Die CSU im Wahlkreis Unterfranken geht mit Barbara Stamm und Gerhard Eck an der Spitze in die Landtagswahl im September 2013.
92 Delegierte legten sich am Samstag in der GWF neben der Kandidatenliste für Unterfranken auch eine Liste für die Bezirkstagswahl fest. In der Einzelabstimmung erhielt Stamm 96,7 Prozent der Delegiertenstimmen.
Auf den aufwendigen Abstimmungsmarathon stimmte Landtagspräsidentin Barbara Stamm in einer engagierten Rede ein. Sie bezeichnete die Landtags- und Bezirkstagswahlen als große Herausforderung, an der die Orts- und Kreisverbände ihren ehrenamtlichen Anteil tragen.
Dass man in Bayern und Unterfranken von Vollbeschäftigung reden könne, sei der Leistung der Menschen zu verdanken. "Sie wissen nicht nur um ihre Verantwortung, sie nehmen sie auch wahr." Die Politik müsse so gestaltet werden, dass den Menschen das Erwirtschaftete gelassen wird.
Arbeitgeber und Arbeitnehmer seien die Leistungsträger des Mittelstandes. Hier müsse eine Entlastung stattfinden, die vom Bundesrat jedoch verhindert worden sei. "Für diese Entlastung ist es also nicht egal, wer an der Regierung ist." Stamm machte sich zudem für finanzkräftige Kommunen stark. Kein Bundesland sei so kommunalfreundlich wie Bayern, das "noch nie da gewesene" 7,8 Milliarden Euro bereitstelle und damit für eine enorme Entlastung der Kommunen sorge.
Mit kritischen Worten ging sie auf den Länderfinanzausgleich ein, in den nur noch drei Bundesländer einzahlen und Bayern die Hälfte des Betrages leiste. "Die Solidarität wollen wir beibehalten", kündigte Barbara Stamm an, wehrte sich aber gegen Verhaltensweisen wie in Berlin, wo Studenten mit Begrüßungsgeld empfangen werden.
Politik des 21. Jahrhunderts "Bildungspolitik ist die Politik des 21. Jahrhunderts", merkte Stamm an. Die CSU wolle daher mit Bildung, Familie und Innovation drei Schwerpunkte in Bayern setzen, besonders im ländlichen Raum. Es gelte Familien nicht nur zu schützen, sondern auch zu fördern. Zweijährige Kinder benötigten in erster Linie Liebe und Zuwendung durch Mütter und Väter, dazu müsse Zeit eingeräumt werden und die Familie stärker in den Mittelpunkt gestellt werden. Stamm wandte sich dagegen, dass immer mehr Menschen an Unternehmen verliehen werden. Dies sei einst zur Abdeckung von Spitzen gedacht gewesen.
"Nach abgeschlossener Ausbildung nur Praktika und Zeitverträge, so kann man mit der jüngeren Generation nicht umgehen." Sonst könne niemand an Familiengründung denken.
Der Mittelstand müsse wegen eines Mindestlohnes nicht nervös werden, doch seien die Tarifvertragsparteien aufgerufen, eine Bezahlung so zu sichern, dass der Lebensunterhalt durch Arbeit bestritten werden könne.
Bezirksvorsitzender Gerhard Eck bescheinigte Stamm eine "klasse Arbeit". Er nutzte die Gelegenheit, auf die Beschäftigung Angehöriger in Abgeordnetenbüros einzugehen. "Hier geschieht nichts Unrechtmäßiges", unterstrich er, dass dies vom Landtag genehmigt und vom Rechnungshof wiederholt geprüft worden sei. Werde die Ehefrau eines Abgeordneten in dessen Büro beschäftigt, bestehe die Möglichkeit, dass selbst abends Termine abgearbeitet werden können.
KANDIDATEN DER CSU:
Landtagswahl:
Barbara Stamm, Gerhard Eck, Josef Demar, Martin Wende, Judith Gerlach, Friedel Heckenlauer, Maria Hoßmann, Frank Houben, Burkhard Klein, Sorya Lippert, Karin Passow, Winfried Bausback, Otto Hünnerkopf, Oliver Jörg, Sandro Kirchner, Manfred Ländner, Berthold Rüth, Thorsten Schwab, Steffen Vogel, Peter Winter;
Bezirkstagswahl:
Erwin Dotzel, Christine Bender, Karin Renner, Eberhard Nuß, Ulrich Reuter, Sebastian Remelé, Joachim Bieber, Birgit Erb, Nadine Lexa, Gerlinde Martin, Ernst-H. Prüße, Matthias Schneider, Thomas Stadler, Werner Elsässer, Stefan Funk, Thomas Habermann, Peter Motsch, Elisabeth Schäfer, Helmut Schuhmacher, Johannes Sitter.