Frühstück: Toast Hawaii mit Extrawurst

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Frühstück: Von Mord, Sex und Sticheleien
Frühstück:     Von Mord, Sex und Sticheleien

Was in den ersten Tagen des Jahres alles los war? Mit den Vorsätzen wollte es nicht so recht klappen. Bei einem Kollegen kam es besonders dicke, wie sein unkontrolliertes Aufstöhnen erahnen ließ: „Ich versuche ja mein Gewicht zu verlieren, aber es findet mich immer wieder!“

Was in den ersten Tagen des Jahres alles los war? Mit den Vorsätzen wollte es nicht so recht klappen. Bei einem Kollegen kam es besonders dicke, wie sein unkontrolliertes Aufstöhnen erahnen ließ: „Ich versuche ja mein Gewicht zu verlieren, aber es findet mich immer wieder!“

Am Ende hat Oscar Wilde wieder einmal recht, der schon vor einiger Zeit den entscheidenden Hinweis gab: „Gute Vorsätze sind der nutzlose Versuch, die Naturgesetze außer Kraft zu setzen.“

Naja, so ganz aussichtslos ist die Sache vielleicht doch nicht. Wer sich beispielsweise vornimmt, seine Alkoholeinheiten nach oben zu schrauben oder endlich mit dem Rauchen anzufangen, könnte den Kampf gegen die Naturgesetzte durchaus gewinnen. Macht aber irgendwie kein Mensch.

Ansonsten begann das Jahr eher träge. Aufwachen. Zur Couch schleppen. Weiter schnarchen. Im Hunde-Modus sozusagen. Fast hätten wir dabei ein Jubiläum verschlafen: Gleich in den ersten 2015-Tagen galt es eine diamantene Hochzeit zu feiern. Vor 60 Jahren gingen Toast, Schinken und Ananas eine enge Verbindung ein – seither gibt es den Toast Hawaii. Zeitgeschichte kann also durchaus auf dem Teller liegen.

Eher unverdaulich waren dagegen die Nachrichten aus der Welt des Uli H. Der hat – nur zur Erinnerung – eigentlich eine Haftstrafe von dreieinhalb Jahren zu verbüßen. Aber das mit dem Büßen scheint nicht mehr in die Zeit zu passen. Gerade einmal sieben Monate nach Haftantritt ist der Uli jetzt Freigänger. Ins Gefängnis muss er lediglich noch zum Schlafen.

Damit verschwindet das letzte bisschen Gerechtigkeitsempfinden. Zumal es nicht wenige Leute gibt, die die dreieinhalb Jahre bereits als Geschenk empfanden. Sieht wirklich so aus, als bekäme der Promi-Würstchenfabrikant eine Extrawurst gebraten. Dabei hat er nicht mal einen Toast Hawaii verdient.