Hof
Automobilindustrie

Oberfränkischer Autozulieferer meldet erneut Insolvenz an: 300 Arbeitsplätze in Gefahr

Der Automobilzulieferer DGH-Group hat einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das Verfahren betrifft auch den Standort Hof. Hunderte Arbeitsplätze sind dort betroffen.
Autozulieferer
Der Hofer Autozulieferer DGH ist insolvent - und das nicht zum ersten Mal. Symbolfoto: Martin Schutt (dpa-Zentralbild)

Insolvenz bei Autozulieferer in Hof: Die DGH-Group ist erneut insolvent, das bestätigt die zuständige Insolvenzverwaltung Danko. Für das Unternehmen ist es bereits das zweite Insolvenzverfahren innerhalb von acht Jahren.

Der zuständige Insolvenzverwalter Franz-Ludwig Danko macht sich derzeit ein Bild von der Lage. Ziel sei es, den Geschäftsbetrieb und möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten. "Der Geschäftsbetrieb geht auch im vorläufigen Insolvenzverfahren weiter", heißt es in einer Pressemitteilung. "Alle Aufträge werden nach wie vor in gewohnter Qualität bearbeitet."

Insolvenzgeld rettet Hofer Arbeitsplätze - aber nur vorerst

Am Standort Hof sind rund 300 Mitarbeiter von der Insolvenz betroffen. "Die Gehälter werden von dem Insolvenzgeld bezahlt", berichtet Pressesprecher Sebastian Glaser im Gespräch mit inFranken.de. Für drei Monate, also bis Ende August, sei dies gesichert. Laut Danko verschafft der Insolvenzgeldzeitraum genügend Luft, um Optionen für eine Sanierung zu prüfen.

Die DGH-Group entwickelt und fertigt an verschiedenen Standorten Fahrzeugteile aus Aluminium- und Magnesium-Druckguss. Mit seiner Gießerei in Hof hat das Unternehmen laut seiner Website einen großflächigen Standort mit neuen Firmengebäuden und modernsten Fertigungseinrichtungen. Vor allem Groß- und Komplexteile würden am Standort Hof gefertigt, der zudem über erhebliche Erweiterungsmöglichkeiten verfüge.

Die Unternehmensgruppe ist dem Insolvenzverwalter Danko gut bekannt: Schon 2012 hatte die DGH-Group Insolvenz anmelden müssen. Damals war es Danko gelungen, das Unternehmen mithilfe von Investoren zu sanieren und einen Großteil der Arbeitsplätze zu erhalten. Ob dies auch im vorliegenden Fall gelingt, bleibt abzuwarten.

In Hof sollten eigentlich in Kürze einige Großveranstaltungen stattfinden. Wegen der Corona-Krise stehen sie jetzt auf der Kippe.