Die Feuerwehrdeutschland-Tour macht am 11. Mai in Pfarrweisach Station.
Kommandant Stefan Bock strahlt beim Pressetermin: am kommenden Mittwoch, 11. Mai, macht die Feuerwehr-Deutschland-Tour Station in
Pfarrweisach. Ab 17 Uhr werden die Akteure beim Feuerwehrhaus auf dem Bauhof-Gelände erwartet.
Achttägiges Projekt
Dahinter steckt ein acht Tage dauerndes, deutschlandweites Projekt, das von heute, Samstag, 7. Mai, bis nächsten Samstag, 14. Mai, dauert. In dieser Zeit laufen in einer Art Staffelsystem zehn Feuerwehrmänner durch ganz Deutschland - von der Flensburger Förde ganz oben in Deutschland bis nach Garmisch-Partenkirchen im Voralpenland. Ziel dieser Aktion ist es, für die Deutsche Krebshilfe Spenden zu sammeln. Organisator Hanjo Kaminski aus Nordhorn bei Osnabrück rechnet mit 20 000 Euro, die zusammenkommen könnten. Schirmherr des Projekts ist die Handball-Trainerlegende Heiner Brand - er ist allerdings in Pfarrweisach nicht dabei.
Der Pfarrweisacher Kommandant Bock war vor einigen Wochen "schon von den Socken", wie er im Pressegespräch verriet, als er vom Organisator Hanjo Kaminski aus Nordhorn angerufen worden war, ob man bei der Deutschlandtour in Pfarrweisach Halt machen könnte. Sofort sagte Bock zu und informierte die Feuerwehrkameraden und Bürgermeister Ralf Nowak (ULB). Schließlich sind es nur acht Stationen in ganz Deutschland, darunter wäre Pfarrweisach der kleinste Ort.
Warum gerade Pfarrweisach? "Weil Pfarrweisach genau auf unserer Strecke liegt und ungefähr 125 Kilometer von Eisenach weg ist", erläuterte Kaminski unserer Zeitung die Auswahl in einem Telefongespräch; denn 125 bis 130 Kilometer legt der Tross jeden Tag zurück. Und Eisenach ist die Station vor Pfarrweisach. Andere Dörfer oder Städte seien überhaupt nicht berücksichtigt worden - einzig und allein der Streckenverlauf sei entscheidend gewesen, sagt Kaminski.
Er läuft übrigens selbst mit.
Zur Tour: Die Feuerwehrleute starten an der deutsch-dänischen Grenze in Flensburg. Von dort aus geht es in acht Tagesetappen bis zur deutsch-österreichischen Grenze nach Garmisch-Partenkirchen. Bei den Tagesetappen, die zwischen 125 und 130 Kilometer lang sind, wechseln sich die zehn Feuerwehrmänner so ab, dass jeder pro Tag annähernd die gleiche Distanz läuft. Dabei werden die Läufer durch Radfahrer und einem Fahrzeug begleitet. Das Atemschutzgerät fungiert auf der gesamten Strecke als Staffelstab.
Vollständige Kleidung
Die Läufer, die sich dieser großen Herausforderung stellen, werden in ihrer vollständigen Feuerwehrschutzkleidung die Laufstrecke absolvieren. Die einzige Ausnahme sind die Schuhe. Um Verletzungen an Gelenken aufgrund der hohen Belastungen vorzubeugen, werden die Feuerwehrleute Sportschuhe tragen.
Zusätzlich zu ihrer Schutzausrüstung tragen sie ein Atemschutzgerät, welches auch den Staffelstab symbolisieren soll, steht auf
www.feuerwehrdeutschlandtour.de.
Es ist eine Ausrüstung, die es in sich hat: Sie wiegt 20 bis 25 Kilogramm, je nach Ausführung. Doch das Gewicht stellt nicht die einzige Herausforderung dar. Die Schutzkleidung, die nach der Din-En 469 genormt ist, schützt die Feuerwehrleute vor vielen Gefahren im Einsatz. Bei Bränden hält die Kleidung den Flammen stand und schützt vor der Hitze, ebenso gibt die Kleidung aber auch kaum Wärme ab. Dadurch kann die Kleidung bei den Läufern auch mal zur eigenen Sauna werden. Durch den mehrschichtigen Aufbau der Kleidung, die bis zu einem gewissen Grad wasserfest ist, nehmen die Schichten die Feuchtigkeit auf.
So wird die Kleidung immer schwerer, was den Läufer zusätzlich belastet.
Der Feuerwehrhelm schützt im Einsatzfall den Kopf, beispielweise vor herabfallenden Teilen oder auch vor der Hitzeeinwirkung. Bekanntlich gibt der Mensch die meiste Wärme über den Kopf ab, durch den Helm ist dies aber nur in einem sehr geringen Maße möglich und man kommt schnell ins Schwitzen.
Das Atemschutzgerät, das wie eine Art Rucksack getragen wird, versorgt den Feuerwehrmann im Einsatz mit frischer Atemluft und schützt vor giftigen Gasen. Während des Laufes wird nicht über das Atemschutzgerät geatmet, sondern ganz normal über die Umgebungsluft; dennoch merkt man nach einigen Kilometern das Atemschutzgerät in den Schultern, da es nicht für solch lange Laufstrecken konzipiert ist.
Dies alles nehmen die Feuerwehrläufer gern auf sich, hauptsächlich für den guten Zweck, aber auch um zu zeigen, wie fit die
Feuerwehrleute sind.
Die einzelnen Etappenpunkte sind: (Start Flensburger Förde). Alveslohe (Schleswig-Holstein), Bergen (Niedersachsen), Höxter (Nordrhein-Westfalen), Eisenach (Thüringen), Pfarrweisach (Unterfranken), Roth (Mittelfranken), Unterschleißheim (Oberbayern) und Garmisch-Partenkirchen (Oberbayern). Die Strecke ist 1 010 Kilometer lang.
Läufer treffen gegen 17 Uhr ein
Das Besondere an der Etappe Eisenach - Pfarrweisach: ab Maroldsweisach laufen fünf Männer und drei Frauen von der Stützpunktfeuerwehr Pfarrweisach in dem Tross mit. Sie werden ab 17 Uhr am Feuerwehrhaus eintreffen. Dort wird dann gegrillt und Getränke ausgeschenkt.
Die Bevölkerung ist dazu eingeladen, mit der Bitte, eifrig für die Deutsche Krebshilfe zu spenden.
Übernachten werden die Läufer in der Turnhalle in Pfarrweisach, die von der Gemeinde kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Von den beiden Physiotherapeuten Silke Lindner und Harald Barth werden die Teilnehmer massiert und betreut. Christoph Göttl vom Ledershop24 spendiert den Akteuren ein Abendessen sowie T-Shirts für die Pfarrweisacher Läufer.
Spendenkonto
Deutsche Krebshilfe
IBAN: DE65 3705 0299 0000 9191 91
BIC: COKSDE 33XXXX
Aktionsnr.:49005201