Aussichtsplattform in Volkacher Mainschleife fast fertig

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Fast fertig ist die steile Treppe zur neuen Aussichtsplattform "Sonne-Feuer-Licht" in der Nähe der Vogelsburg.
Fast fertig ist die steile Treppe zur neuen Aussichtsplattform "Sonne-Feuer-Licht" in der Nähe der Vogelsburg.

15 magische Orte sollen in Mainfranken entstehen. In Escherndorf regt sich schon vor der Fertigstellung Widerstand.

Die lange und steile Treppe zum neuen "magischen Ort" der Volkacher Mainschleife ist schon fast fertig. "Sonne-Feuer-Licht" lautet das Motto für die neue Aussichtsplattform in der Nähe der Vogelsburg, die momentan noch Großbaustelle ist. Für den Escherndorfer Paul Sauer läuft bei der Verwirklichung des Weintourismus-Projekts einiges schief.

In der Sitzung des Ferienausschusses am Montagabend kam Sauer unter dem Punkt "Bürger fragen - Der Stadtrat antwortet" zu Wort. "Diejenigen, die das geplant haben, sind reine Theoretiker und keine Praktiker", schimpfte er. Nach seiner Ansicht sei die Aussichtsplattform eine katastrophale Sache. "Man kann da oben ja nicht einmal in beide Richtungen sehen, weil die Plattform mit einem Stück Mauer verbaut ist", sagte Sauer unverblümt.
Der alteingesessene Winzer würde sich wünschen, dass die Escherndorfer Weinbauern ihre Weinproben auf der Plattform abhalten können. "Und da gehört der Ausblick in beide Maintäler dazu", erklärte er.

Solarpaneele liefern Energie


Wie Katrin Blendel (CSU) mitteilte, sei mittlerweile auf der Plattform die Wetterwand aus Gabionen installiert, die auch Informationen über Sonneneinstrahlung und Temperaturunterschiede zwischen Nord und Süd serviert. Solarpaneele werden die Energie für das kleine Infozentrum liefern.

Laut Planung sollen zudem drei auf großen Metallpfosten installierte Fahnen die Windrichtung anzeigen. Auf ihnen sind die Themen "Escherndorfer Lump", "terroir f Mainschleife" und "Sonne-Feuer-Licht" abgebildet. Blendel und ihr Escherndorfer Amtskollege Herbert Römmelt (FWG) wiesen Sauer darauf hin, dass die neue Aussichtsplattform ein mystischer Anziehungspunkt werden soll und nicht unbedingt für Weinproben von Winzern ausgerichtet ist.

Weiter Blick in die Landschaft


Der "magische Ort", der vom Parkplatz an der Staatsstraße Volkach-Würzburg her zu erreichen ist, soll laut Thomas Wirth vom Landschaftsarchtikturbüro arc.grün aus Kitzingen die Menschen auf der Suche nach Verborgenem und Zeugnissen vergangener Kulturen anlocken und ihnen einen weiten Blick in verschiedene Himmelsrichtungen öffnen.

Den Blick in Richtung Volkach möchte Römmelt aufgelockert haben. Zu viele große Bäume stören nach seiner Ansicht hier die Sicht. Sein Vorschlag: "Einige große Bäume entfernen und Ersatzpflanzungen machen."
Die Aussichtsplattform an der Mainschleife ist neben Castell und Iphofen einer von drei Orten im Landkreis Kitzingen, die im Bereich des Weintourismus "terroir f" ausgewählt wurden. Im Herbst soll Volkachs magischer Fleck fertig sein. Das mit 88 000 Euro veranschlagte innovative Projekt wird vom Staat mit 50 Prozent gefördert. Die Winzerbetriebe der Region beteiligen sich mit 10 900 Euro an "terroir f". In Weinfranken sollen insgesamt 15 magische Orte entstehen. Kritik regt sich auch in Würzburg, wo in der Weinlage "Am Stein" eine Aussichtsplattform geplant ist.

Für Paul Sauer sind solche Standorte nur dann sinnvoll, wenn sie von den einheimischen Betrieben auch für deren Zwecke genutzt werden können. Zweiter Bürgermeister Reinhold Reichl beauftragte deshalb die Ratskollegen Blendel und Römmelt, bei den Planern hinsichtlich möglicher Weinproben nachzufragen.