Das neue „Museum“ in Dettelbach zeigt mit der Stern-Bräu-Sammlung ein Stück Stadtgeschichte und wurde am Sonntagmittag mit einem „Altstadtbiergarten“ eröffnet.
Rund um die Uhr, 24 Stunden am Tag geöffnet, auch bei Wind und Wetter zu besichtigen: Das neue „Museum“ in Dettelbach, es zeigt mit der Stern-Bräu-Sammlung ein Stück Stadtgeschichte und wurde am Sonntagmittag mit einem „Altstadtbiergarten“ eröffnet.
Wie viele fränkische Gemeinden, hatte auch Dettelbach Ende des 19. Jahrhunderts eine eigene Brauerei - und noch dazu eine besondere.1887 gründeten Dettelbacher Bürger, darunter der damalige Bürgermeister, Handwerker, Kaufleute und Ärzte eine eigene Brauerei - die Stern Bräu. Dazu wurden 200 Aktien zu je 1000 Goldmark verkauft.
Anfangs florierte das Geschäft, bis zu 60 Mitarbeiter, darunter natürlich viele Dettelbacher, fanden dort Arbeit. In den 1970er Jahren Endete dann die Geschichte der Dettelbacher Brauerei. Nach dem Anschluss an einen finanzstarken Konzern folgte drei Jahre später das Aus.
Viele Erinnerungen
Aber, so Bürgermeisterin Christine Konrad bei der Ausstellungseröffnung vor dem historischen Rathaus: „Fast jedes Haus in Dettelbach hat heute noch einen Bierkrug, ein Glas oder einen Aschenbecher der Sternbräu stehen.“ Die Brauerei war und ist ein bedeutender Teil der Stadtgeschichte, an dem noch immer viele Erinnerungen hängen, zu dem viele Dettelbacher noch einen Bezug haben.
So auch der in Würzburg lebende Alexander Kraus, der Sohn des letzten Brauereidirektors der Stern-Bräu. Er hat im Laufe der Jahre eine umfangreiche Sammlung an Objekten zur Stern-Bräu zusammen getragen. Nicht nur Bierdeckel, Krüge und Gläser, auch große Objekte sind darunter, wie die Wetterfahne oder eine handbetriebene Feuerwehrpumpe, dazu noch ganz viele schriftliche Unterlagen über die Historie.
Das alles stiftete Kraus 2015 der Stadt Dettelbach - mit einer Auflage: Die Sammlung sollte nicht in Archiven und Kellern verschwinden, sonder als Teil der Stadtgeschichte öffentlich zugänglich sein. In etlichen Sitzungen diskutierte der Stadtrat darüber, fand mit der ehemaligen Touristinformation im Rathaus einen geeigneten Ausstellungsraum und mit Daniela Kühnel auch eine Kunsthistorikerin, die das Konzept erstellen und umsetzen konnte.
Nach einiger Beratung legten die Räte ein Budget in Höhe von 30 000 Euro fest, das vom Bezirk mit 7 500 Euro bezuschusst wird.