Fingerzeig der Kitzinger Feldgeschworenen

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Obmann Karl Köhler aus Sickershausen schaut nach, wo die ganzen Gerätschaften untergebracht sind. Fotos: G. Bauer
Obmann Karl Köhler aus Sickershausen schaut nach, wo die ganzen Gerätschaften untergebracht sind. Fotos: G. Bauer
Die Obmänner der Feldgeschworenen aus der Stadt und den Stadtteilen freuen sich über ihr neues Fahrzeug.
Die Obmänner der Feldgeschworenen aus der Stadt und den Stadtteilen freuen sich über ihr neues Fahrzeug.
 
 

In Volkach hat Thomas Lenz einen traumhaften Anhänger gesehen. Jetzt ist der Traum auch für die Kitzinger wahr geworden: Bestens ausgestattet geht es ab sofort zu den Einsätzen.

Ausschließlich strahlende Gesichter waren gestern im Eingangsbereich des Kitzinger Bauhofes zu sehen, als Oberbürgermeister Siegfried Müller den neuen Anhänger für die Feldgeschworenen der Stadt und ihrer Ortsteile in Dienst stellte.
Den Dienst des Feldgeschworenenobmannes versah Thomas Lenz 27 Jahre lang. Erst zu Beginn diesen Jahres übergab er die Verantwortung an Günter Schwab. Eine gute Tat hat Lenz aber zum Abschluss seiner "Dienstzeit" nach vollbracht: Als er einen Anhänger mit aller nur denkbaren praktischen Ausstattung in Volkach sah, wurde bei der Stadt Kitzingen vorstellig. Seine Bitte: Ein gleichartiges Fahrzeug für die Feldgeschwornen in der Großen Kreisstadt.

Überlegt und sinnvoll eingerichtet

Und die beschaffte tatsächlich einen Anhänger und ließ ihn vom Bauhof nach Maßgabe der Feldgeschworenen und in enger Abstimmung mit
Bauhofleiter Georg Günther ausbauen. "Es waren 5000 Euro bereitgestellt, es blieben sogar noch 300 Euro übrig", gab Müller bekannt und bescheinigte dem Bauhofleiter und seinen Mannen eine sehr gute Arbeit.
Die Feldgeschworenen besitzen jetzt einen überlegt, detailliert und sinnvoll eingerichteten und ausgestatteten Anhänger vor. Schwab und Karl Köhler, Obmann aus Sickershausen, hatten beim Blick in den Anhänger jedenfalls nichts auszusetzen. Vorbei sind damit die Zeiten, als das Arbeitsgerät eher notdürftig auf einem Ackerschlepper zum Einsatzort transportiert werden musste.
Einbauschränke, die sich nicht selbst öffnen können, Truhen, die gleichzeitig als Sitzplatz dienen, eine abklappbare Schreibunterlage, Aggregat, Stromverlängerungen, kleine und große Bohrmaschine, Ketten- und Handsäge, Bohrer, Mess- und Markierwerkzeuge aller Art: Es gibt nichts, was die Feldgeschworenen irgendwann einmal brauchen könnte und was nicht im Anhänger verstaut ist. Selbst ein Leitungssuchgerät, nach Kenntnis von Günter Schwab alleine so teuer wie der Anhänger, ist einsatzbereit vorhanden. "Die Aufgabe der Siebener ist es nun, diesen Wagen auch zu nutzen und in der Flur für Recht und Ordnung zu sorgen", wünschte sich Siegfried Müller.

Forderung nach Regeln

Lenz, der 1978 Feldgeschworener wurde und 1987 die Aufgaben des Obmannes übernahm, hat den Wagen zwar initiiert, er steht jetzt jedoch in der Obhut Schwabs im Bauhof. Wenn die Feldgeschworenen aus Hoheim, Hohenfeld und Sickershausen ihrer Aufgabe nach kommen wollen, können sie den Wagen dort in Absprache mit dem Kitzinger Obmann abholen.
"Niemand passt mehr auf", beklagen Lenz und sein Stellvertreter Sepp Denninger den allgemeinen Umgang mit Grenzmarkierungen. Auf Grenzsteine werde erst wirklich geachtet, wenn Suche und Neuvermessung einmal Geld gekostet haben. Erst wenn einmal die Rechnung präsentiert ist, werde auch auf die Einhaltung der Grundstücksgrenzen geachtet.
Lenz fordert daher - wie viele andere Obmänner im Landkreis - klare und eindeutige Regelungen durch den Gesetzgeber. Der allerdings gebe sich zurückhaltend, denn Feldgeschworene gibt es nur in Franken und in einigen Orten Oberbayerns. Der ehemalige Obmann wünscht sich daher ein Gesetz, das beide Grundstücksnachbarn für einen Grenzstein verantwortlich macht.