Beim krassen Außenseiter EV Regensburg 1b unterliegen die "Hawks" mit 4:5.
Alles andere als ein Sieg wäre für ihn eine Enttäuschung, meinte Lubos Thür, Trainer des Eishockey-Landesligisten ESC Haßfurt, vor der Partie beim EV Regensburg 1b. Kein Wunder daher, dass er nach der 4:5-Niederlage beim Tabellenvorletzten nach Penaltyschießen am Freitagabend keine gute Laune hatte. "Ich bin richtig enttäuscht. Nicht nur von zwei oder drei Spielern, sondern von der ganzen Mannschaft", meinte Thür.
EV Regensburg 1b - ESC Haßfurt n.P. 5:4(0:1, 2:2, 2:1)
Wenigstens stand die neunte Auswärtspleite der "Hawks" erst nach einem Penaltyschießen fest, sodass zumindest ein weiterer Punkt dem Guthabenkonto gutgeschrieben wurde. Ausgerechnet hatten sich die Haßfurter Puckjäger, die nach der Rückkehr von Pascal Marx und Philip Mauder zumindest mit vier gelernten Verteidigern sowie mit drei kompletten Angriffsreihen angetreten waren, weitaus mehr.
Der Vorsatz auf der einen und das Umsetzen auf der anderen Seite passten jedoch nicht wirklich zusammen. "Viele Einzelaktionen, kein Zusammenspiel, überall zu spät, manche Leute einfach lustlos", fasste der 49-jährige ESC-Trainer das Geschehen in der Donau-Arena aus seiner Sicht zusammen: "Das war kein Eishockey. So kann man nicht spielen." Für ihn lag die Vermutung nahe, dass seine Mannschaft den Gegner nach dem hohen 9:2-Erfolg aus dem Hinspiel unterschätzt habe: "Die Jungs haben wohl gedacht, dass kommt wieder. Aber Regensburg hatte eine ganz andere Mannschaft."
Vor offiziell gerade einmal 23 (!) Zuschauern, die fast für eine "Geisterkulisse" sorgten, verspielten die Haßfurter eine 2:0-Führung, nachdem Fabian Kohn (11.) und der wiedergenesene ESC-Topscorer David Franek (22.) getroffen hatten. Die Regensburger ließen sich von diesem Rückstand jedoch nicht aus der Ruhe bringen.
Julian Bogner (26.) sowie Jan Helmrath in Überzahl (31.) markierten bis zur Hälfte der Partie den 2:2-Ausgleich. Dass sie dennoch mit einem knappen Rückstand in die zweite Drittelpause mussten, lag an Haßfurts Michael Rister, der nach Zuspiel von David Franek in seinem achten Spiel für die "Hawks" seinen vierten Treffer erzielte (39.).
Im Schlussabschnitt gelang den Hausherren dann wiederum der Ausgleich (Christian Böttcher war erfolgreich, 47.), ehe Eugen Nold seine Mannschaft zweieinhalb Minuten vor der Schlusssirene zum dritten Mal nach vorne schoss (58.).
Die Freude über den vermeintlichen Siegtreffer hielt letztlich nur 21 Sekunden an: Sebastian Klinsner nutzte eine weitere Überzahlsituation des EVR und gab Haßfurts Schlussmann Martin Hildenbrand zum vierten Mal das Nachsehen (59). Während sein Gegenüber Jonas Leserer beim entscheidenden Penaltyschießen seinen Kasten dann sauber hielt, gelangen
seinen Vorderleuten immerhin zwei Treffer. Damit sicherte sich der Außenseiter zwei Zähler.
"Wir waren zu oft leider unkonzentriert und undiszipliniert", ärgerte sich Lubos Thür über die zwei verlorenen und eigentlich fest eingeplanten Punkte. "Aber von nichts kommt nichts. Wenn du was willst, musst du dafür etwas tun."
Am kommenden Wochenende haben die "Hawks" an ihrem vorletzten Doppelspieltag in dieser Runde die Gelegenheit, es wieder besser zu machen: Am Freitagabend gastiert der punktgleiche Tabellennachbar VER Selb 1b im Stadion Am großen Anger, ehe am Sonntag die Partie in der neuen Eishalle der Sportgemeinschaft Eintracht (SE) Freising auf dem Programm steht.
ESC Haßfurt: Martin Hildenbrand, Platten - Schorr, Rambacher, Marx, Mauder - Kohn, Eller, Max Hildenbrand, Franek, Bates, Dietrich, Stelcich, Nold, Rister, Kurz /
SR: Aschenbrenner, Karl
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Zuschauer: 23 /
Tore für Haßfurt: 0:1 Kohn (11., Zuspiel Eller, Schorr), 0:2 Franek (22., Stelcich, Schorr), 2:3 Rister (39., Franek, Schorr), 3:4 Nold (58., Rister, Bates) /
Strafzeiten: Regensburg 1b 16 plus Disziplinarstrafe gegen Bogner / Haßfurt 16 plus Disziplinarstrafe gegen Rambacher