Kommt Lärmschutz Ende 2017 in die Gänge?

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Bahnlärm: Vor allem nachts wird es in Marktbreit entlang der Bahnstrecke laut – Lärmschutzwände sollen helfen. Allerdings nur in einem stark abgegrenzten Bereich ...
Foto: Robert Haass

Der Lärmschutz an der Bahnlinie bei Marktbreit und Obernbreit könnte Ende 2017 kommen. Über den gewünschten Extra-Lärmwänden steht noch ein Fragezeichen.

Der Lärmschutz an den Bahnlinien bei Marktbreit und Obernbreit ist laut einer Information des CSU-Landtagsabgeordneten Otto Hünnerkopf in greifbarer Nähe. Die Deutsche Bahn rechne im Sommer 2017 damit, das Baurecht zu bekommen und im Winter mit der Errichtung der drei Meter hohen Lärmschutzwände beginnen zu können.

Sorgen wegen möglicher Verzögerung

Der Kampf gegen den Krach von den Gleisen eint beide Gemeinden schon seit Jahren. Allerdings war da viel Geduld nötig. Die wurde im Juli noch mal strapaziert. Da informierte Marktbreits Bürgermeister Erich Hegwein den Stadtrat davon, dass die Lärmwertgrenzwerte um drei Dezibel gesenkt werden – und sich wegen der Neuberechnung aller Projekte sich der Lärmschutz verzögern werde. Auf unbestimmte Zeit.

Das Verschieben der bereits zugesagten Lärmsanierung in eine ungewisse Zukunft soll wohl vermieden werden, wie Hünnerkopf auf Anfrage bei der Bahn erfuhr. Das Planfeststellungsverfahren werde „zügig vorangetrieben“, der Baubeginn Ende 2017 sei nach bisherigem Sachstand fest im Plan.

Warten auf die Lärmschutz-Extras

Ob bis dahin schon die für die betroffenen Bürger besseren Lärmschutzbestimmungen greifen und in optimierten Schallschutz umgesetzt werden, da ist Hünnerkopf eher skeptisch. Nachdem er sich bei Innenminister Joachim Hermann für eine möglichst zeitnahe Lärmsanierung im Breitbachtal eingesetzt habe, sei wohl erkannt worden, dass „Abhilfe dringend erforderlich“ sei.

Klar laut Hünnerkopf: 890 Meter Lärmschutzwände sollen nach Abschluss des Planungsverfahrens in Obernbreit den Altort abdecken, in Marktbreit seien einmal 430 Meter links der Bahn (Enheimer Steige beis Staatsstraße 2271) und auf der anderen Seite 610 Meter (Fleischmannstraße bis zur St 2271) vorgesehen. Damit werde die Sanierung nach den bis 2016 gültigen Vorgaben abgearbeitet, so Hünnerkopf.

Betroffene sammeln Unterschriften

Wenn das erledigt sei, wolle die Bahn, seinen Informationen zufolge, nachbessern und – sofern Geld dafür vorhanden ist – weitere Lärmschutzwände anhängen. Dazu gibt es in beiden Orten Forderungen. So wird eine komplett durchgehende Schutzwand zwischen dem Marktbreiter Bahnhof und Obernbreit gefordert. Zudem wünschen sich die Obernbreiter eine Lösung für das Wohngebiet „Sieben Bäume“.

Weil der Schutz vor dem Krach diese Lücken zeigt, hat sich in beiden Orten Widerstand formiert. Unter anderem in der Initiative für Lärmminderung, in der sich fast 20 Betroffene zusammengefunden haben. Die sammelt derzeit laut einer Presseinformation Unterschriften. Alleine im Gebiet Heiliger Weg hätten sich 25 Leute in die Listen eingetragen, die in Marktbreiter und Obernbreiter Geschäften ausliegen, so die Initiative.