Trainer Thür verlangt Kampf und Leidenschaft

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Max Hildenbrand und seine Haßfurter Mannschaftskollegen kämpfen um die ersten Landesliga-Punkte.
Max Hildenbrand und seine Haßfurter Mannschaftskollegen kämpfen um die ersten Landesliga-Punkte.
Die Eishockey-Landesligamannschaft des ESC Haßfurt, hintere Reihe von links Pascal Marx, Martin Stelcich, Alexander Stahl, Florian Ziegler, dritte Reihe Philipp Mauder, Fabian Elbl, Fabian Kohn, Christian Dietrich, Adrian Persch, zweite Reihe Betreuer Johannes Roß und Herbert Lutz, Marcel Schorr, Max Zösch, Max Hildenbrand, Hannes Eller, Hauptsponsor Klaus Kaufmann, sportlicher Leiter Martin Reichert, vorne Tizian Korb, Frederic Rambacher, Martin Hildenbrand, Trainer Lubos Thür, Kapitän Phill...
Die Eishockey-Landesligamannschaft des ESC Haßfurt, hintere Reihe von links Pascal Marx, Martin Stelcich, Alexander Stahl, Florian Ziegler, dritte Reihe Philipp Mauder, Fabian Elbl, Fabian Kohn, ...
Die Eishockey-Landesligamannschaft des ESC Haßfurt, hintere Reihe von links Pascal Marx, Martin Stelcich, Alexander Stahl, Florian Ziegler, dritte Reihe Philipp Mauder, Fabian Elbl, Fabian Kohn, Christian Dietrich, Adrian Persch, zweite Reihe Betreuer Johannes Roß und Herbert Lutz, Marcel Schorr, Max Zösch, Max Hildenbrand, Hannes Eller, Hauptsponsor Klaus Kaufmann, sportlicher Leiter Martin Reichert, vorne Tizian Korb, Frederic Rambacher, Martin Hildenbrand, Trainer Lubos Thür, Kapitän Phill...
 

Der ESC Haßfurt startet mit einem Doppelspieltag in die Saison. Am Freitag geht es beim VER Selb 1b um die ersten Punkte in der Eishockey-Landesliga Nord-Ost. Zur Heimpremiere kommt am Sonntag (18.30 Uhr) der TSV Trostberg.

Die Stärke der Gegner kann Lubos Thür nach eigener Aussage "nicht wirklich einordnen". Dennoch ist der Trainer des ESC Haßfurt, der am ersten von insgesamt acht "Doppel-Wochenenden" in der Eishockey-Landesliga Nord/Ost am Freitag (20 Uhr) beim VER Selb 1b antritt und ihre Heimpremiere am Sonntag (18.30 Uhr) gegen die "Chiefs" des TSV Trostberg feiern, "guter Dinge."

Sein Optimismus ist nicht unbegründet, schließlich war gerade die Hutschenreuther-Eissporthalle in Selb immer ein gutes Pflaster für die Haßfurter. Bei ihren jüngsten vier Gastspielen gingen sie stets als Sieger vom Eis. Doch nach relativ lockeren 15:5-, 13:0-, oder 8:2-Erfolgen wehrten sich die Hausherren beim letzten Aufeinandertreffen in der Saison 2012/2013 bis zur letzten Sekunde vehement.
Nur mit Mühe brachten die "Hawks" den knappen 5:4-Erfolg über die Zeit.

Stark besetzter Gegner

Auf einen harten Kampf werden sich Neu-Kapitän Phillip Bates und Co. auch diesmal wieder einstellen, denn die immer noch von Ex-Oberligaakteuer Sascha Grögor betreuten "Wölfe" scheinen sehr gut besetzt: Namhafte Akteure sind unter anderem die bayernligaerfahrenen Kevin Tausend (ehemals Bad Kissingen oder Schweinfurt), Patrick Pfänder (EHC Nürnberg) sowie Fabian Bauer und Christoph Wohn, die zuletzt für den insolvent gegangenen EHC Mitterteich aktiv waren. Sehr stark einzuschätzen sind zudem Yann Jeschke, der bereits im Oberligakader des VER Selb stand, ebenso der letztjährige Oberliga-Stammverteidiger Ronny Schneider. Der 32-Jährige schnürte vor zwölf Jahren bereits für die damaligen "Haie" des ERC Haßfurt seine Schlittschuhe. Zudem stehen im Kader von Selb 1b hoffnungsvolle Nachwuchstalente. Gemeinsam soll das relativ bescheidene Ziel "Klassenerhalt, mindestens Platz neun" erreicht werden. "Alles nach oben wäre ein Riesenerfolg", meint Grögor laut VER-Homepage.

