Der Pfingsthimmel bleibt trocken

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Rund 300 Menschen feiern gemeinsam unter freiem Himmel Gottesdienst. Fotos: Gerhard Bauer
Rund 300 Menschen feiern gemeinsam unter freiem Himmel Gottesdienst. Fotos: Gerhard Bauer
 
Die Stichflamme, gut bewacht von einem Feuerwehrmann, symbolisiert den Heiligen Geist.
Die Stichflamme, gut bewacht von einem Feuerwehrmann, symbolisiert den Heiligen Geist.
 
 
Der gemischte Posaunenchor unter der Leitung von Werner Ottenbreit.
Der gemischte Posaunenchor unter der Leitung von Werner Ottenbreit.
 
 

Die Gläubigen können ihren Pfingstgottesdienst im Freien feiern. Kein Regen stört die traditionelle christliche Zusammenkunft.

Bei ungewissem Wetter herrschte unter den ehemaligen Rechtlern der Gemarkung Rügerrieth und ihren Gästen Optimismus. Denn trotz kräftiger Windböen und drohender Wolken hatten die vielen Helfer um den Vorsitzenden des neuen Heimat- und Kulturvereins Rügerrrieth, Ludwig Döppert, jede Menge Bänke für den Pfingstgottesdienst unter freiem Himmel aufgebaut.

"Heute Morgen habe ich noch darüber nachgedacht, ob wir den Pfingstgottesdienst auf der Bahndammwiese oder in der Schafscheune abhalten", erzählte Pfarrer Peter Stier aus Marktsteft. Er hatte den traditionellen Feldgottesdienst zu Pfingsten mit seinen Kollegen eingehend vorbereitet. Die Pfarrer Gerhard Schäfer aus Mainbernheim), Bernd Steigerwald aus Rödelsee/Mainbernheim und August Popp aus Willanzheim hatten im Gottesdienst ebenso ihre Aufgaben übernommen wie die Bürgermeister Ingrid Reifenscheid-Eckert aus Willanzheim, Rudolf Riegler aus Marktsteft und
Bernhard Brückner aus Obernbreit. Für den erkrankten Mainbernheimer Bürgermeister Karl Wolf las Rudolf Kramer die Fürbitten.

Wettergeschehen wird in die Pfingstgeschichte eingebaut

Stier baute die Pfingstgeschichte geschickt in das Wettergeschehen mit ein. "Der Himmel hat beim Blasen durch Wind mitgewirkt", sagte Stier. Mitgewirkt hat auch die Michelfelder Feuerwehr, als Michael Kraft brennendes Fett mit Wasser übergoss und dabei eine heiße Stichflamme erzeugte.
Was bei Vorführungen der Feuerwehr als abschreckendes Beispiel dient, stellte symbolisch das vom Himmel kommende Feuer dar.

"Das biblische Sprachgewirr gibt es auch in der Region", sagte Stier, denn in "Willnzi, Öiwerbrääd, Berna und Michlfald" werde in unterschiedlichen Dialekten gesprochen.

Beim Rügerrieth-Gottesdienst unter freiem Himmel aber seien die Menschen über die Gemeinde- und Gemarkungsgrenzen hinaus sowie konfessionsübergreifend vereint.

Trotz der ungewissen Witterung waren rund 300 Besucher zum Traditionsgottesdienst gekommen, viele zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Sie stimmten mit dem Wunsch überein, dass die einst im Rügerrieth begründete Tradition des Feldgottesdienstes an Pfingsten erhalten bleibt.

Die Kollekte erhält die in diesem Jahr mit dem Gottesdienst beauftragte Kirchengemeinde Michelfeld, die ein buntes Glasfenster hinter dem Altar einbauen möchte; die Einweihung ist für den Sonntag Jubilate 2014 vorgesehen.