Badsanierung kostet 340 000 Euro weniger

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Idyllisch liegt das Terrassenbad in der Markt Einersheimer Flur. Die geschätzten Gesamtkosten von über drei Millionen Euro für die Generalsanierung sind weniger idyllisch ...
Foto: Hartmut Hess

„Das war schon eine Entscheidung von großer Tragweite“, sagte Bürgermeister Volkamer, nachdem der Gemeinderat die Planung zur Sanierung des Freibads abgesegnet hatte.

„Das war schon eine Entscheidung von großer Tragweite“, sagte Markt Einersheims Bürgermeister Herbert Volkamer, nachdem seine Ratskollegen am Mittwoch die Entwurfsplanung zur Generalsanierung des Terrassenbads abgesegnet hatten. „Ich hatte die Tage vorher nicht so gut geschlafen“, verriet das Ortsoberhaupt. Er gab sich nach dem einhelligen Votum des Ratsgremiums bei der Sitzung vor Ort im Schwimmbad erleichtert und lud nach getaner Arbeit zu Getränken ein. „Die gehen heute auf den Bürgermeister“, lud Volkamer ein.

In der Juni-Sitzung hatte Manfred Klaus, Geschäftsführer der Planungsgesellschaft plafog aus Kulmbach, den ersten Entwurf vorgelegt. Daraufhin baten die Markt Einersheimer den Planer, die Kosten zu reduzieren. Herbert Volkamer gab zu Sitzungsbeginn zu bedenken, dass das Bad gut 50 Jahre alt sei und bislang seien nur Reparaturen durchgeführt worden, weshalb jetzt vieles auf einmal komme. Manfred Klaus schlug vor, eine kleinere Solaranlage zur Wassererwärmung einzubauen, die Treppe im Außenbereich nicht neu und keine neue Stützmauer beim Mehrzweckbecken zu bauen. Werde außerdem kein Rollrasen verlegt, könnten rund 290 000 Euro eingespart werden. Wenn das Bauhofpersonal bei den Abbrucharbeiten und bei der Rodung helfe, reduzieren sich die Kosten um weitere 50 000 Euro.

Die Räte begrüßten die Möglichkeiten der Kostenreduzierung, wussten nur nicht so recht, wie sie mit der Solaranlage für die Erwärmung des Badewassers umgehen sollen. Denn an weniger warmen Tagen oder anfangs der Saison wäre es schon hilfreich, das Beckenwasser mit einer Solaranlage für 33 000 Euro um drei bis vier Grad Celsius erwärmen zu können. Doch wenn die größere Anlage für 55 000 Euro gewählt würde, wäre es möglich, die Wassertemperatur um fünf oder sechs Grad aufzuheizen. „Da reden wir von einem Prozent der Bausumme“, rechnete Nikolaus Knauf vor, der lieber die größere Solaranlage gesehen hätte. Letztlich einigte sich die Ratsrunde auf die kleinere Anlage, die jederzeit erweiterbar wäre.

Rasch herrschte Konsens über den Vorschlag der Planer, einen behindertengerechten Zugang nicht vom Kassenhäuschen her anzulegen, sondern von der rückwärtigen Schwimmbadseite Richtung Bahndamm. Dort ist der ebene Zugang relativ leicht umzusetzen und es gäbe dort auch noch Platz für einen Behindertenparkplatz. Zudem werden mit dieser Variante nicht die Liegeplätze für Badbesucher im Bereich des Eingangs zerschnitten.

Während die Modifizierungen im Bad und bei der Technik eine Einsparung von 340 000 Euro ermöglichten, blieb die Nachkalkulation von Architekt Walter Böhm für das Schwimmbadgebäude erfolglos. Denn gewisse Einsparungen wurden von anderen Positionen wieder aufgefressen, weswegen der Kostenrahmen für das Gebäude bei 550 000 Euro blieb. Damit belaufen sich die geschätzten Gesamtkosten auf über drei Millionen Euro, wobei schon der Vorsteuerabzug berücksichtigt ist. „Das Gebäude kostet doppelt so viel wie wir anfangs gedacht haben“, kommentierte der Bürgermeister die Entwicklung. „Die Fundamente sind nicht ausreichend“, lieferte Walter Böhm den Hauptgrund für den Handlungsbedarf am Gebäude. Er rechnete vor, dass die Sanierung der sinnvollere Weg sei, da ein Neubau etwa 200 000 Euro teurer käme. Der Architekt tendierte zu Profilglas für die Fassade, was dem Gebäude ein schönes Erscheinungsbild gebe. Zudem konnte er sich auch Holzelemente für die Außenansicht vorstellen.

Die Räte segneten die Entwurfsplanung ohne Gegenstimme ab und machten den Weg dafür frei, dass die Pläne beim Bundesministerium für Bau, Umwelt und Naturschutz eingereicht werden können. Denn aus einem Förderprogramm des Umweltministeriums winkt Markt Einersheim ein Zuschuss von 1,045 Millionen Euro, was es der Gemeinde erleichtert, das Millionenprojekt schultern zu können. Herbert Volkamer ging am Mittwoch davon aus, dass die Gemeinde Ende Oktober/Anfang November die Baufreigabe für die Generalsanierung erhalten werde.