Dankbar Abschied feiern und die Zukunft im Blick behalten: Pfarrer Bernd Steigerwald hat nach 15 Jahren Abschied von Großlangheim und Rödelsee genommen.
Dankbar Abschied feiern und die Zukunft im Blick behalten: Dies galt am Sonntag nicht nur für Pfarrer Bernd Steigerwald, sondern auch für die Pfarreiengemeinschaft Großlangheim-Rödelsee. Der Seelsorger, der seit Oktober 2000 die Pfarreien Großlangheim und Rödelsee mit ihren Filialen Kleinlangheim, Atzhausen, Haidt, Wiesenbronn, Mainbernheim und Fröhstockheim betreut hat, verabschiedete sich am Nachmittag mit einem Gottesdienst in der Großlangheimer Pfarrkirche und einer Feier in der Turnhalle. Er wird nun als Pfarrer von Güntersleben und Thüngersheim tätig sein.
Dekan Peter Göttke aus Wiesentheid, der bis zur Einführung des neuen Pfarrers Florian Judmann zur Jahreswende 2016/17 als Administrator tätig sein wird, Pater Richard Heßdörfer (Dettelbach) und der Estenfelder Pfarrer Joachim Bayer waren Konzelebranten des Gottesdienstes, der von Georg Troll an der Orgel und dem Großlangheimer Männerchor musikalisch gestaltet wurde. In seiner letzten Predigt verglich Pfarrer Steigerwald die Seelsorge in den Gemeinden mit der Arbeit im Garten. „Es war nicht meine Absicht, umzupflügen oder Strukturen radikal zu verändern, aber wie bei den Obstbäumen muss auch in der kirchlichen Arbeit manches beschnitten werden“.
Auf Vorhandenes aufgebaut
Durch den Einsatz seines Vorgänger Petro Müller und von Pastoralreferent Hermann Menth habe er auf Vielem aufbauen können, „und so konnte Vertrautes bewahrt und versucht werden, eigene Felder anzulegen und theologische Samenkörner auszustreuen.“ Dies auch auf der Basis der Mitarbeit von Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten, „die sich engagieren.“
Der Geistliche betonte, dass es ihm ein großes Anliegen sei, all denen und den verschiedenen Gruppen und Kreisen Dank zu sagen, „denn es geht vor allem darum, das Wort Gottes in die kommenden Generationen weiter zu tragen.“ Am Schluss des Gottesdienstes erklang vom Band das bekannte Sinatra-Lied „My way“ auf spanisch und Pfarrer Steigerwald erklärte, dass es ihm auch darum ging, die Arbeit im Garten des Herrn auf seine Art zu bewerkstelligen.
Für die Musik beim Einzug der Abordnungen der Großlangheimer Vereine in die Kirche und danach zur Turnhalle sorgten die Großlangheimer Musikanten, die in der proppevollen Halle wie auch der Männerchor für musikalische Unterhaltung zuständig waren. Pastoralreferent Menth sprach die verbindenden Worte und skizzierte die Arbeit der verschiedenen kirchlichen Gremien. Stellvertretender Landrat Paul Streng hob den „wunderschönen Gottesdienst“ hervor und bedankte sich „bei einem Pfarrer, der 15 Jahre in einem besonderen Landkreis wirkte und für die Kirche lebt“. Rödelsees Bürgermeister Burkard Klein als Sprecher der politischen Gemeinden sprach von „Trauer- und Feststimmung“ und sagte „Vergelt?s Gott“ für das Wirken und viele Begegnungen: „Bernd Steigerwald hat viel bewegt, manches verändert und stückweise auch sich selbst, ein Pfarrer der sich einmischt, gerne mitfeiert, guten Draht zur Jugend und zu den Ministranten hat und viele fragen sich, warum geht er jetzt.“ Kleinlangheims Pfarrer Gerhard Homuth hob die gute ökumenische Zusammenarbeit im Dekanat Kitzingen hervor und überreichte zum Abschied einen Spaten „für die Arbeit im Garten und Weinberg des Herrn.
“ Für die Großlangheimer Vereine erinnerte Roswitha Hadwiger an Vereinsjubiläen und Festivitäten mit Gottesdiensten. Großlangheims Bürgermeister Karl Höchner erzählte als Vertreter der Kirchenverwaltungen von „entspannten und effizienten Sitzungen mit gutem Gesprächsklima, in denen wir an einem Strang gezogen haben.“
Aus dem Nähkästchen plauderte der Bürgermeister bei der Geschichte von der Panik-Party, bei der er wie auch Pfarrer Steigerwald als Helfer eingesetzt war. Als der Bürgermeister mit dem Fahrrad nach Hause wollte, fragte der Pfarrer wegen Mitfahrt an. Nachdem das doch nicht so recht klappte, „sind wir beide zu Fuß nach Hause, das Rad wurde geschoben.“