Stettfelds Rat reagiert rasch auf Hochwasser

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Mit dem am Freitag im Wald aufgeschüttetem Damm konnte einiges an Wasser zurückgehalten werden. Foto: Christian Ziegler
Mit dem am Freitag im Wald aufgeschüttetem Damm konnte einiges an Wasser zurückgehalten werden.  Foto: Christian Ziegler

Regenrückhaltebecken und die Beseitigung von Engstellen und störenden Rohren könnten helfen, Überflutungen am Mühlbach in Zukunft zu verhindern

Eigentlich sollte es in der Stettfelder Gemeinderatssitzung um die Neuberechnung der Kosten für die Kanalarbeiten und die Wasserversorgung am Stettfelder Hauptstraßenkanal gehen. Da der Rat beschlossen hatte, den Kanal am Toracker zu verstärken war eine Neuberechnung notwendig geworden. Die neuen Zahlen hätten dem Rat nun durch das beauftragte Ingenieurbüro vorgestellt werden sollen. Dieses hatte den Termin jedoch schlichtweg vergessen, womit der Punkt hinfällig geworden ist und auf die nächste Sitzung verschoben werden musste.

Däumchendrehen war bei der Sitzung dennoch nicht angesagt. Vielmehr nutzte Bürgermeister Alfons Hartlieb (CSU) die Gelegenheit, um über die Hochwasserproblematik zu informieren. Das Hochwasser, das die Gemeinde am vergangenen Freitag heimgesucht hatte, sei überwiegend deswegen zustande gekommen, da diesmal sehr viel Wasser vom Wald her in Richtung Ort geflossen sei.
"Wir haben am Freitag auf die Schnelle einen Damm errichtet, der funktioniert hat", erklärte Hartlieb. Andernfalls wäre die Situation noch schlimmer ausgegangen.


Damm ist gebrochen

Ein weiteres Problem war, dass der Damm des Mühlbaches auf gut 2,5 Metern durchgebrochen war und somit das ganze Wasser im unteren Teil abfloss. "Derzeit schlagen wir das Wasser durch das Biotop ab, damit die Wiese wenigstens einigermaßen trocken wird."

Am Mittwochvormittag gab es nun einen Termin mit dem Landratsamt und dem Wasserwirtschaftsamt. Hierbei wurde der Gemeinde signalisiert, dass vonseiten der Behörden nichts gegen den Bau von Regenrückhaltebecken spreche. Allerdings müsse der Bau von der Gemeinde selbst getragen werden, da es hierfür keine Förderung geben wird. Eine Planung für den Rückhalt, so wurde klargestellt, muss auf jeden Fall von einem Ingenieurbüro durchgeführt werden und auch die Umweltverträglichkeit muss zum Schutz von Amphibien und Kleinstlebewesen nachgewiesen werden.

Während es für die Durchführung keinen Zuschuss geben wird, sollen zumindest die Planungs- und Architektenkosten über das Hochwasserschutzkonzept förderbar sein.

Ein weiterer Vorschlag des Wasserwirtschaftsamts war es den Hinteren Graben auf seiner gesamten Länge von Engstellen und Verrohrungen zu befreien, damit das Wasser ungehindert fließen kann. Dies soll auf jeden Fall ins Auge gefasst werden. Außerdem müssen die Gräben im Wald ausgeputzt und die entstandenen Schäden an den Wegen behoben werden.


Kein Schadensersatz

Hinsichtlich eines möglichen Schadenersatzes für die Hochwasserschäden machte sich der Bürgermeister wenig Hoffnung. "Dafür müssen wir ein hundertjähriges Hochwasser nachweisen", sagte er, "und das wird schwierig".

Um sich die Problemstellen und möglichen Standorte für die Rückhaltebecken anzuschauen, wurde für Dienstag, 28. Juni, ein Ortstermin mit dem gesamten Gemeinderat anberaumt.