Wo die Bauwut richtige Wut auslöst

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Operation am offenen Herzen? Die Kreiselbaustelle nahe dem Kreiskrankenhaus. Fotos: Andreas Köhler/Ralf Kestel
Operation am offenen Herzen? Die Kreiselbaustelle nahe dem Kreiskrankenhaus. Fotos: Andreas Köhler/Ralf Kestel
Eine Nummerierung wurde bei diesem Umleitungsschild gleich weggelassen.
Eine Nummerierung wurde bei diesem Umleitungsschild gleich weggelassen.
 

Die Häufung von Umleitungen in und rund um Ebern verwirrt viele Verkehrsteilnehmer. Nicht nur Auswärtige. Anwohner fühlen sich förmlich eingekesselt.

"Wer genehmigt denn so etwas?" - oder: "Kann man das nicht besser koordinieren?" Die Baustellen-Hochkonjunktur in und rund um Ebern sorgt mächtig für Unmut. Am Freitag schien Ebern von vielen Seiten förmlich abgeschnitten: Wegen eines Kraneinsatzes ist die Ritter-von-Schmitt-Straße diese Woche über noch gesperrt. Das Schlupfloch Hirtengasse auch dicht. Dort werden die Kellerhäuschen saniert. Das Gerüst steht auf der Fahrbahn.

Womit eine der Westzufahrten komplett verbarrikadiert ist. "Die Wertstoffhof- und Supermarkt-Karawane fiel am Samstag komplett aus", frohlockten derweil die Anlieger in der Neubrückentorstraße. Lediglich von Sandhof her meinten doch viele Autofahrer, dass das Durchfahrtsverbot nur für sie nicht gilt. Das Mühlenviertel wurde zum Wendekreisel.


Weil am Freitag stundenweise noch eine halbseitige Sperre in Richtung Norden - am künftigen Rossmann-Markt - folgte und der Verkehrsfluss in Richtung Osten durch die längerfristige Kreisel-Baustelle Coburger und Gymnasiumsstraße gehemmt wird, drehen nicht wenige Verkehrsteilnehmer am (Lenk-) Rad. Eine Mutter aus dem Mühlenviertel: "Wie soll ich denn meine Kinder in den Kindergarten bringen?"

Bei der Vielzahl der Umleitungsstrecken rund um Ebern fällt der Durchblick echt nicht mehr leicht. Da bei den Ziffern 1 bis 8 auch noch die gesperrte Ortsdurchfahrt Losbergsgereuth eine Rolle spielt. "Da weiß doch keiner mehr, welche Nummer für welche Umleitung steht", schimpfte ein Autofahrer am Telefon.

Und auch der überregionale Verkehr wird nochmals einer Geduldsprobe unterzogen: Nach der monatelangen Vollsperrung der B 279 zwischen Maroldsweisach und Ermershausen geht es nun zwischen Maroldsweisach und Voccawind weiter. Die halbseitige Sperrung, die ab dem gestrigen Montag greifen sollte, hat sich verzögert.

Am Montag war noch keine Baufirma auffindbar, auch keine Ampel. Dies dürfte sich bald ändern, da bei acht Wochen Bauzeit, zwei davon mit Vollsperrung, das Ende des Altweibersommers zur Eile drängt. Wenn es zur zweiwöchigen Vollsperre zum Asphaltieren durch die Maßnahme, für die der Bund 700 000 Euro zahlt, kommt, erfolgt die offizielle Umleitung über die Staatsstraße Allertshausen, Eckartshausen, Wasmuthhausen.