Eine ganze Packung Eis aus dem Supermarkt auf einmal essen. Oder: Sich nackt im Schnee wälzen. Das sollte man bis zu seinem 30. Lebensjahr einmal gemacht haben.
Was am Wochenende los war? Uns fiel eine Liste in die Hand: „Dinge, die du getan haben musst, bevor du 30 wirst!“ Unabhängig davon, dass der Fund fast 20 Jahre zu spät kam, standen da ganz seltsame Sachen: Eine ganze Packung Eis aus dem Supermarkt auf einmal essen. Oder: Sich nackt im Schnee wälzen.
Machen das die 30-Jährigen von heute: Sich dem Abenteuer auszusetzen, eine ganze Packung Eis auf einmal reinzuhauen? Und hat man das nicht mit 14 schon zu Genüge gemacht? Das mit dem Nackt-im-Schnee-toben haben wir tatsächlich verpasst, ohne dass dies größere Schäden nach sich gezogen hätte. Ehrlich gesagt war auch gar keine Zeit für derlei Sperenzchen, weil bei den ersten Handys beispielsweise vier Mal auf die Sieben gedrückt werden musste, um für eine SMS ein kleines „s“ zu schreiben. Wobei das am Ende sogar ohne Hingucken funktionierte. Kaum hatten wir an dieser Stelle eine gewisse Perfektion erreicht, kamen die Smartphones.
Aber das nur nebenbei. Wir schweifen ab. Eigentlich wollten wir etwas ganz anderes erzählen. Seit Ende vergangener Woche steht fest, dass das Bayerische Fernsehen die „Fastnacht in Franken“ auch die nächsten drei Jahre – bis 2019 – überträgt.
Das rief im Internet umgehend die Altneihauser Feierwehrkapelln auf den Plan, deren Kommandant Norbert Neugirg unter der Überschrift „BR verurteilt“ gleich ein Schmäh-Gedicht unters Volk brachte. Wenn Sie mal schauen möchten: Drei Jahre wird das Fastnachtstreiben vertraglich beim BR verbleiben, was die Franken fröhlich stimmt, weil sonst kein Sender Franken nimmt, und drei Jahre können bei dem Wein auch durchaus eine Strafe sein.
Das ist frech. Melden wir den Fall an den Schmähgedicht-Experten Erdogan? Wäre ein bisschen viel Aufwand. Wir machen es so: Der Herr Feuerwehrkommandant muss bei seinem nächsten Franken-Besuch eine ganze Packung Eis nackt im Schnee essen.