"Erhebliche Gefahr für Gesundheit und Leben": Betretungsverbot für fränkisches Idyll verhängt

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Iphofen: Betretungsverbot für fränkisches Idyll - "Gefahr für Gesundheit und Leben"
Eine Sperrung des Bereichs rund um den Altbergbau "Am Adelsberg" in Iphofen sei unumgänglich, da andere Maßnahmen zu kostspielig wären. Symbolbild.
Iphofen: Betretungsverbot für fränkisches Idyll - "Gefahr für Gesundheit und Leben"
manfredrichter/Pixabay

Das fränkische Idyll rund um den Altbergbau "Am Adelsberg" in Iphofen ist für die Öffentlichkeit ab sofort nicht mehr zugänglich. Hier bestehe "erhebliche Gefahr für Gesundheit und Leben".

Rund um den Altbergbau "Am Adelsberg" in Iphofen gilt ab sofort ein ganzjähriges Betretungsverbot. Im Bereich des ehemaligen Gipsbergwerkes bestehe ein erhöhtes Risiko für Tagesbrüche, die eine "erhebliche Gefahr für Leben und Gesundheit der Bevölkerung darstellen können", schreibt die Regierung von Oberfranken in einer Pressemitteilung. Das Bergamt Nordbayern habe daher eine sicherheitsrechtliche Verordnung erlassen. Ab sofort ist das Betreten und Befahren des Adelsbergs im Iphofener Ortsteil Hellmitzheim verboten. Vorsicht ist auch bald aus einem anderen Grund geboten. Rund um das Gemeindegebiet Iphofen werden Anfang 2024 Helikopter-Übungen von US-Streitkräften stattfinden.

Der Gefahrenbereich umfasse das Plateau des Adelsbergs im Bereich der Streuobstwiesen sowie brachliegender Flächen. Der Öffentlichkeit ist das Betreten dieser Flächen ab sofort ganzjährig untersagt. Vor Ort sollen Warnschilder auf den Gefahrenbereich hinweisen. In den vergangenen Jahren sei der Adelsberg im Winter insbesondere als Rodelhang genutzt worden - dies sei fortan ebenfalls nicht mehr gestattet. Es gebe wenige Ausnahmen, beispielsweise zur Bewirtschaftung des Streuobstbestandes.

"Besonders risikobehaftet": Erkundungsbohrungen bringen großflächige Hohlräume zum Vorschein

Das ehemalige Gipsbergwerk "Am Adelsberg" befindet sich etwa sechs Kilometer südwestlich des Iphofener Zentrums im Ortsteil Hellmitzheim. Von 1885 bis 1957 wurde das Bergwerk zur untertägigen Gewinnung von Gips betrieben. Im Westen des Adelsbergs wurden Erkundungsbohrungen durchgeführt. Durch den Einsatz "modernster Lasermessungen" wurden größere, vormals unbekannte Hohlräume im Untergrund entdeckt, wie es weiter heißt. Anlass für die Gefahrenerforschungsmaßnahmen war die Absicht der Verwaltungsgemeinschaft Iphofen, dort ein Baugebiet auszuweisen.

Anhand der vorliegenden Untersuchungsergebnisse wurden nun die besonders risikobehafteten Bereiche bestimmt, in denen erhöhtes Gefährdungspotenzial durch die großflächige Ausdehnung der Hohlräume im Untergrund gefunden wurde. Eine Verfüllung der ehemaligen Bergbaustollen sei, so die Regierung Unterfranken, "nicht möglich beziehungsweise wäre aufgrund der großflächigen Ausdehnung mit unzumutbar hohen Kosten verbunden." Daher könne nur ein allgemeines, sofortiges Betretungs- und Befahrungsverbot die Sicherheit der Bevölkerung gewährleisten.

Währenddessen ist die Staatsstraße bei Kitzingen nach Bauarbeiten wieder freigegeben: "eine Woche früher als geplant". Das örtliche Freibad wird aktuell saniert, die Stadt meldete sich jüngst mit einem Update zu Neuerungen und der Eröffnung. Weitere Nachrichten aus Kitzingen und der Region findest du in unserem Lokalressort.