Einen überwiegend positives Resümee über das Jahr 2012 konnte Bürgermeister Roland Lewandowski bei der Bürgerversammlung in Kleinlangheim gegenüber den 55 Anwesenden abgeben.
Bürgermeister Roland Lewandowski möchte nach dem 1. Mai nicht mehr die politischen Geschicke Kleinlangheims lenken. Das kündigte er bei der Bürgerversammlung vor 55 Anwesenden an. Nach 18 Dienstjahren wolle er sein Leben im Gegensatz zu seinem Amtsvorgänger Erich Müller noch etwas länger genießen. Dieser starb ein Jahr nachdem er in Rente gegangen ist. Ob Lewandowski im Jahr 2014 noch einen Haushalt aufstellen wird, könne er noch nicht sagen. Er musste 1996 bei seinem Amtsantritt auch gleich einen Haushalt aufstellen und dabei eine teure Kläranlage finanzieren - obwohl das Geld dafür nicht da war.
Diesbezüglich kann Lewandowski seinen Nachfolger im nächsten Jahr wohl eine bessere Situation hinterlassen, denn die finanzielle Seite entwickelte sich - ähnlich wie die Einwohnerzahlen - überaus positv. So wird die Verschuldung der Gemeinde in diesem Jahr von 962 072 Euro (572 Euro pro Einwohner) auf rund 500 000 Euro (300 Euro pro Einwohner) zurückgehen.Die Rücklagen werden zeitgleich von 54 889 Euro auf 370 000 Euro steigen. "Da ist sogar noch mehr Spielraum für eine positive Entwicklung drin", stellte Lewandowski fest. Bis 2014 könnten die Rücklagen nämlich sogar auf 500 000 Euro steigen.
Die positive Entwicklung bei den Finanzen begründete der Bürgermeister mit folgenden Worten: In den letzten Jahren hat die Gemeinde sehr viel Geld in die Erschließung eines Gewerbegebietes und in Verbesserungsmaßnahmen für die Kläranlage und die Kanalisation fließen lassen. Nun kommen Gelder über die Erschließungsbeiträge und die Verbesserungsbeiträge in die Gemeindekasse zurück. In diesem Jahr wird noch die dritte und damit letzte Rate an der Verbesserungsbeiträgen eingehoben.
Der Gesamthaushalt steigt von 3,3 Millionen Euro im letzten Jahr auf jetzt 3,8 Millionen Euro. Der Verwaltungshaushalt hat einen Umfang von 2,2 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt von 1,6 Millionen Euro. Bei der Ausgaben im Verwaltungshaushalt steht die Kreisumlage mit 456 000 Euro an erster Stelle, für die VG-Umlage muss die Gemeinde 155 000 Euro bezahlen und für den Schulverband 92 750 Euro.
Sieben Klassen werden derzeit in Kleinlangheim unterrichtet. Die 1. und 2. Klassen gehen nach Großlangheim, die 3. und 4. Klassen werden doppelzügig in Kleinlangheim geführt. Dazu kommen noch drei Klassen der Mittelschule Wiesentheid, das Platzprobleme hat. Bezüglich der Einnahmen im Verwaltungshaushalt sprach der Bürgermeister von Schlüsselzuweisungen in Höhe von 541 000 Euro, die Einkommenssteuer beträgt 532 000 Euro, die Gewerbesteuer bringt 100 000 Euro in die Kasse und die Grundsteuer B 103 000 Euro. Bezüglich der Waldbewirtschaftung konnte die Gemeinde in letzten Jahr nur einen kleinen Gewinn realisieren, denn es mussten Neupflanzungen und Zäunungen durchgeführt werden. In diesem Zusammenhang erklärte Lewandowski, dass die Gemeinde einen Teil ihres Waldes nicht mehr an Jagdgenossen verpachtet, sondern die Jagd in Eigenregie durchführt. Damit will man die Verbissschäden an den Bäumen reduzieren.
Im Vermögenshaushalt werden rund 400 000 Euro für Investitionen eingeplant: 135 000 Euro für den Ausbau von Krippenplätzen im Kindergarten, 75 000 Euro für den Erwerb von Baugrundstückflächen und 33 000 Euro für die Straßenbeleuchtung im Bereich Bühl. Investiert wird nach seinen Worten auch in die Kirchenburganlage. Zusammen mit dem Förderkreis Kirchenburg werden zum Teil neue Fenster eingesetzt und Dächer saniert. Auch in der Schule muss das Dach saniert werden. Fast abgeschlossen ist eine TV-Kanalbefahrung, um Schäden festzustellen. "Zum Teil sind die Wasserverluste sehr hoch", erklärte Lewandowski. Das hänge auch damit zusammen, dass manche Bürger das Wasser mit Absicht ständig laufen lassen. In den nächsten Jahren werden auch Sanierungsmaßnahmen am Schulhaus und der Turnhalle nötig sein.
Dorferneuerung steht an 2012 wurde der Mehrgenerationengarten mit Spiel- und Sportgeräten für jedes Alter fertig gestellt und auch gut angenommen. Auch die Arbeiten am Bürgerkeller sind abgeschlossen. Im Rathaus wurde eine Innensanierung durchgeführt, denn es musste eine Innenwand wegen Instabilität abgetragen. Am Friedhof in Kleinlangheim werden die Grabreihen von sechs auf fünf reduziert. Urnengräber werden angelegt. Auf dem Friedhof erweitert die Kirchengemeinde das Aussegnungshaus. Nach den Worten von Lewandowski arbeitet an diesem Projekt der Bauhof der Gemeinde stark mit. Ständige Investitionen gab und gibt es auch in die Kläranlage und den Abwasserkanal.
Ein großes Projekt wird die Gemeinde mit der Dorferneuerung angehen. Vor dem offiziellen Start wird es noch zwei Sitzungen geben: Am 7. Mai trifft sich der Arbeitskreis und am 16. Mai werden die Arbeitskreise in der Turnhalle ihre Ergebnisse in der Turnhalle präsentieren.
Keine Aussicht auf derzeitige Verwirklichung hat nach den Worten Lewandowskis die Forderung von Klaus Sommer nach Sperrung der Schulstraße für den Schwerlastverkehr. Die Schulstraße ist die einzige Erschließung des neuen Gewerbegebietes. Man müsste daher eine neue Zufahrt bauen. Dazu müsste die Gemeinde Flächen kaufen und einen Bahnübergang errichten. Klaus Sommer, der als einziger einen Wunsch in der Bürgerversammlung gestellt hat, stellte die Gefahr für die Schüler in den Vordergrund für sein Anliegen.