Biber fällt Bäume am Freibad

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Die Spuren am Baum sind echt, das Bild vom Biber im Schwimmbad nicht. Grafik: M.Karg
Die Spuren am Baum sind echt, das Bild vom Biber im Schwimmbad nicht.  Grafik: M.Karg
 

Vor einigen Wochen entdeckte Rainer Trabert auf dem Weg zu seiner Arbeitsstelle Holz, das im Wasser trieb. Trabert ist Schwimmmeister und Haustechniker im Sauna-Hallenbad und damit auch für das Umfeld des Gebäudekomplexes verantwortlich. Der umgestürzte Baum interessierte ihn.

Was er bei genauerem Hinsehen entdeckte, interessierte ihn noch mehr, denn offenkundig hatte sich ein Biber an einem Holzstamm versucht und ihn fachgerecht in den Seitenarm des Mains gefällt. Biber fällen Bäume vollständig, lassen gelegentlich aber auch Stammteile stehen, damit das Holz nicht abtreibt.Meist entfernt der Nager die Äste für den Dammbau, die Rinde dient im Winter als Futter. Die Umstellung von Grünfutter auf Rinde ist vor allem für den Bibernachwuchs nicht unproblematisch, Jungtiere verenden oft.

"Biber sind am Main nicht mehr außergewöhnlich", erklärt Dieter Lang von der Unteren Naturschutzbehörde beim Landratsamt. Bei Segnitz, Marktbreit und Marktsteft sowie bei Albertshofen und Mainstockheim seien Bibervorkommen bekannt. Das Tier, das jetzt ganz in der Nähe von Freibad und Saunabereich tätig geworden ist, könnte aus dem Rodenbachbereich stammen.
In der Nähe des Schwimmbades sei der Biber bislang jedoch noch nicht gesichtet worden.

Außer an den genannten Standorten ist Lang von einem weiteren Auftreten der Biber nichts bekannt, es müsse jedoch beobachtet werden. Ein Revier wird von durchschnittlich 3,8 Tieren bevölkert. Bei zwölf bekannten Revieren im Landkreis kann man deshalb davon ausgehen, dass sich etwa 50 Biber im Landkreis Kitzingen aufhalten.

Merkwürdig sei jedoch, dass der Biber am Nebenarm keinen Anlass hat, Wasser anzustauen. Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung ist jedenfalls über das Bibervorkommen informiert und wird eingreifen, wenn Holz als Treibgut entdeckt wird, informiert Lang.