Die sieben Kritiker im Eberner Gremium sehen die Beschlusslage gegen der Juni-Sitzung total verändert. Geschehen ist dies im Landratsamt.
Die fraktionsübergreifenden Stadtrats-Antragsteller, zu denen sich (noch?) keine Vertreter der SPD und EAL gesellten, halten eine erneute Abstimmung über den Windpark im Bürgerwald auf dem Tonberg nicht nur für einen Gefälligkeitsakt, sondern rechtlich für unabdingbar. Ähnlich wie im Fall Pfarrweisach haben Philipp Arnold und Thomas Limpert als Sprecher des Zusammenschlusses gravierende Änderungen zwischen der damaligen Beschlusslage und dem jetzigen Genehmigungsverfahren ausgemacht. Thomas Limpert: "Nach meinem Wissen haben wir immer über einen Flächenbedarf, der aus dem Naturpark genommen werden müsste, von 10 bis 15 Hektar gesprochen und nicht über 90,9 Hektar."
Eine Tatsache, die auch schon in einer Stellungnahme von Bürgermeister Hennemann (SPD) angeklungen war, wonach das Landratsamt ein in sich abgeschlossenes Gebiet ausgewählt habe, was zu einer Flächenmehrung führte.
Hennemann: "Darüber muss noch einmal gesprochen und verhandelt werden."
Entlarvt hat er damit aber auch, dass das Landratsamt als eigentliche Genehmigungsbehörde schon im Vorfeld selbst Vorgaben trifft, was in den kritischen Bürgerinitiativen auf absolutes Unverständnis stößt und für Argwohn sorgt, wonach mehrere Windräder noch folgen.
Des Weiteren führen die Kritiker im Stadtrat in einer Presse-Erklärung an, dass der Bürgermeister fordert, dass die Stadt ein verlässlicher Partner sein müsse und "wir nicht ständig unsere Meinung ändern" können. Es entstünden auch Aufwand und Kosten bei den Verfahren in der Verwaltung, den Behörden und bei den Projektbetreibern, so Hennemann.
Bürger ins Boot holen
Dazu Arnold Philipp als Unterzeichner: "Dieser Äußerung können wir vollumfänglich zustimmen.
Allerdings bedeutet das auch, dass wir ein verlässlicher Partner der Bürger sein müssen. Das impliziert, dass Bürger vor Entscheidungsfindungen mit ins Boot genommen werden, um deren Meinungen zu hören und dann verantwortbare Entscheidungen im Sinne aller zu treffen."
Arnold weiter: "Genau das ist der Grund, warum wir uns entschlossen haben, diesen Antrag zu stellen. Von uns wurde mehrfach angemahnt, dass eine öffentliche Meinungsfindung zum Thema durch frühzeitige Bürgerbeteiligung erfolgen muss. Deshalb freuen wir uns, dass dies jetzt durch die von uns geforderten Bürgerversammlungen geschieht."
Zum Wunsch Hennemanns nach einer "sachlichen Diskussion und Auseinandersetzung mit dem Thema Windkraft, die nicht von Emotionen geprägt sei Debatte, kontert Arnold: "Dem stimmen wir auch zu. Allerdings geht es nicht prinzipiell um das Thema Windkraft, sondern speziell um das Thema Windkraft am Tonberg.
Man kann aus Sicht der Antragsteller durchaus Windkraft für sinnvoll halten, jedoch die geplante Windkraftnutzung am Tonberg mit den damit verbundenen Folgen und den Riesenwindrädern für falsch halten. Wir entscheiden eben nicht über die prinzipielle Sinnhaftigkeit der Windkraft, sondern über ein Windkraftbauvorhaben am Tonberg.
Dieses scheint uns in seinen Folgen und Auswirkungen sowohl auf die Natur als auch auf das Klima der Menschen und Gemeinden untereinander für nicht sinnvoll."
Die Verfasser hätten den Antrag bereits diskutiert, bevor das Umdenken im Pfarrweisacher Gemeinderat bekannt wurde.
Arnold: "Dass man seine Meinung verantwortungsvoll ändern kann, hat aber Pfarrweisach durchaus bewiesen. Die Verfasser halten das eher für einen Ausdruck der Stärke als für einen Auswuchs der Unzuverlässigkeit."
Jedes zusätzliche Windrad ist blanke Volksverdummung zu Lasten der wehrlosen Stromverbraucher. Im Binnenland ist aufgrund der in unserer Topologie limitierten Sonnen- und Windtage bereits jetzt das Maximum an möglicher Stromgewinnung durch die Erneuerbaren erreicht. Es gibt keine großflächigen Speichertechniken, die Netze sind bereits überlastet und Nachbarstaaten wie Tschechien installieren Sperrtransformatoren um den unplanbar daherkommenden deutschen Zufallswetterstrom auszusperren, der ihre Stromnetze destabilisiert. Als Konsequenz wurde bereits in 2015 der Stromüberschuss an das Ausland verschenkt. Weitere Windräder dienen lediglich den Subventionsgeiern, schlecht wirtschaftenden klammen Kommunen, Verpächtern von Standorten, der Ökolobby und rücksichtslos geldgeilen Privatinvestoren. Zeigt sich hier evtl. eine neue Form der Wirtschaftskriminalität?
Vielen Dank für das wahre Wort, auch wenn unser Landrat kund tat, dass mit den Windrädern bei Buch niemand verdienen würde. Welch Menschenfreunde doch die Betreiber sein müssen.....
Ich hoffe, dass mit dem Wind, der Herrn Hennemann jetzt entgegen blasen wird, die Windräder betrieben werden könnten, die hoffentlich nie gebaut werden. Plötzlich meldet sich der Pöbel, das ist man in EBN überhaupt nicht gewohnt, bisher konnte man schalten und walten wie man wollte. Hoffentlich sind die Zeiten vorbei und unseres Bürgermeisters Tage gezählt.
Sie sehnen sich offensichtlich die "alten Zeiten" vor 2014 zurück. Da wäre es in etwa so gegangen; Ein Herr G. hätte dem Ihm unterstellten H. die Beschlussvorlage für den Stadrat diktiert und beschliessen lassen. Nähere Infos gibt es nicht. Das gefährdet nur die eigene Sache. Wäre Philip Arnold schn damals im Gremium gewesen, hätten Sie von G. und seinen Fraktionskollegen (mit abs. Mehrheit) keine Freude mehr zu erwarten gehabt und wären fortan nicht einmal mehr in kleine Dinge einbezogen worden.
Die Windräder (Miteigentümer H.) würden sich bald drehen. Der Wald wäre nämlich bereits im Juli 2016 sicherheitshalber gerodet worden.
Die Bürger sollen abstimmen! Die steinzeitliche repräsentative Demokratie hat endgültig ausgedient, wir wollen unser Schicksal selbst in die Hand nehmen und uns nimmer mehr von einigen wenigen Räten bevormunden lassen! Die Schweiz ist das Vorbild!