Ein ganzer Kindergarten zieht um

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Mit dem Bollerwagen zogen die Kinder in die Obernbreiter Straße um. Fotos: G. Bauer
Mit dem Bollerwagen zogen die Kinder in die Obernbreiter Straße um. Fotos: G. Bauer
 
Die Außenanlagen des neuen Kindergartens sind noch eine Baustelle.
Die Außenanlagen des neuen Kindergartens sind noch eine Baustelle.
 
 
Noch dürfen die Kinder nur durch die Glastüren schauen.
Noch dürfen die Kinder nur durch die Glastüren schauen.
 
 
Persönliche Lieblingsspielsachen wurden selbst getragen.
Persönliche Lieblingsspielsachen wurden selbst getragen.
 

Die letzten Utensilien brachten die Kinder der Einrichtung "Mühlenkinder" in ihr neues Domizil. Zum Glück ging es nur über einen Bach und eine Straße.

Für die Mühlen-Kinder im Kindergarten im Winterseitenweg hieß es längst Abschied nehmen vom angestammten Domizil. Seit die Arbeiterwohlfahrt (AWO) vor zwei Jahren den Mietvertrag wegen Eigenbedarfs kündigte, waren die Elterninitiative Mühlenkinder und die Stadt auf der Suche nach einer neuen langfristigen Bleibe.

Nachdem die Suche nach einem Altbau erfolglos geblieben war, sorgte die Stadt für den Abriss des leer stehenden Gebäudes an der Obernbreiter Straße und stellte das Grundstück für einen Neubau als Niedrigenergiehaus zur Verfügung.

Der ist inzwischen weitgehend fertig gestellt, Handwerker legen letzte Hand an. Die Außenanlagen sind in Arbeit, ein Bachlauf, die Unterstellmöglichkeit für Spielzeug, die Zufahrt und eine behindertengerechte Rampe sowie die Grüngestaltung folgen noch.

Gestern kamen Mühlenkinder an ihrer bisherigen Unterkunft zusammen.
Über den Fußgängersteg mit dem darunter tosenden Breitbach ging es - die letzten Utensilien im Bollerwagen verstaut - ins neue Domizil.

Alles ausgebucht

"Früher mussten wir Rollstuhlfahrer immer ablehnen", erzählt Yvonne Merklein vom Betreuungsteam, jetzt wird der Zugang behindertengerecht, der Kindergarten ist jedoch für die kommenden beiden Jahre bereits ausgebucht.

In den neuen Räumen kommen bis zu 30 Kinder in zwei Gruppen im Alter zwischen zwei und zwölf Jahren unter. Die Kosten waren mit 900 000 Euro prognostiziert, Vorstandsmitglied Corina Diereth rechnet inzwischen mit 1,2 Millionen Euro. Davon tragen die Stadt, der Freistaat und die Elterinitiative Mühlenkinder je ein Drittel.

Es wird noch offiziell eingeweiht

Der Einzug in die großzügig angelegten neuen Räume erfolgt am 3. Juni 2013 mit einem Fest, bis zur offiziellen Einweihung am 14. September 2013 gibt es allerdings noch allerhand zu tun.

Das Konzept "Netz für Kinder", das es noch in drei Kindergärten in Unterfranken gibt, bleibt unverändert erhalten. Als Zweitkräfte bringt sich je Gruppe ein Erwachsener in die Betreuung mit ein und ist der Erzieherin gleichgestellt. 16 Eltern kommen regelmäßig, um täglich frisch das Essen zuzubereiten. Die Elterninitiative hat auch die Trägerschaft des Kindergartens.

Zum Neubau konnte der Verein auf Rücklagen zurückgreifen, die im Laufe von Jahren durch zahllose Veranstaltungen geschaffen wurden. Er ist und bleibt jedoch auf Spenden angewiesen.

Um den Kindergartenbetrieb nach dem Auszug zu gewährleisten, sind die Kinder derzeit bis zum endgültigen Einzug im großen Garten einer Erzieherin untergekommen, sie freuen sich bereits darauf, in den neuen Räumen spielen zu dürfen. Neben den Gruppenräumen, Kinderküche und Kinderwerkstatt, Wasch- und Ruheraum bekommen die Kinder eine Schmutzschleuse für den Wechsel vom Freigelände in den Innenraum. Ein Raum wird für die Schulkindgruppe vorgehalten.