Geiselwind freut sich über mehr Bürger

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Sehr gut sind die Anfragen für das Gewerbegebiet, das bei Füttersee entsteht, teilte Bürgermeister Ernst Nickel in der Bürgerversammlung mit. Foto: Fritsch
Sehr gut sind die Anfragen für das Gewerbegebiet, das bei Füttersee entsteht, teilte Bürgermeister Ernst Nickel in der Bürgerversammlung mit.  Foto: Fritsch

Bürgermeister Ernst Nickel kann sich in der Bürgerversammlung über eine positive Entwicklung seiner Gemeinde freuen. Die Einwohnerzahl steigt, die Schulden sinken und die Nachfrage nach dem Gewerbegebiet bei Füttersee ist gut.

Von einer guten Entwicklung der Gemeinde Geiselwind im Jahr 2012 sprach Bürgermeister Ernst Nickel (FW) am Donnerstag bei der Bürgerversammlung im Hauptort Geiselwind und untermauerte diese Aussage mit Zahlen: In Geiselwind stieg die Einwohnerzahl von 783 auf 799 Bürger, in der Gemeinde von 2351 um zehn Personen auf 2361.
Der Haushalt mit einem Volumen von knapp 6,4 Millionen Euro konnte wieder ohne Schuldenaufnahme aufgestellt werden. Die Steuerkraft erhöhte sich von 419 auf 445 Euro pro Einwohner, im Landkreis liegt der Durchschnitt allerdings bei 676 Euro.

Voraussichtlich bald schuldenfrei

Sehr positiv entwickelte sich der Schuldenstand, denn wenn alles im Dezember noch gut verläuft, steht die Gemeinde ohne Schulden da. Anfang des Jahres waren es noch 120 000 Euro bei einer pro-Kopf-Verschuldung von 50 Euro.
Der Landesdurchschnitt beträgt 732 Euro.
Neben der Érläuterung des Gesamthaushaltes stellte der Rathauschef zwei Projekte aus dem Jahr 2012 vor. Die Breitbanderschließung mit Richtfunk und Kabel wird Ende Dezember fertig werden. Bezüglich des neuen Gewerbegebiets Ost bei Füttersee mit rund 20 Hektar gibt es nach seinen Worten sehr gute Anfragen. Als wichtige Aufgaben der Gesamtgemeinde nannte er die Anbindung von Haag an einen neuen Hochwasserbehälter bei Dürrnbuch, die Regenaration der Brunnen in Rehweiler sowie die Trinkwasseranbindung der Ortsteile Wasserberndorf, Sixtenberg, Hohnsberg und der Hutzelmühle an den Hauptort Geiselwind bis zum Jahr 2017.
Neben dem Plan über das neue Gewerbegebiet legte Ernst Nickel den 27 anwesenden Bürgern, darunter seine beiden Stellvertreter Annemarie Mauer und Siegfried Hummel, auch den Plan über mögliche Windkraftanlagen bei Gräfenneuses und Illmenau vor. Eine Aufhebung des Bauverbots von Windkraftanlagen im Naturpark Steigerwald wird nach seinen Worten aber frühestens im Herbst 2013 erfolgen.
Ganz aktuell berichtete er von einem Telefongespräch mit dem bayerischen Innenministerium bezüglich des Autobahnausbaus, das er am Tag der Bürgerversammlung geführt hat. So sind Ausführungsplanung und Finanzplanung fertig gestellt und auch die Ausschreibungsunterlagen liegen vor. Ende Dezember oder Anfang Januar wird sich entscheiden, wann der Ausbau der Autobahn zwischen Abtswind und Geiselwind mit Kosten von rund 50 Millionen Euro beginnen wird.

Abriss beginnt im Frühjahr

Mit dem Abriss der alten Apotheke beim Markplatz und dem Neubau des CVJM-Hauses an dieser Stelle nannte der Bürgermeister eines der vier Projekt, die in der Bürgerwerkstatt angesprochen wurden. Der Abriss wird laut Nickel im Frühjahr 2013 erfolgen. Bezüglich des Anwesens neben dem Rathaus das die Gemeinde gekauft hat, konnte er noch keine Pläne über dessen mögliche Nutzung bekannt geben.
In einem sehr schlechten Zustand ist die Gemeindeverbindungsstraße nach Kleinbirkach. Vor allem Andreas Feuerlein forderte einen Ausbau der Straße. Ernst Nickel erklärte dazu, dass eine Umlegung der Kosten auf die Anlieger aus Rechtsgründen nicht möglich ist. Nur über Privatvereinbarungen mit den Anliegern wäre ein Ausbau möglich, doch einige Anlieger wollen sich nicht an den Kosten beteiligen. Diese betragen bei einer Ausbesserung mit einer Schwarzdecke rund 80 000 Euro, und mit Gehsteig und Straßenlampen bis zu 300 000 Euro.
Von Joachim Müller und Gemeinderat Michael Weilnhammer wurde ein Campingplatz in Geiselwind gefordert, nachdem der bisher privat betriebene Campingplatz geschlossen wurde. Nach den Worten von Ernst Nickel ist es sehr schwierig, einen geeigneten Platz zu finden.Es würden hohe Kosten entstehen. Man sollte daher die Möglichkeiten nutzen, die der Rasthof Strohofer bietet. Anton Strohofer stellte dazu fest, dass Wohnmobile auf seinem Gelände ohne Probleme abgestellt werden können. Nach seinen Worten ist es heute kaum mehr wirtschaftlich, privat einen Campingplatz zu betreiben, da die Auflagen immer höher und die Nutzer immer weniger werden.
Dank zollte Ernst Nickel allen Bürgern, die sich für die Gemeinde einsetzen, denn die Gemeinde selbst könne nicht alle Arbeiten durch führen.