Es muss dieser öde Herbst sein, der alles irgendwie runterzieht. Erst haut's die Blätter vom Baum, dann die Stimmung ins Bodenlose. Und weil das allgemeine Tiefdruckgebiet sich in den Köpfen breit macht, ist die Frusttoleranz äußerst bodennah angesiedelt.
Es muss dieser öde Herbst sein, der alles irgendwie runterzieht. Erst haut's die Blätter vom Baum, dann die Stimmung ins Bodenlose. Und weil das allgemeine Tiefdruckgebiet sich in den Köpfen breit macht, ist die Frusttoleranz äußerst bodennah angesiedelt.
Das Ergebnis schlägt sich auch im eher sonnigen Mikroklima der Redaktion nieder. In Form von Beschwerden, die fast ausschließlich den lichten Höhen von Politik und Verwaltung entstammen. Unter anderem hat ein Minister höchstselbst die Kritik an der eigenen Person in aller Schärfe zurückgewiesen und den vaterlandslosen Redakteur, der selbiges verbrochen hat, in seine Schranken verwiesen.
Der Schock sitzt tief. Ebenso wie die kritische Spitze des kantigen Kitzinger KIK-Fraktionschefs Klaus Christof, der kürzlich im Stadtrat nach einem fröhlichen Rundumschlag gegen Ratskollegen und Verwaltung der Presse eins mitgab: Er werde ständig totgeschwiegen.
An dieser Stelle heißt es innehalten und gramvoll seufzen. Der Mann hat recht. Die Anträge 147 und 161 (von bisher 164) haben wir nur gestreift (beim Wegschauen). Und zudem in sträflicher Weise vernachlässigt, Christofs tiefschürfende Kritik im Stadtrat an allem, was nicht seinem Geiste entsprungen ist, wortwörtlich ins Blatt zu rücken.
Christofs Klage hat inzwischen Kreise gezogen. Etliche Stadträte, die nicht so oft in der Zeitung landen, haben gefordert, in gleicher Weise totgeschwiegen zu werden. Ein Teufelskreis.