Doppelter Ausbau in Dimbach

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Eine schnelle Datenautobahn und ein besserer Verbindungsweg nach Eichfeld liegen den Dimbachern am Herzen. Beide Wünsche sollen im nächsten Jahr verwirklicht werden.

Um seine Emails zu versenden oder im Internet zu surfen, muss Christian Sauer jede Menge Geduld aufbringen. Bald muss sich der gelernte Automechatroniker wieder online auf eine Stelle bewerben. "Ich wäre schon froh, wenn ich wenigstens DSL-Light hätte", sagte der 24-Jährige. Sein Anliegen trug er am Dienstag in der Bürgerversammlung vor.

Der junge Mann stößt bei Bürgermeister Peter Kornell auf großes Verständnis, ist er doch kein Einzelfall. "Wir verhandeln zurzeit mit der Firma Econtec/P2Systems", erklärte das Stadtoberhaupt und machte dem waschechten Dimbacher Hoffnung: "Wir alle hoffen, dass auch Dimbach in Jahresfrist eine akzeptable Lösung hat". Über Richtfunk könnte Dimbach zusammen mit Escherndorf, Köhler und Rimbach mit DSL versorgt werden. Ob ein Vertrag mit dem Anbieter zustande kommt, hänge auch von der Entscheidung im Stadtrat ab. "Warum kein Glasfaserkabel?", ertönte eine fragende Stimme aus der Runde der rund 20 Anwesenden. "Da haben wir keine Chance, es sei denn, im Nachbarort Eichfeld taucht ein Glasfaserkabel aus dem Nirwana auf", erwiderte Kornell.

Unzählige Schlaglöcher


Neben der schnellen Datenautobahn ging es bei dem Treffen im Dimbacher Gemeindehaus um den Ausbau des Verbindungsweges zwischen Dimbach und Eichfeld. Udo Schrenk vom Verband für Ländliche Entwicklung Unterfranken stellte das Projekt vor, das im kommenden Jahr realisiert werden soll.
Auf einer Länge von 1415 Meter soll der vorhandene, mit unendlich vielen Schlaglöchern versehene Flurbereinigungsweg um bis zu 50 Zentimeter aufgeschüttet werden. Laut Schrenk wird die Tragdeckschicht aus Asphalt zehn Zentimeter stark sein, "damit der Weg ganzjährig, also auch bei schlechtem Wetter befahren werden kann". Fahrzeuge mit zehn Tonnen Achslast können dann auf dem drei Meter breiten Weg fahren. Auf einer Länge von 600 Meter wird zusätzlich ein Graben für das Ableiten des Oberflächenwassers errichtet. Gefördert wird das Projekt im Rahmen des "Ausbauprogramms von Wirtschaftswegen zum Lückenschluss von Wander- und Radwegen".

Die Kosten in Höhe von 180 500 Euro teilen sich das Amt für ländliche Entwicklung zu 55 Prozent und die Stadt Volkach mit 45 Prozent. 25 000 Euro kommen für den "verstärkten" Ausbau hinzu - Kosten, die die Stadt alleine bewältigen muss. Besonders freute sich Bürgermeister Kornell, dass bereits fast alle Grundstückseigner, von denen ein paar Quadratmeter Ackerfläche benötigt werden, bereit sind, der Stadt die Flächen zu verkaufen. Schlechte Erfahrungen aus der jüngsten Zeit veranlassen den Stadtchef allerdings dazu, den Weg erst dann zu beginnen, wenn alle Grundstücksverhandlungen unter "Dach und Fach" sind. Sollte ein Anrainer nicht mitmachen, könnte er das lange herbeigesehnte Vorhaben der Dorfgemeinschaft blockieren. Udo Schrenk appellierte derweil an alle Grundstückseigner, vor dem Bau der Trasse die vorhandenen Grenzsteine freizulegen.

Zufrieden zeigten sich Dimbachs Bürger mit den genannten Fortschritten. Auch Christian Sauer kann nun zuversichtlich in die Zukunft blicken, zumal er bald vor hat, in eine eigene Wohnung in dem kleinen Ort zu ziehen. "Wenn ich dort kein DSL habe, dann ärgert mich das schon sehr," hofft er, dass die guten Nachrichten auch eingehalten werden.