Dettelbacher Karnevalsgesellschaft gerettet

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Sie haben die Auflösung verhindert: Lothar Apfelbacher, Susi Frenzel, Steven Bokemper und Beate Fröhlich-Bokemper. Foto: G. Bauer
Sie haben die Auflösung verhindert: Lothar Apfelbacher, Susi Frenzel, Steven Bokemper und Beate Fröhlich-Bokemper.  Foto: G. Bauer
Der Rathaussturm gehört bei der DeKaGe zum Höhepunkt der Faschingssession. Foto: G. Bauer/Archiv 2011
Der Rathaussturm gehört bei der DeKaGe zum Höhepunkt der Faschingssession. Foto: G. Bauer/Archiv 2011
 
Rathaussturm 2012.Foto: Archiv
Rathaussturm 2012.Foto: Archiv
 
Rathaussturm 2012.Foto: Archiv
Rathaussturm 2012.Foto: Archiv
 
Prunksitzung 2013. Foto: Alfred Molitor
Prunksitzung 2013. Foto: Alfred Molitor
 
Bei der Prunksitzung 2013 war von der schlechten Stimmung nichts zu spüren. Archivfoto: Alfred Molitor
Bei der Prunksitzung 2013 war von der schlechten Stimmung nichts zu spüren.  Archivfoto: Alfred Molitor
 
Prunksitzung 2013. Foto: Alfred Molitor
Prunksitzung 2013. Foto: Alfred Molitor
 

In letzter Minute nahm sich Lothar Apfelbacher ein Herz und verhinderte damit die Auflösung der Dettelbacher Karnevalsgesellschaft. Mit ihren Schwierigkeiten ist die DeKaGe nicht allein.

Fasching! Irgendwie verbindet man den Begriff automatisch mit bunten Farben, bester Laune und keinem Platz für Sorgen. Dass es jedoch vor allem letztere gibt, haben die Verantwortlichen der Dettelbacher Karnevalsgesellschaft (DeKaGe) in den letzten Monaten deutlich zu spüren bekommen. Am Freitagabend sah es sogar so aus, als hätte das letzte Stündchen der Dettelbacher Narren geschlagen. Nur mit Ach und Krach gelang es den Mitgliedern, die Posten im Präsidium neu zu besetzen.

Die Dettelbacher sind nicht die einzigen Karnevalsgesellschaften im Landkreis, die um ihre Zukunft bangen müssen. Die Kitzinger KiKaG hat nach dem überraschenden Rücktritt von Jürgen Hertel händeringend nach einem neuen Präsidenten gesucht; diesen im April dieses Jahres aber zum Glück in Wolfram Beha gefunden. Die Volkacher, die im Jahr 2011 noch groß ihr 50-jähriges Bestehen feierten, haben ebenfalls Schwierigkeiten, ein neues Präsidium und einen Elferrat zu finden. Die Ausrichtung des Landkreisfaschingsumzugs, der im Wechsel in Dettelbach, Volkach und Kitzingen stattfindet, haben sie bereits im letzten Jahr an ihre Nachbarn in Obervolkach abgegeben. Die Escherndorfer Lumpazia hat sich bereits vor Jahren aufgelöst und auch bei den Seinsheimer Galgenvögeln heißt es jedes Jahr zittern, denn dort entscheidet es sich immer erst vor Beginn einer Session, ob und wie es weitergeht.


Zwölf von 89 Mitgliedern

Die Dettelbacher hatten schon einmal alle Hoffnung in eine Mitgliederversammlung gesetzt. Am 21. April stand die Neuwahl des Präsidiums bereits auf der Tagesordnung. Nötig geworden war diese nach dem Rücktritt von Gesellschaftspräsidentin Michaela Fersch und ihrem Stellvertreter Peter Mack im Herbst. Seitdem führten Sitzungspräsident Klaus Apfelbacher, Kassier Steven Bokemper und Schriftführerin Beate Fröhlich-Bokemper den Verein kommissarisch. Der 21. April verstrich ohne Ergebnis - niemand wollte sich bereit erklären, Verantwortung zu übernehmen.

Dieses Bild setzte sich in der außerordentlichen Mitgliederversammlung am Freitag zunächst fort. Trotz der drohenden Tatsache - auf der Einladung stand: "Sollte erneut keine Vorstandschaft zustande kommen, muss sich der Verein auflösen" - mühten sich gerade einmal zwölf der 89 Mitglieder auf und kamen im Grünen Baum zusammen. Wahlleiter Frank Fröhling hatte kein leichtes Spiel. Er fand zunächst selbst in Einzelabfrage niemanden, der das Präsidium leiten wollte.

Bokemper erinnerte an die zuletzt gescheiterte Versammlung, in der noch euphorisch "Das packen wir!" verkündet worden war. Er beklagte, dass vom alten Vorstand nur noch Kassier und Schriftführerin übrig seien und selbst der Sitzungspräsident an diesem wichtigen Abend unentschuldigt fehle.

Erst als sich schließlich Susanne Frenzel bereit erklärte, den Vizeposten zu übernehmen, wenn Lothar Apfelbacher den Vorsitz übernimmt, kam Bewegung in die Mitgliederversammlung. Nach einer kurzen Beratungspause befürworteten sieben der zwölf Stimmberechtigten die Kandidatur von Lothar Apfelbacher; acht votierten für Susanne Frenzel. Lothar Apfelbacher sah sich wohl mehr oder weniger im Zugzwang. Die Alternative zu meiner Wahlbereitschaft hätte die Auflösung der DeKaGe bedeutet.

Susanne Frenzel übernimmt auch den Aufgabenbereich Jugendwart, der Posten des stellvertretenden Schriftführers konnte nicht besetzt werden. Eine zusätzliche Aufgaben, um die sich nun auch das Präsidium kümmern muss.

Trotz der holprigen Rettung war Bokemper die Erleichterung am Ende der nur halbstündigen Sitzung anzusehen. Die DeKaGe bedeutet ihm viel. Schon als Kind träumte er davon, einmal dem Elferrat angehören zu dürfen.
Allzugroß dürfte die Freude allerdings nicht sein: Auch wenn es zunächst mit der DeKaGe weitergeht, rückt der nächste drohende Termin schon wieder näher. Die Neuwahl gilt nämlich nur für ein Jahr. Dann stehen die regulären Wahlen eines neuen Präsidiums an.