Unter dem Punkt "Wünsche und Anfragen" der Wiesentheider Ratssitzung beschwerte sich Bürgermeister Werner Knaier (CSU) über einige Aussagen, die bei der Bürgerblock-Versammlung Ende Oktober gefallen waren.
So würden zu viele Themen in nichtöffentlicher Sitzung behandelt, die Rücklagen seien innerhalb eines Jahres zu zwei Dritteln entnommen worden und die Erhöhung der Kosten für die Sanierung der Steigerwaldhalle hätte im Bauausschuss beschlossen werden sollen.
"Das stimmt so nicht", sagte Knaier.Nichtöffentlich würde nur beraten, wenn Gründe dafür vorlägen - was Verwaltungsleiter Peter Kraus bestätigte: "Wir können nicht mit Dingen in die Öffentlichkeit, die Rechte einzelner verletzen oder die noch völlig unausgegoren sind."
Auch gegen die Aufzehrung der Rücklagen verwehrte sich Knaier: "Wir haben in den letzten vier Jahren allein über 7,5 Millionen Euro investiert und dabei nicht nur Schulden abgebaut, sondern auch die Rücklagen zum Stand von 2007 mehr als verdoppelt." Wichtige Maßnahmen wie
Kinderkrippe, Wasserversorgung, Feuerwehrhaus und einiges mehr würden es sinnvoll machen, künftig Kredite aufzunehmen. "Das Zinsniveau ist günstig dafür." Dadurch werde die Verschuldung steigen, aber immer noch weit unter dem Landesdurchschnitt liegen.
Zur Steigerwaldhalle sagte er, dass der komplette Gemeinderat zur Information in die Bauausschusssitzung eingeladen und zum Beschluss dann ein außerordentlicher Gemeinderatstermin anberaumt worden war. "Einen Beschluss hätte der Ausschuss bei dieser Summe gar nicht fassen können. Dafür ist ja eine Grenze festgelegt."
Michael Rückel (Bürgerblock) pochte darauf, dass der Vorschlag zur außerordentlichen Sitzung von ihm gekommen sei.
"Man hatte den Eindruck, dass das vorgestellte Konzept mit der Verdoppelung der Kosten sofort beschlossen werden sollte" , sagte Rückel
Außerdem gab er zu bedenken, dass in einem Jahr durchaus 66 Prozent der Rücklagen entnommen wurden. "Es liegen große Aufgaben vor uns, wir müssen gut überlegen, wofür wir Geld ausgeben." Der Fraktionsvorsitzende verwies weiter auf einen bestimmten Fall, der seiner Meinung nach öffentlich hätte behandelt werden müssen. "An einem einzigen Fall kann man eine so pauschale Aussage nicht festmachen", fand Otto Hünnerkopf (CSU). Rückel erwiderte, dass man mit diesen Aussagen niemanden in Misskredit habe bringen wollen - es sei nur so manchem aufgefallen.
Knaier betonte, dass er noch keinen Wahlkampf betreiben wolle und bat darum, "die nächsten 17 Monate weiter sachlich miteinander umzugehen". Auch der Wahlkampf solle dann fair, sachlich und nicht emotional ausgefochten werden - "im Interesse aller". Damit erklärte er die Diskussion für beendet.