Es gibt in Kitzingen so was wie ein Bermuda-Diskussions-Dreieck: In dem versacken Themen, bis sie wieder ausgespuckt und später erneut verschluckt werden. Eines ist die Stadthalle, die schon so alt ist, dass sie für ihr Lebenswirken im Stadtrat zum Topthema ehrenhalber ernannt werden sollte.
Es gibt in Kitzingen so was wie ein Bermuda-Diskussions-Dreieck: In dem versacken Themen, bis sie wieder ausgespuckt und später erneut verschluckt werden. Eines ist die Stadthalle, die schon so alt ist, dass sie für ihr Lebenswirken im Stadtrat zum Topthema ehrenhalber ernannt werden sollte.
Nicht ganz so alt, aber ähnlich erfolgreich ist das Deusterareal – ein Ladenhüter im Immobilienregal der Stadt, der fast 20 Jahre als „Filetstück“ vor sich hingammelt. Wobei das Hingammeln so nicht ganz richtig ist. Schließlich ist Mutter Natur die Einzige, die aus dem einstigen Garten der Familie Deuster was gemacht hat: eine Wildnis.
Unter der liegen eine satte Anzahl von Plänen begraben, die irgendwie im Stadtrat oder den Zeitfalten der bürokratischen Unendlichkeit ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Was hatten wir da alles (versenkt): ein Baugebiet, Fachmärkte, Seniorenwohnungen, Biergarten, Bürgerpark oder eine Mehrzweckhalle. Nun steht was Neues vor der Gartentür: Das Noch-Würzburger Staatsarchiv soll hier gebaut werden. Vielleicht. Vielleicht gibt's auch eine neue Planungsleiche in Kitzingens Projekte-Friedhof.
Bleibt noch das Bahnhofsumfeld. Die Älteren von uns erinnern sich noch trübe an die ersten Ideen, die etwas Jüngeren an den 2007 beklatschten Start im Stadtrat. Seither bleibt dem millionenschweren Vorhaben ein Glücks-Defizit treu und es kommt auch noch Pech dazu. Immer wenn der Pendlerparkplatz, der Busbahnhof und das Drumherum auf Grün stehen, tritt irgendwer oder irgendwas auf die Bremse. Zuletzt die Deutsche Bahn mit den Verkaufsplänen für den Bahnhof.
Und obwohl da jetzt – bis auf den Parkplatz an den Kleingärten – zum Weiterplanen nicht mehr viel übrig ist, dreht der Stadtrat am Rad. Da geht's jetzt um das Weiterplanen für den Großteil noch von der Bahn blockierten Rest (Vorplatz, Busbahnhof), die KIK will einen Rahmenplan und im Hintergrund lauert ein Bürgerantrag für ein gut sechs Millionen Euro teures Parkdeck.
Das alles riecht nach einem grandiosen Pläneversenken im Kitzinger Bermuda-Dreieck. Das voraussichtliche Ende kennen Bahnreisende: „Wir bitten die Verspätung zu entschuldigen. Kitzinger, die auf die Pläne für die Stadthalle, den Deustergarten oder das Bahnhofsumfeld warten, bitten wir um ein paar Jahre Geduld.“