Im Gegensatz zu anderen Regierungsbezirken in Bayern liefern die Landratsämter und kreisfreien Städte in Oberfranken keine detaillierten Corona-Fallzahlen. Auf Nachfrage von inFranken.de erläutert die Regierung von Oberfranken den Grund für die fehlende Aufschlüsselung.
In der Corona-Krise veröffentlichen die Landratsämter und kreisfreien Städte in Franken nahezu täglich aktuelle Fallzahlen über Corona-Tote und registrierte Infizierte. Dabei besteht allerdings ein großer Unterschied zwischen den Orten.
Während beispielsweise von einzelnen Landratsämtern in Mittelfranken detaillierte Zahlen - aufgeschlüsselt nach einzelnen Städten, Gemeinden, Märkten usw. - publiziert werden, verhält es sich in Oberfranken anders: Hier werden nur die Gesamtzahlen aus Stadt bzw. Landkreis genannt.
Keine aufgeschlüsselten Coronavirus-Zahlen aus Oberfranken
In einer aktuellen Mitteilung am Mittwoch (29. April 2020) nennt beispielsweise das Landratsamt Hof nur folgende Zahlen für Stadt und Landkreis Hof: alle bisher registrierten Corona-Fälle (482), davon bereits Genesene (319) sowie Todesfälle von Covid-19-Infizierten (27). Darüber hinaus bestätigt das Landratsamt das neueste Todesopfer (82 Jahre alte Frau aus einem Pflegeheim im Landkreis Hof). Vergleichbar verhält es in allen anderen Regionen Oberfrankens. Hier werden auch immer nur die Gesamtzahlen abgebildet:
Einzelne Landratsämter in Mittelfranken schlüsseln Daten auf
Sehr viel detaillierter sind die Zahlen aus einzelnen Landratsämtern in Mittelfranken. Neben den erfassten Coronavirus-Fällen, Genesenen und Todesopfern werden hier die Daten noch weiter aufgeschlüsselt.
So führt das Nürnberger Land am selben Tag (29. April 2020) im Detail auf, wie viele Fälle es in den einzelnen Kommunen gibt: Altdorf: 34, Burgthann: 31, Feucht: 32, Happurg: 13, usw. Hierbei werden Fälle ab fünf Personen genannt.
Allerdings gibt es in Mittelfranken auch lokale Unterschiede: In einzelnen Orten gibt es eine Aufschlüsselung, wie z.B. im Landkreis Fürth, in anderen wiederum wird es wie in ganz Oberfranken gehandhabt.
Fassen wir doch mal zusammen: Grundrechte dürfen eingeschränkt werden durch das Infektionsschutzgesetz. Das soll und muss der Bürger akzeptieren. Da wird an seine Mündigkeit appelliert. Betreffs der Transparenz ist dann der Bürger aber nicht mündig. Irgendwie beißt sich da was.
Corona: Es mangelt an Transparenz in Stadt und Kreis Bamberg
Es sterben prozentual viel mehr COVID-19-Erkrankte in Stadt und Landkreis Bamberg als in anderen Regionen. Die Bamberger Rate: 8,8 % der Erkrankten starben. Coburg: nur 3,2 % der Erkrankten starben (siehe Landratsamt Coburg-Seite im Internet). Das kann sich jeder selber ausrechnen. Warum gibt es hierzu keine erklärenden Informationen? Das Landratsamt Bamberg hat seine Pressemitteilungen zu Corona zuletzt immer mehr ausgedünnt.
Ich verstehe die Geheimniskrämerei schon lange nicht. Keiner will doch Name und Adresse. Aber so manchem würde der Ernst der Lage bewusster, wenn bekannt wäre, dass eine Zahl "X" an Personnen in der eigenen Gemeinde oder Nachbargemeinde erkrankt oder gar an diesem Virus verstorben ist.
Ohne genauere Angaben denken viele Zeitgenossen doch nur: "ach, der Landkreis ist so groß, da wohnen so viele, das betrifft nur andere Orte, nicht meinen". So präsentiert sich die Lage recht abstrakt. Etwas mehr Transparenz wie in vielen anderen Städten - auch deutschlandweit - würde nicht schaden und würde das Bewusstschein schärfen.
Es gibt aber Erklärungsbedarf! Die Sterblichkeit unter den Corona-Infizierten ist in Bamberg Stadt und Land außerordentlich hoch! Sogar fast 4 x größer als z.B. im angrenzenden unterfränkischen Kreis Haßberge. Das muss erklärt werden! Das muss Ursachen haben. Was haben Stadt und Landratsamt Bamberg zu verheimlichen?