Bahn frei für Photovoltaik

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Die Firma Belectric sowie zwei weitere Interessenten hatten bei der Stadt Mainbernheim angefragt, ob sie Freiflächen zur Installation von Photovoltaikanlagen zur Verfügung stellen wolle. In der Februar-Sitzung des Stadtrates hatte sich das Gremium noch dagegen ausgesprochen.

Die Firma Belectric sowie zwei weitere Interessenten hatten bei der Stadt Mainbernheim angefragt, ob sie Freiflächen zur Installation von Photovoltaikanlagen zur Verfügung stellen wolle. In der Februar-Sitzung des Stadtrates hatte sich das Gremium noch dagegen ausgesprochen.

Vier Wochen später nun die Kehrtwende: Der Stadtrat beschloss am Donnerstag im Rathaus, einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan für Gebiete zwischen der Willanzheimer und der Michelfelder Straße aufzustellen.

Der Richtungswechsel kam auf ein Schreiben von Belectric hin sowie der weiteren Auseinandersetzung mit dem Thema zustande. Bürgermeister Peter Kraus teilte mit, dass die Firma bereits von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt grünes Licht habe. Des Weiteren erklärte Kraus, dass Mainbernheim eine positivere Energiebilanz durch den Ausbau des Photovoltaik-Stroms erhalte und man weitere Arbeitsplätze in der Region schaffe. Zudem winken, je nach Art der Abschreibung, irgendwann auch Gewerbesteuereinnahmen für die Stadt.

„Uns ist bewusst, dass die vom Bund vorgeschriebene Konzentration solcher Anlagen entlang von Bundesstraßen oder Bahntrassen keine glückliche Lösung ist, wir müssen aber damit leben. Glücklicherweise wären jene Flächen entlang unserer Bahnlinie weitgehend nicht einsehbar und verschandeln daher nicht die Flur“, sagte der Bürgermeister.

„Warum müssen wir das machen, warum nicht andere?, fragte Christian Zimmermann (CSU) in die Runde und erklärte, dass ihm solche Anlagen in freier Natur einfach nicht gefallen. Auch Parteikollege Thomas Kramer sprang ihm bei und verwies auf die Ackerflächen, die eigentlich für Feldfrüchte genutzt werden sollten, nicht zur Installation von Stromerzeugern. Robert Finster (SPD) entgegnete, dass Photovoltaik doch kein Teufelszeug sei. Auch wenn die Technik der Stromleitungen bundesweit noch nicht ausgereift sei, irgendwann werde sie so weit sein, und dann könne Mainbernheim vorne mitschwimmen. Erwin Reidelbach (Freie Wähler) sprach dem Projekt sogar noch einen ökologischen Gedanken zu: Der Boden könne sich erholen und Kleintiere sich ansiedeln.

Die CSU-Fraktion sowie stellvertretender Bürgermeister Armin Grötsch stimmte anschließend komplett gegen das Vorhaben, die Mehrheit aber befürwortete es. Der Bebauungsplan wird also kommen. Ob dann gebaut wird, steht allerdings noch in den Sternen: Wie Kraus erklärte, bewerben sich interessierte Firmen bekanntlich in mehreren Gemeinden und errichten eine Anlage dann dort, wo sie ihnen am wirtschaftlichsten erscheint.