Die Mauersanierung wird richtig teuer

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Im rückwärtigen Bereich des Friedhofes ist die Mauer eingestürzt und zog Gräber in Mitleidenschaft. Foto: G. Bauer
Im rückwärtigen Bereich des Friedhofes ist die Mauer eingestürzt und zog Gräber in Mitleidenschaft. Foto: G. Bauer
Die historische Friedhofsmauer in Mainstockheim ist in weiten Bereichen einsturzgefährdet. Foto: G. Bauer
Die historische Friedhofsmauer in Mainstockheim ist in weiten Bereichen einsturzgefährdet. Foto: G. Bauer
 

Noch ist nicht klar, wie viel Geld die Gemeinde Mainstockheim zur Sanierung der Friedhofsmauer beisteuert. Fest steht nur, dass die Maßnahme teurer wird als gedacht, denn ein Teil der Mauer ist im März eingestürzt.

Für die Sanierung der Friedhofsmauer muss die Gemeinde Mainstockheim deutlich mehr zahlen als gedacht. Zunächst war man von 39 800 Euro Gesamtkosten ausgegangen, ein auf 3950 Euro lautender Förderantrag lag am 8. März bereits vor. Doch dann ist am 21. März überraschend ein Teil der Mauer eingestürzt.
Die Finanzierungsfrage bei der Sanierung der Friedhofsmauer im evangelischen Gemeindefriedhof in Mainstockheim ist komplex. Der Gemeinderat beschäftigte sich am Dienstag eingehend mit einem Zuschussantrag der Kirchengemeinde, ein Beschluss wurde noch nicht gefasst.

Bereits 1997 wies die Landeskirche in einem Schreiben auf die Baulastträgerschaft der weltlichen Gemeinde hin, sobald die Friedhofsmauer die Straße stütze. Die Stellungnahme des Bayerischen Gemeindetages bestätigte dies, der Standort - ob auf privatem oder öffentlichen Grund - sei nicht von Bedeutung.
Sobald sie höher gelegenes Gelände wie die Straße abstütze, liege die Unterhaltspflicht für die Mauer bei der Gemeinde.

Da die Kirchengemeinde erst die Kirchen- und Kirchturmsanierung zu stemmen hatte, sprachen Bürgermeister Karl-Dieter Fuchs (FBB) und Pfarrer Claus Deininger bei der Landeskirche wegen einer Kostenregelung vor. "Wir haben eine bessere Finanzierung für die Kirche, nicht aber für den Friedhof erreicht", berichtete Fuchs. Der nämlich gelte als "selbstabschließende Einrichtung", vergleichbar dem Anspruch auf kostendeckenden Betrieb in einem öffentlichen Gemeindefriedhof.

Da sich die weltliche Gemeinde nicht an den Kirchensanierungskosten beteiligt, stockte die Landeskirche ihren Anteil in der Hoffnung auf, dass die Gemeinde Mainstockheim im Gegenzug Kosten bei der Friedhofsmauersanierung übernimmt.

Da die Mauer Stützmauer für die Straße sei, sehe eine Kirchenjuristin ohnehin die alleinige Zuständigkeit bei der weltlichen Gemeinde, nicht nur für den eingestürzten Bereich. Bei den möglichen 300 000 Euro Gesamtkosten wünscht sich die Kirchengemeinde eine Beteiligung von 20 Prozent.

Ein "Pfund" im Wettbewerb

Heiner Tebbe (SPD) las im evangelischen Gemeindebrief, dass Pfarrer Deininger die Finanzierung als "gesichert" beschreibe. Fuchs bestätigte diese Mitteilung, unterstrich jedoch, dass die Finanzierung nur durch Zugriff auf Rücklagen gesichert sei. Übernehme die Kirchengemeinde alle Kosten, sei kein Geld mehr da. Deininger habe im Gespräch mit ihm eine gemeinsame Sitzung angeregt, um den Erhalt der historischen Mauer zu sichern. Fuchs gab weiter zu bedenken, dass die historische Mauer "ein Pfund" beim Wettbewerb "unser Dorf soll schöner werden" gewesen sei.

Zumindest das eingestürzte sechs Meter lange Teilstück müsse 2013 gemacht werden, die übrige Sanierung könne abschnittsweise in zehn Jahren erfolgen.