Der Stolz der Schützen

2 Min
Die neue Fahne der Schützengesellschaft Prichsenstadt zeigt das Westtor mit seinen beiden Türmen. Fotos: Rainer Fritsch
Die neue Fahne der Schützengesellschaft Prichsenstadt zeigt das Westtor mit seinen beiden Türmen.  Fotos: Rainer Fritsch
Fritz Rammling ist seit 60 Jahren bei den Schützen. Dafür zeichnet ihn 1. Schützemeister Klaus Linz aus.
Fritz Rammling ist seit 60 Jahren bei den Schützen. Dafür zeichnet ihn 1. Schützemeister Klaus Linz aus.
 
2400 Stunden Eigenleistung - die Prichsenstädter können stolz sein auf ihren Beitrag zur Sanierung des Schützenhauses.
2400 Stunden Eigenleistung - die Prichsenstädter können stolz sein auf ihren Beitrag zur Sanierung des Schützenhauses.
 

Die Prichsenstädter Schützen haben nicht nur in die Sanierung ihres Schützenhauses investiert, sondern auch gleich in eine neue Fahne. So gab es am Samstag doppelten Grund zum Feiern.

Der schneereiche Winter 2010/11 brachte es an den Tag: Der Dachstuhl des Prichsenstädter Schützenhauses war so marode, dass der 1. Schützenmeister Klaus Linz befürchtete, das Gebäude könnte einstürzen. Heute ist dank der tatkräftigen Mithilfe der Mitgliede davon nichts mehr zu sehen. Beim Tag der offenen Tür und der Fahnenweihe am Samstag wurde noch einmal auf die umfassenden Sanierungsarbeiten zurückgeblickt.

Die Situation war ernst: Die Nagelbinder des Dachstuhls waren durch die Gewichtsbelastung verbogen und in einzelnen Segmenten sogar durchgebrochen, erinnerte der Schützenmeister. Das Problem bestand bei einer näheren Untersuchung aber nicht darin, dass ein komplett neuer Dachstuhl aufgebaut werden musste, vielmehr waren die Raumdecken an den Nagelbindern befestigt und damit auch die Elektroverkabelung, die Heizungsleitungen und die Wärmeisolierung.
Bei einer Sanierung würde nicht viel mehr als das Mauerwerk stehen bleiben, blickte Klaus Linz am Samstag zurück.

Nach seinen Worten konnten bei der Sanierung zwar die zunächst geschätzten Kosten von 110 000 Euro trotz weiterer Schäden mit 102 000 Euro sogar unterschritten werden. Statt der geplanten 1250 freiwilligen Arbeitsstunden mussten aber 2400 Stunden geleistet werden. Zum harten Kern der Helfer gehörten rund zehn der 123 Mitglieder, sagte Linz auf Nachfrage dieser Zeitung.

In seiner Rede stellte er gegenüber den rund 80 Anwesenden im Schießhaus fest, dass mit Ausnahme der Elektro- und Heizungsinstallation alle Arbeiten in Eigenregie erledigt wurden, wie zum Beispiel die Kaminverlängerung, die Deckenmontage, die Isolierarbeiten, die Verputzer- und Malerarbeiten. Daneben wurden auch die Fenster erneuert und eine Photovoltaikanlage auf dem Dach angebracht. Es fehlt jetzt nur noch das Streichen der Türen und Fenster.

Dank zollte Klaus Linz den Handwerkern, die zügig ihre Arbeiten durchführten, so dass keine weiteren Schäden zum Beispiel durch Regen entstehen konnten und auch den zahlreichen Spendern, ohne die sich der Verein noch mehr hätte verschulden müssen. Wie Schatzmeister Rene Schlehr erklärte, erhielten die Schützen rund 40 000 Euro an Zuschüssen, über 60 000 Euro muss der Verein selbst tragen.

Bürgermeister zollt Respekt

Bürgermeister Adolf Falkenstein zollte dem Verein großen Respekt vor den erbrachten Leistungen, denn es musste bei den Sanierungsarbeiten tief in die Substanz der Gebäudes eingegriffen werden. Die Stadt gab einen Zuschuss von zehn Prozent. Gauschützenmeister Heinz Neubert stellte fest, dass die Schützen mit dieser Arbeit ihre gute Gemeinschaft unter Beweis gestellt haben. "Ihr könnt stolz auf das Erreichte sein", betonte er und übergab 100 Euro für die Jugendarbeit.

Lob und Anerkennung für die Schützen zollten auch die anwesenden Vereinsvertreter unter anderem Thomas Uhl (Sportverein), Rudolf Gertig (Gesangsverein) Herwig Henney (Alt Prichsenstadt). Da Klaus Linz fast ständig auf der Baustelle zu finden waren, bedankten sich Schatzmeister Rene Schlehr, 2. Schützenmeisterin Petra Linz und Sportwart Alexander Linz bei ihm mit einem Geschenkkorb.

In die Jahre gekommen

Neben der Haussanierung stemmten die Schützen aber auch noch die Ausgaben für eine neue Vereinsfahne. Die bei der Wiedergründung der Gesellschaft 1952 von Schneidermeister Leo Pfaff angefertigte Vereinsfahne war doch sehr in die Jahre gekommen. Durch zwei vereinsinterne Stiftungen (Oberschützenmeister Paul Adamek und Ehrenschützenmeister Willi Linz) konnten die Kosten für die Fahne in Höhe von 5400 Euro aufgebracht werden. Pfarrer Erich Eyßelein sprach bei der Fahnenweihe von der Symbolkraft der Fahne für eine gute Vereinsgemeinschaft.

Im Rahmen der Feier führte Klaus Linz auch noch eine Ehrung durch: Fritz Ramming ist seit 60 Jahren Vereinsmitglied und erhielt dafür die Ehrenurkunde und Ehrennadel des Deutschen und Bayerischen Schützenbundes.