Catalin Marin hat große Pläne mit seinem regionalisierten Lieferservice. Etwa zwei Wochen nach dem Start zieht er ein positives Zwischenfazit: 6700 registrierte Nutzer.
Es läuft. Noch nicht reibungslos. Aber mit steigenden Nutzerzahlen. Und Ideen für weiteres Wachstum gibt es auch schon.
Vor rund zwei Wochen hat Catalin Marin die Seite freigeschaltet. Unter „kitzingen-lieferts.de“ haben Kunden in Stadt und Landkreis Kitzingen die Angebote mehrerer gastronomische Betriebe vor Augen. Sie können sich durch deren Speise-Angebote klicken, vergleichen und ihre Bestellungen online durchgeben. Über PC, Tablet oder Smartphone ist der Zugriff auf die Seite möglich. Bezahlen kann man per PayPal, Kreditkarte oder bar. Im Grunde funktioniert die Seite wie bei den bekannten Lieferservices – nur regionalisiert.
„Wir sind bisher gut durch die Corona-Zeit gekommen.“
Daniel Maier, Woodland-Inn
25 Gastronomiebetriebe wollte Marin bis zur Freischaltung der Seite akquiriert haben. Etwa die Hälfte ist es geworden. Dennoch ist der Geschäftsführer von „New Vision Waypoint UG“ begeistert. „Nach eineinhalb Wochen haben wir 6700 angemeldete Nutzer“, sagt er. Die Anzahl der Bestellungen in diesem Zeitraum liege im niedrigen vierstelligen Bereich. In den nächsten Tagen werden weitere gastronomische Betriebe aus Stadt und Landkreis online gestellt, kündigt er an. „Wir gehen aktiv auf die Betreiber zu“, erklärt Marin. „Mittlerweile kommen manche Besitzer aber auch schon auf uns zu.“
Daniel Maier vom Woodland Inn gehört zu den Gastronomen, die von Anfang an auf „Kitzinger-lieferts“ präsent waren. „Wir sind recht zufrieden“, sagt er auf Nachfrage. Bis auf kleine Macken laufe das System gut. Maier hat schon am Anfang der Corona-Pandemie eine eigene Plattform eingerichtet, die er auch weiterhin parallel laufen lässt. An den Wochenenden verzichtet er sogar auf „Kitzingen-lieferts“. „Wir sind auch so gut ausgelastet“, erklärt er. Bis nach Wiesentheid und Dettelbach liefert der Betrieb. Mit den Bestellungen ist Maier zufrieden. „Wir sind bisher gut durch die Corona-Zeit gekommen.“
Im Würzburger Hof in Kitzingen liefen und laufen die Bestellungen bisher zumeist telefonisch ein. „Ganz ehrlich“, sagt Silvia Paulus-Hildner. „Wenn ich selbst mal was bestelle, mache ich es auch am liebsten so.“ Man könne gleich nachfragen, die Kommunikation sei direkter. Dennoch hat sich die Inhaberin des Hotels mit Gaststätte auf die neue Technik eingelassen.
„Das hier ist keine Eintagsfliege.“
Frank Gimperlein über Kitzingen-lieferts
„Vielleicht werden ja neue Kunden auf unser Angebot aufmerksam“, hofft sie. Bisher ist der Erfolg überschaubar. Acht Bestellungen sind in den ersten zehn Tagen über „Kitzingen-lieferts“ bei ihr eingelaufen. „Es dauert halt, bis sich das Angebot rumgesprochen hat“, meint sie. Mindestens ein halbes Jahr will sie der Plattform eine Chance geben. „Die Investitionen sind ja auch übersichtlich“, erklärt sie. Einmalig 100 Euro und sechs Prozent vom Umsatz: „Da sind die herkömmlichen Lieferservices deutlich teurer.“
Katrin Weber und Frank Gimperlein unterstützen den Vorstoß Marins, haben bislang vor allem positive Rückmeldungen von den Gastronomen erhalten. Von einem „Quantensprung“ für einige Unternehmer spricht Weber. Für manche wäre es der erste Schritt in Richtung Digitalisierung. Und der ergebe Sinn. „Sie haben damit noch eine Absatzmöglichkeit.“ Die wird nach den Vorstellungen von Frank Gimperlein auch über die Corona-Zeit hinaus genutzt werden. „Das hier ist keine Eintagsfliege“, prophezeit er.