Spontanität und Kreativität, Improvisation und Schlagfertigkeit, Heiterkeit und unkompliziertes Lachen und natürlich ein ganz toller Gemeinschaftsgeist. Das sind die Trümpfe der Possermer Fosernachter.
Dieste stellten zum Fasching 2013 in ihrem Bürgerhaus eine dreistündige abwechslungsreiche und unterhaltsame Faschingsschau mit Comedy, Situationskomik und Slapstick auf die Beine.
Nach den Worten von Stadtrat und Stadtteilsprecher Jürgen Adler sowie der 1. Vorsitzenden des Bürgerhausvereins Ingrid Keßler (sie war von 2002 bis 2008 im Stadtrat von Iphofen), gibt es diese Faschinsshow seit der Eröffnung des Bürgerhauses im Jahr 2000. Da es in dem rund 210 Einwohner zählenden Stadtteil von Iphofen keine Gastwirtschaft mehr gibt, betreibt der Verein das Bürgerhaus, eine renovierte alte Gastwirtschaft.
Um auch im Fasching mehr Leben in das schöne Gebäude zu bringen, kam man im Verein auf die Idee einer komplette Faschingsveranstaltung. Einmal im Monat trifft sich die Vorstandschaft des Bürgervereins unter der Leitung von Ingrid Keßler und deren Stellvertreterin Margit Weigand.
Dabei werden dann Ideen für den Fasching gesammelt und Aufgabenbereiche verteilt. Jedes Jahr gibt es ein Motto, an dem eine Aufführung angeknüpft wird. In diesem Jahr hieß es "Manege frei", und Ingrid Keßler moderierte als Zirkusdirektorin die verschiedene Auftritte von "Menschen, Tieren, Sensationen". Jeder der 10 Possermer Mitwirkenden ist dabei für seine Vorstellung verantwortlich und übt sie mit seinen Partnern ein.
Erst in der letzten Woche vor dem Auftritt trifft sich dann das gesamte Ensemble im Bürgerhaus, um die Feinabstimmung zu machen. Ein Problem ist dabei auch jedes Jahr, dass angesichts der knappen "Personaldecke" die Mitwirkenden auch noch ihre Beschäftigung als Bedienung, in der Küche, in der Bar oder in der Theke haben.
Und so muss auch vor dem jeweiligen Auftritt immer wieder improvisiert werden.
Ingrid Keßler zapft bis zur letzten Sekunde das Bier hinter der Theke und Jürgen Adler gibt ein Essen aus. Doch dann sind alle wieder konzenztriert, aber doch locker bei der Sache, auch wenn noch plötzlich eine Panne behoben werden muss.
Kurz vor dem Auftritt von Bernd Adler platzt dessen Walrosskostüm und muss notdürftig mit Sicherheitsnadeln ausgebessert werden. In der Manege klappt aber der Auftritt mit Giraffe (Robert Adler) und Seeadler (Jürgen Adler). Als Hochseilartistin präsentierte sich Christian Kräutlein, als Gewichtheber Alfred Kräutlein. Scharfschützin Margit Weigand legte auf die beiden Clowns Claudia Kräutlein und Sabine Weigand an, und Bernd Pfeuffer durchsägte als Zauberer Menschen.
Neben den verschiedenen Zirkusdarbietungen sind beim Possermer Fasching die Sketche mit lokalen Hintergründen das "Salz in der Suppe". Claudia Kräutlein, Katrin Ixmeier, Manuela Dietsch, Stefanie
Himmelein und Sabine Weigand erzählten von den Problemen, den richtigen Mann zu finden. In einem anderen Sketch waren Margit Weigand und Roland Adler mit Pfarrers und Klosterproblemen beschäftigt.
Roland Adler und Katrin Fleischmann präsentierten zudem eine tolle Show mit "gestellten Bildern" wie zum Beispiel "Die überspannte Frau", "Der Armleuchter" und holten sich dabei Besucher auf die Bühne.
Eine Höhepunkt des närrischen Abends war sicherlich der Auftritt des Katholischen Frauenbundes Iphofen. Als "Jungfrauenverein der Übriggebliebenen" gingen Rosmarie Berthold (Immerhin schon 86 Jahre), Marie Scheller, Rosemarie Häuf-Glöckner, Amanda Ohm, Barbara Ruckert und Hannelore Winkler auf heiteren Pilgermarsch mit Männerfang.
Zum Gelingen des großen Possermer Faschingsabends trugen ebenfalls die Garde aus Mainbernheim und das Männerballett Ippesheim bei.