Nicht der Gegner, sondern vielmehr dessen Spielstärke, ist die große Unbekannte für das erste Heimspiel. Fünfeinhalb Jahre ist es her, dass die Trostberger "Chiefs" in einer Landesliga-Zwischenrunde zuletzt Gast im Stadion Am großen Anger waren. Mit 8:3 siegten die Unterfranken damals relativ locker. Mittlerweile sind die Vorzeichen natürlich völlig anders. Neuer Trainer und zugleich Sportdirektor bei den Oberbayern ist seit einigen Monaten der Deutsch-Kanadier Alex Stein, der unter anderem in einigen europäischen Topligen tätig war sowie bei den Oberligavereinen Weiden und Klostersee. Mit seiner Hilfe, so erhoffen sich die Verantwortlichen, soll sich der ambitionierte Hobbyclub zu einem professionell geführten Hockeyclub entwickeln. Bereits in der Vorsaison waren die "Chiefs" in der Nord-Ost-Staffel eingeteilt und belegten nach 22 Partien mit neun Siegen und 13 Niederlagen Platz 7.

Elbl und Mauder fehlen

"Das Ziel wird immer sein, gut zu spielen. Wenn dann noch viele Punkte für uns herausspringen, ist es natürlich umso besser", will Lubos Thür keinen unnötigen Druck auf die "Hawks"-Mannschaft ausüben. Er erwartet in beiden Partien in erster Linie "Kampf und Leidenschaft. Sonst geht nichts." Während Fabian Elbl nach seiner Schulterverletzung im letzten Test gegen Würzburg an diesem Wochenende noch pausieren muss, steht Philipp Mauder aufgrund einer Spieldauerstrafe in der Vorbereitung in Selb nicht zur Verfügung.

Interview mit Andreas Kurz

Zur anstehenden Saison und den weiteren Perspektiven des ESC Haßfurt nimmt das für die Erste Mannschaft zuständige Vorstandsmitglied Andreas Kurz Stellung.

Wie schauen die Planungen für die sportliche Zukunft des ESC Haßfurt aus?
Andreas Kurz: Mittel- und langfristig wollen und müssen wir verstärkt unsere Eigengewächse in die Erste Mannschaft integrieren. Es geht nicht darum, dass Spieler wie Pascal Marx oder Alexander Stahl ab und zu aushelfen. Es geht darum, dass sie und alle anderen, nachdem sie aus der Jugend herauskommen sind, wirklich ein guter Teil der Mannschaft werden. Wir hoffen natürlich, dass die Nachwuchsspieler dem ESC die Treue halten, um die Erste Mannschaft und damit den ganzen Verein voranzubringen. Das muss unser Ziel sein. Ansonsten müssten wir immer wieder neue Spieler nach Haßfurt holen, was wir finanziell nicht bewältigen können und wollen.

Was muss getan werden, damit sich wieder mehr Zuschauer die Heimspiele anschauen?
Ehrlicherweise muss man sagen, dass sich die Zuschauerzahlen in den letzten Jahren immer weiter nach unten bewegt haben. Unser Ziel ist es deshalb, mit unseren eigenen Spielern und jungen, hungrigen Spielern aus der Umgebung eine Mannschaft zu formen, mit der sich die Zuschauer identifizieren. Aus meiner Sicht macht das Zuschauen dann auch wieder Spaß. Es geht darum, dass sich alle für den ESC den Allerwertesten aufreißen. Dann verzeihen die Zuschauer auch Niederlagen. Eishockey, welches nur aus Show und Rahmenprogramm besteht, ist nicht für die Landesliga tauglich.

Ist die Bayernliga angesichts der negativen Erfahrungen - sowohl der sportlichen als auch finanziellen - auf absehbare Zeit wieder ein Thema?
Ja, absolut. Davon bin ich überzeugt. Auch das letzte Jahr hatte trotz der negativen Erfahrungen einen im Moment noch nicht zu beziffernden Wert für den ganzen Verein. Man hat gesehen, was notwendig ist, um in der Bayernliga zu bestehen. Aber wir müssen uns darauf konzentrieren, diese Liga mit eigenen Leuten zu schaffen. Wir haben auf jeden Fall das Potenzial. Nicht zu vergessen ist auch das überragende Umfeld, dass uns die Stadt mit der Eishalle und allen Möglichkeiten drum herum bietet. Das alles gibt es aber nicht in den nächsten ein, zwei Jahren. Lasst uns einfach mal ein paar Jahre arbeiten. Dann sehen wir weiter.