Kunsthandwerk auf hohem Niveau gibt es am Wochenende (14./15.9.) in Dettelbach zu sehen - und zu kaufen.
Jeden Tag warten neue Herausforderungen. Genau das liebt Raimund Sauer an seinem Beruf. Als Kunstschmied erfüllt er die Wünsche seiner Kunden und schafft es darüber hinaus, sich selbst zu verwirklichen.
In seinem Hof mitten in Dettelbach zeugt viel von Sauers Schmiedekunst. Hoch über dem Kopf des Gastes schwebt eine Kugel. Ein schmiedeeisernes Gesicht lacht von der Wand herunter und im Beet stecken zwischen viel Grün die verschiedensten Skulpturen in der Erde. Sei es die Lampe über der Tür, das Namensschild oder die Obstschale auf dem Tisch: Alles ist Handarbeit. Alles selbstgemacht. Alles einzigartig.
Raimund Sauer betreibt eine Kunstschmiede in Würzburg. Er beschäftigt zehn Mitarbeiter und führt weltweit Aufträge aus. Kirchen tragen seine Handschrift ebenso wie große Luxusjachten oder pompöse Villen, beispielsweise in Italien. Oft sind es Geländer oder Türen - "nicht unbedingt die schlichtesten", erzählt Sauer. "Wir werden gern gefragt, wenn's schwierig wird." Künstler kommen auf ihn zu, wenn ihnen eine Idee im Kopf herumschwirrt, sie aber an der Umsetzung scheitern, und Privatpersonen verhilft der Metallgestalter bei der Verwirklichung ihrer individuellsten Wünsche.
Kerzenständer, Obstschalen und Dekoration Wenn es die Auftragslage zulässt, steht der Dettelbacher in seiner Schmiede und probiert etwas Neues. Viele individuelle Kunstwerke sind auf diesem Weg schon entstanden. Auf exklusiven Märkten, wie dem "Fine Arts" in Würzburg, stellt er diese aus. Filigrane Kerzenständer sind dann zu sehen. Verzierte Obstschalen, ausgefallene Dekoelemente.
Sauer hat das Schmiedehandwerk von der Pike auf gelernt. Er weiß, was möglich ist - und er macht es möglich. Er investiert viel Zeit in seine Produkte, weil er will, dass sie am Ende durch Qualität bestechen - und damit passt er genau in das strenge Konzept von Astrid Hackenbeck.
Märkte für Kunsthandwerk auf hohem Niveau - das hat sich die Kulturmanagerin vor Jahren zum Ziel gesteckt und mittlerweile längst verwirklicht. "Bei uns gibt es Unikate, mit denen man sich das Leben verschönern kann", verspricht sie am Telefon. Ihre Märkte haben sich seit 2007 etabliert, viele finden jedes Jahr am gleichen Ort statt - zum Beispiel der in Weikersheim oder der auf Kloster Bronnbach bei Wertheim. Am kommenden Wochenende organisiert Astrid Hackenbeck solch einen Markt erstmals auch in Dettelbach. Kunstschmied Raimund Sauer ist einer der etwas über 20 Aussteller, die teils weite Anreisen auf sich nehmen. Einer kommt aus Worpswede ganz im Norden, andere aus Schwaben oder dem bayrischen Raum.
Viel Wert aufs Ambiente Nicht nur bei den Ausstellern schaut Astrid Hackenbeck genau hin. Auch aufs Ambiente legt sie großen Wert und besucht alle möglichen Orte zuvor persönlich. Von Dettelbach ließ sie sich schnell begeistern. Das Flair der Altstadt fand sie bezaubernd und die rührige und umtriebige Barbara Dill aus dem Kultur- und Kommunikationszentrum (KuK) leistete die übrige Überzeugungsarbeit.
Jetzt hofft die Kulturmanagerin, auch Künstler und Publikum von Dettelbach überzeugen zu können. Die Qualität der Produkte sieht sie hierfür als Grundlage - auch wenn diese natürlich ihren Preis hätten. "Auf meinen Märkten gibt es eben keine Filzerinnen, die vor kurzem einen Vhs-Kurs besucht haben", sagt sie. "Nippes gibt es an jeder Ecke."
Wie ihre Märkte in Unterfranken ankommen, darauf ist Astrid Hackenbeck gespannt. "Viele kommen eben doch nur zum Gucken", erzählt sie. Dabei sei es ganz wichtig, dass die Aussteller dabei auch verdienen. "Es ist für sie kein Zweiterwerb."
Vom Profit hängt es auch ein bisschen ab, ob es eine Wiederholung des Marktes in Dettelbach geben wird - gleichwohl Hackenbeck bewusst ist, dass sich so ein Kunsthandwerkermarkt in der Regel erst etablieren und rumsprechen muss.
Raimund Sauer ist überzeugt, dass Astrid Hackenbeck durch ihren guten Ruf einen ganzen Schwung Kaufinteressierter mit nach Dettelbach bringen wird. Er selbst sieht den Markt dennoch eher als Werbung. Auch er hat die Erfahrung gemacht, dass sich die Leute oft nur umschauen - doch wenn irgendwann die Gestaltung von Haus oder Garten ansteht, dann fällt ihnen der Kunstschmied vielleicht wieder ein, der damals in Dettelbach so Außergewöhnliches ausgestellt hat.
Markt für Kunsthandwerk Wann? Am Samstag, 14. September, von 13 bis 18 Uhr und am Sonntag, 15. September, von 11 bis 18 Uhr rund um den Marktplatz, auf dem Kirchplatz, im Eiscafé vor der Kirche, im KuK und im Restaurant Himmelstoß. Der Eintritt ist frei.
Was? Holzkunst, Schmuck, Taschen, Floristik, Feinstrick, Seifen, Textildesign und vieles mehr,
Weitere Infos
im Internet unter www.unikat-sucht-liebhaber.de