Auch die Stadt Kitzingen hat den entsprechenden Antrag auf Entwidmung für die Bahntrasse bei Etwashausen gestellt und die Bezirksregierung von Mittelfranken hat dem Antrag bereits zugestimmt. Allerdings reichte Investor Markus Blum gegen den Bescheid Klage ein, die erst einmal aufschiebende Wirkung hat.
Der Stadtrat Gerolzhofen hat sich ebenfalls für die Entwidmung der Strecke ausgesprochen. Die Stadt wird den Antrag auf Freistellung von Betriebszwecken stellen. Bürgermeister Thorsten Wozniak hatte bereits am 24. Mai per Mail ein ausführliches Schreiben mit zahlreichen Fragen und der Bitte um ein persönliches Gespräch an den Investor Markus Blum geschickt. Bislang habe er aber noch keine Antwort von Blum erhalten, bedauert Wozniak.
Die Verwaltungsgemeinschaft sei derzeit dabei, so VG-Geschäftsleiter Johannes Lang, den Antrag der Stadt auf Entwidmung vorzubereiten. Im Juli noch werde der Antrag zur Post gehen.
• Die Gemeinde Sulzheim habe sich noch nicht mit einer möglichen Entwidmung der Strecke auf ihrer Gemarkung beschäftigt, sagt Bürgermeister Jürgen Schwab auf Anfrage. „Das ist derzeit kein Thema für uns“, teilt er mit.
• Auch beim Gemeinderat von Lülsfeld stand das Thema bislang noch nicht auf der Tagesordnung, teilt der 2. Bürgermeister Lothar Riedel mit.
Ja, der Gemeinderat von Grettstadt habe sich ebenfalls mit der Bahnstrecke beschäftigt sagt Bürgermeister Ewald Vögler. „Wir sind interessiert daran, dass die Strecke keinen Bestand mehr hat.“ Denn die Gemeinde plane im Westen ein neues Baugebiet und da störe die Bahnlinie bloß. Der Grettstädter Gemeinderat habe sich mit überwältigender Mehrheit dafür ausgesprochen, das Bahngelände möglichst zu erwerben.
Auch Sennfeld ist gegen die Bahnlinie. Bürgermeister Emil Heinemann hat bereits bei der „DB Immobilien“ nach den Konditionen für den Kauf des Bahngeländes gefragt, obwohl der Teilabschnitt zwischen Schweinfurt und Gochsheim noch nicht stillgelegt ist. Die Bahnlinie durchschneide die Gemeinde, erklärt Heinemann. Für in Kürze anstehende Entwicklungsplanungen sowie hinsichtlich der Verkehrssicherheit von Fußgängern, Schülern und Kraftfahrern sei es von Vorteil, diese Bahntrasse einer anderen Nutzung zuzuführen, beispielsweise als Radweg.
In Gochsheim ist man ebenfalls gegen die Bahnlinie. In dem Brief an die „DB Immobilien“ habe der Sennfelder Bürgermeister Heinemann auch gleich das Interesse Gochsheims erwähnt, das Bahngelände zu kaufen, berichtet Bürgermeisterin Helga Fleischer. Sie habe dies mit Heinemann vorab so vereinbart. Gochsheim brauche keine Bahnlinie und keinen Bahnhof, betont auch Fleischer. Man könne die Bahn-Fläche stattdessen für die Gemeindeentwicklung neu überplanen.
Dass die Bahnlinie verschwindet, würde die Bürgermeisterin auch noch aus einem anderen Grund begrüßen: Denn im Gemeinderat hat man sich dagegen verwehrt, dass beim Rückbau des Kernkraftwerks Material über den Gochsheimer Bahnhof abtransportiert wird. Und ohne Gleise kein Transport.
dass man in der Lokalpolitik die Welt nur aus der Windschutzscheibenperspektive kennt und alle verkehrlichen Alternativen gerne unumkehrbar verbaut.