Die Königsberger können am kommenden Sonntag noch einmal einen Blick auf ihre Stadt zur Zeit des Ersten Weltkriegs werfen.
Die historische Ausstellung des Arbeitskreises Heimat und Geschichte Königsberg über die Stadt im Ersten Weltkrieg interessiert die Königsberger. Sie wird kommenden Sonntag, 30. November, von 13.30 bis 17 Uhr nochmals geöffnet. Besonders empfehlenswert ist der Vortrag mit Videovorführung der Brunnenbefahrung um 15 Uhr. Wer noch alte Sachen zum Thema Erster Weltkrieg in Königsberg hat, kann sie mitbringen und begutachten lassen.
Kurt Sieber, der Vorsitzende des Volksbildungswerks, betonte, mit dem Hauptthema der Ausstellung "Königsberg im Ersten Weltkrieg" wolle man auf keinen Fall diese schwere Zeit verherrlichen. Vielmehr werde mit dieser Ausstellung versucht, diese Ära sachlich und wahrheitsgetreu zu präsentieren.
Vor 100 Jahren
Auch Kreisarchivar Hans Reuscher fand lobende Worte für diese Ausstellung und begrüßte auch das gewählte
Hauptthema, das zum Kriegsbeginn vor 100 Jahren passe. Michael Burkards besonderer Gruß galt den Königsbergern. "Denn um die geht es heute hauptsächlich. Wir haben in unserer Ausstellung versucht, Königsberg und Königsberger im Ersten Weltkrieg zu dokumentieren und nicht die große Weltgeschichte", erklärte der Leiter der Arbeitskreises Heimat und Geschichte Königsberg.
Was in dieser Ausstellung gezeigt wurde und am kommenden Sonntag noch einmal gezeigt wird ist zum Beispiel ein mehrseitiger Bericht des ehemaligen Königsberger Rektors Feyler über Königsberg von der Mobilmachung bis Kriegsende und die Einweihung des Kriegerdenkmals auf dem Schlossberg.
Dieser Bericht wird ergänzt durch Bilder des Verfassers in Uniform und seiner Familie vor der Kaplanei. Ebenso gibt es ein Bild vom 6. August 1914 "Auszug der Reservisten Königsberg" auf dem Marktplatz mit allen Namen.
Auch die Kipps-Villa mit "Schlagbaum wegen der Gold Automobile" ergänzt den Bericht.
Sammelsurium
Reservistenkrüge, Helme, Pickelhauben, Auszeichnungen und Koppelschlösser werden in Glasvitrinen präsentiert. Von Manfred Kess zur Verfügung gestellt, können aus der Sammlung seines Großvaters Heinrich Kess eine Kriegschronik, das Bild des Heinrich Kess, Tornister, Erkennungsmarken, Koppel und Orden bestaunt werden.
Die alte riesige Kriegschronik sowie ein Bild aus dem Jahre 1893 des Kriegervereins Königsberg, umrahmt von einer Original Reichskriegsflagge, sind ein echter Blickfang. Im Kellerflur sind 300 Aufnahmen von Königsberger Soldaten und deren Angehörigen zu sehen.
Bis auf einige wenige Bilder werden diese von den Mitarbeitern des Arbeitskreises mit Namen versehen, und so manch ein Besucher konnte hier seinen Großvater oder gar Urgroßvater auf den Bildern erkennen.
Charly Buld präsentiert alte Landkarten und Flurnamen von Hellingen sowie die Hellinger Soldatenbilder mit Angehörigen aus dem Ersten Weltkrieg.Einen von Hand durchbohrten Baumstamm als Wasserleitungsrohr und viele Neuigkeiten über die Wasserversorgung der Reichsburg Königsberg konnte man sich bei der ersten Präsentation der Ausstellung von Rudi Bätz erklären und zeigen lassen.
Einen Beamervortrag mit Videovorführung der Brunnenbefahrung des Schlossbergbrunnens wurde zweimal während der Ausstellung von Ernst Hümmer gehalten; er wird diesen Vortrag wird Ernst Hümmer auch kommenden Sonntag wieder halten.
Lob von Besuchern
Auch der Nachtwächter Ewald war da und sorgte für Ordnung und Sicherheit. An die 250 Besucher schauten sich die, wie auch Staatssekretär a.D. Albert Meyer meinte, "sehr gelungene Ausstellung" an.
Unter den hauptsächlich auswärtigen Gästen konnte Michael Burkard die beiden Kreisheimatpfleger Günter Lipp und Wolfgang Jäger begrüßen und ihnen die Ausstellung näher bringen. Auch die Stadträte Alexander Faust und Frank Slawik besuchten die Ausstellung.