Zweifachmama Jenny aus Konradsreuth wurde Mitte April aus dem Leben gerissen. Zurück bleiben ihr Mann, ihre zwei Töchter - und eine mitfühlende Gemeinde.
Gerade einmal 37 Jahre alt ist Jenny geworden. Im Sommer 2024 bekam sie die Diagnose Krebs, erzählt ihr Nachbar Thomas Wunsiedler im Gespräch mit inFranken.de. Ein knappes Jahr später, am 12. April 2025, habe die Zweifachmama den Kampf verloren. Ein schwerer Schlag für die beiden Töchter im Alter von fünf und elf Jahren - und auch für ihren Mann Marcel.
In Konradsreuth war die 37-Jährige keine Unbekannte. Sie arbeitete im Seniorenheim, engagierte sich in Vereinen, war in der Nachbarschaft gut vernetzt. Als "herzensgut" beschreibt sie Wunsiedler.
Um neue Heimat zu erhalten: Gemeinde sammelt Spenden für Familie nach Tod der Mutter
"Man liegt abends auf der Couch und fragt sich 'Wie kann ich helfen?'", erzählt der Nachbar. Um Marcel zumindest die finanziellen Sorgen zu nehmen, rief er in Absprache mit dem Vater eine Spendenkampagne ins Leben. Innerhalb kürzester Zeit spendeten mehrere Hundert Menschen. "Wir haben nie erwartet, dass es solche Dimensionen annimmt. Die Hilfsbereitschaft ist herzzerreißend."
Erst vor wenigen Jahren habe sich die Familie den Traum vom Eigenheim erfüllt. Nun sei der Vater plötzlich Alleinerziehender und Alleinverdiener. Das Geld soll darum vor allem dabei helfen, dass die Familie das Haus weiterhin halten kann. "Es ist erst einmal wichtig, dass sie nicht gezwungen sind, ihre neu erworbene Heimat und ihre Freunde wieder zu verlassen", betont der Nachbar.
Um dieses Ziel zu erreichen, helfe jetzt die ganze Gemeinde mit, teile den Aufruf fleißig über Whatsapp. Zahlreiche Menschen spendeten, brächten teils auch persönlich Umschläge mit Geld vorbei. Die Autowaschanlage im Ort wolle am Samstag bei einer Sonderaktion ebenfalls Spenden für den Witwer sammeln. Das Engagement gehe jedoch auch über die Gemeindegrenzen hinaus, betont Wunsiedler.
Engagement rührt Vater aus Kreis Hof zu Tränen
Mehr als 26.000 Euro kamen allein über die Spendenplattform gofundme bis zum Dienstagnachmittag (22. April 2025) zusammen - sechs Tage nachdem Wunsiedler die Aktion startete. Das Spendenziel musste der 44-Jährige schon drei Mal nach oben korrigieren.
Marcel habe das Engagement bereits zu Tränen gerührt. Denn auch mit Blick auf die zu zahlenden Raten für das Haus sorge das Geld definitiv für Entlastung.
Das ist ein Schicksalsschlag, den muß man erstmal verarbeiten. Da ist diese nachbarliche Hilfe u die dörfliche Unterstützung wahrscheinlich eine große Hilfe u hoffentlich auch ein wenig Trost. Dieser Familie, vor allem den Kindern, wünsche ich alles Gute u mein tief empfundenes Beileid.