Die Ebelsbacher Theatergruppe besteht seit 30 Jahren und hat in dieser Zeit viele Stücke auf die Bühne gebracht. Besonders spannend wird es nun mit dem "Mord im Pfarrhaus" von Agatha Christie.
Zwar gab es in Ebelsbach schon zu früheren Zeiten Theateraufführungen. Doch erst Bruno Schöpplein war es, der das Laienschauspiel in der Gemeinde nach einer längeren Pause 1984 in der Gemeinde zusammen mit Dieter Kraft wieder zum Leben erweckt hat. Der (Wieder)beginn der "Theaterverrückten" war mit "Hurra Zwillinge" und "Rendezvous im Bauernschrank" äußerst vielversprechend.
Bei diesen beiden Lustspielen, die noch im Pfarrsaal in der Stettfelder Straße stattfanden, war Margot Wittig zwar noch nicht an Bord. Doch als sich im zweiten "Domizil" der Gruppe, im Gymnastikraum der Schule, der Vorhang für "Die Hölzerne Jungfrau" öffnete, stand die damals 31-Jährige 1986 erstmals im Rampenlicht. Heute ist sie nicht mehr aus dem Ensemble wegzudenken. Bei "Mord im Pfarrhaus" schlüpft sie sie sogar in die Rolle der Miss Marple.
"Ich hoffe, dass ich sie gut darstellen kann", ist Margot Wittig "natürlich ein wenig" aufgeregt. Verraten will sie freilich nichts. Nur soviel: "Es bleibt spannend bis zum Schluss."
Die Ebelsbacherin hat während ihrer bislang 28-Jährigen Karriere schon allerhand erlebt und ist vor allem in viele verschiedene Rollen mit den unterschiedlichsten Charakteren geschlüpft. Eine bleibt ihr dabei in besonderer Erinnerung: 1992 spielte sie die Frau des Oberst in dem Drama "Draußen vor der Tür" von Wolfgang Borchert. "Das ganze Stück war für uns alle eine Herausforderung", erinnert sie sich an die intensiven Proben mit Regisseur Bernd Schmitt vom Musiktheater Stuttgart. Doch weil ihr Theaterspielen in erster Linie "Spaß" bereitet, will sie auch weiterhin auf der Bühne stehen.
Einen Tipp für immer wieder benötigte Nachwuchstalente hat Margot Wittig noch parat: "Jeder sollte seine Rolle leben, denn nur dann wird sie richtig gut."
Nach der Fertigstellung des Bürgersaals im Ebelsbach-Zentrum vor mittlerweile 23 Jahren wurde die Theatergruppe mit "Eine verrückte Familie" zum vorerst letzten Mal umquartiert. Dieser Saal mit seiner bühnentechnischen Einrichtung war sowohl Grundlage, als auch Voraussetzung für größere Wagnisse wie etwa "Draußen vor der Tür". Viele weitere Lustspiele und Boulevardkomödien, "Der letzte Wille" (1998), "Die fünf Karnickel" (2005) oder "Ein Dachschaden mit Zwischenfällen", dem ersten von Mitglied Rudi Klos selbstgeschriebenen Lustspiel, folgten. Der Kriminalroman "Mord im Pfarrhaus" ist bereits das 36.
Stück der Laienschauspieler.
50 000 Euro für soziale Projekte Bereits 1997 wurde aus der "Theatergruppe Ebelsbach" per Gründung derweil die "Theatergruppe Ebelsbach e. V.", an deren Spitze seit vielen Jahren die Vorsitzende Daniela Schöpplein steht. Auch für sie es nach wie vor ein Ziel, kulturelle Aktivitäten zu fördern. "Aufgrund des tollen Besuches in den letzten 30 Jahren ist es immer wieder möglich, soziale Projekte in unserer Heimat zu unterstützen", ist Schöpplein sehr stolz, dass die Theatergruppe bislang 50 000 Euro gespendet hat.
Nicht nur die Kindergärten in Ebelsbach, Gleisenau und Steinbach freuten sich über Geldbeträge.
Auch die Lebenshilfe Haßberge, der Verein "Fratine Maintal", die Kinderheime, die Eltmanner Tafel und viele weitere Einrichtungen und Institutionen wurden bedacht.
Im Pfarrhaus könnten alle zum Mörder geworden sein Einige Wochen nach dem Musical "Romeo und Julia" dürfen sich nicht nur die Ebelsbacher wieder über ein Glanzlicht freuen. Angekündigt hat hat sich ein ganz besonderer Gast: Die bekannte Amateurdetektivin Miss Marple hat sich die Bühne im Bürgersaal für ihre Ermittlungen ausgesucht.
Mit dem Kriminalroman "Mord im Pfarrhaus" (Originaltitel "The murder at the Vicarage") bringen die Laienschauspieler nach dreijähriger Pause zum zweiten Mal einen Kriminalroman der britischen Autorin Agatha Christie auf die Bühne.
Und nachdem schon die Aufführungen der "Mausefalle" für Begeisterung sorgten, soll die freundliche, ein wenig klatschsüchtige alte Jungfer, für weitere tolle und vor allem spannende Abende sorgen.
Als Pfarrer Clement (Rudi Klos) aus St. Mary Mead scherzhaft einen Mord am ewig nörgelnden Colonel Hampton in Erwägung zieht, ahnt er nicht, dass es jemand in dieser Angelegenheit tödlich ernst meint. Ausgerechnet bei einem Besuch im Pfarrhaus, als sich der Colonel über Unterschlagungen von Kirchengeldern beim Pfarrer beschweren will, wird er umgebracht. Fast jeder im Dorf könnte sein Mörder sein.
So hat es Inspektor Slack (Heiko Braunreuther) bald mit einigen Verdächtigen zu tun, darunter Anne (Daniela Schöpplein), die Ehefrau und Virginia (Lisa Baumgartl), die Tochter des Opfers.
Ebenso gehören der Maler und Frauenliebling Lawrence Redding (Franz Saal), der undurchsichtige Hilfsgeistliche Ronald Masters (Rene Lämmerzahl), sowie die Nachbarin Price-Ridley (Christine Brauer) zu den möglichen Tätern. Selbst Neffe Dennis (Lukas Schöpplein) und Griselda (Yvonne Kuhn), die Ehefrau des Pfarrers, könnten den Mord begangen haben. Oder war es die biedere Haushälterin Mary (Regina Lang)? Selbst der sympathische Doktor Haycock (Florian Mayer) käme in Frage. Zum Glück war jedoch Miss Marple (Margot Wittig) in der Nähe des Tatortes. Der alten Dame mit dem wachen Verstand entgeht nichts, was in St. Mary Mead geschieht. So hat sie diesmal nicht nur einen Schuss gehört, sondern auch allerhand gesehen ...
Termine Die Premiere von "Mord im Pfarrhaus" ist am Freitag, 4. April. Weitere Vorstellungen sind Samstag, 5., Freitag, 11. und Samstag 12. April.
Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr.
Karten Der Vorverkauf im Foyer des Bürgersaales im Ebelsbach-Zentrum am Sportgelände ist am Freitag, 21. März (18 bis 20 Uhr), sowie am Samstag, 29. März (10 bis 12 Uhr). Telefonisch können Karten ab 22. März jeweils ab 19 Uhr unter der Rufnummer 0160/98257382 bestellt werden. Reservierungen unter www.theatergruppe.ebelsbach.de sind ebenfalls ab diesem Tag möglich.