Haßfurter gewinnen Derby im Penaltyschießen

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Packender Zweikampf zwischen dem Schweinfurter Johannes Weyer (links) und dem Haßfurter Marcel Schorr
Packender Zweikampf zwischen dem Schweinfurter Johannes Weyer (links) und dem Haßfurter Marcel Schorr
Riesenjubel herrschte im Lager der Haßfurter nach dem Derbysieg.
Riesenjubel herrschte im Lager der Haßfurter nach dem Derbysieg.
 

Einen Sieg, der für den weiteren Verlauf der Saison in der Eishockey-Landesliga Nord/Ost viel Auftrieb geben dürfte, landete der ESC Haßfurt. Er gewann mit 3:2 (0:0, 2:1, 0:1) nach Penaltyschießen das Derby beim ERV Schweinfurt.

Das erste Gütesiegel haben die "Hawks" des ESC Haßfurt lange vor dem Saisonende in der Eishockey-Landesliga Nord/Ost in der Tasche: Sie dürfen sich seit Samstagabend offiziell "Erster Derbysieger der Saison" nennen. Nach einem Penaltyschießen entschied die Mannschaft von Trainer Lubos Thür die Partie bei den Schweinfurter "Mighty Dogs" knapp mit 3:2 (0:0, 2:1, 0:1) für sich - vor offiziell 1560 Zuschauern im "Icedome".

Dabei feierten natürlich die knapp 300 mitgereisten Schlachtenbummler lautstark ihre Mannschaft. "Die Nummer 1 am Main sind wir", hallte es aus dem Haßfurter Fanblock, die den Derbysieger wie nach einer Meisterschaft feierte. Und auch der "Falken"-Trainer freute sich sehr über die zwei Punkte. Thür räumte aber fair ein, dass der Sieg letztlich "glücklich" zustande gekommen ist. "Verdient war das 2:2 nach 60 Minuten.
Penaltyschießen ist dann immer eine Glückssache", gab Lubos Thür zu Protokoll. "Insgesamt bin ich natürlich sehr zufrieden, wie die Jungs", lachte der 48-Jährige.

Die Zuschauer sahen zunächst optisch überlegene Hausherren, die sich teils hochkarätige Möglichkeiten erarbeiteten. Im Mittelpunkt des zwar emotionalen, aber meist fairen Geschehens stand immer wieder ESC-Schlussmann Martin Hildenbrand, der aufgrund seiner Paraden mit Sprechchören immer wieder unterstützt wurde.

Führung durch Stelcich

Nach dem torlosen ersten Abschnitt nutzten die "Hawks" eine Überzahlsituation, und Martin Stelcich brachte den Puck nach Zuspiel von David Franek nur 40 Sekunden nach Wiederbeginn im Schweinfurter Kasten unter (21.). Als Eugen Nold nur vier Minuten später auf 2:0 erhöhte (25.), kannte der Jubel auf Seiten der Haßfurter fast keine Grenzen mehr, während die Schweinfurter Anhänger vorübergehend verstummten. Doch die "Mighty Dogs" drängten jetzt erst recht auf den Anschluss, den der Ex-Haßfurter Fritz Geuder, im Schlussdrittel mit einer zehnminütigen Disziplinarstrafe belegt, nur wenig später markierte (27.). Den möglichen Ausgleich verpasste Michele Amrhein: Der Angreifer scheiterte mit einem Penalty (38.).

Und so verteidigten die Haßfurter den knappen Vorsprung lange - bis vier Minuten vor dem Ende. Gegen den strammen Schlagschuss von ERV-Kapitän Andreas Kleider war der bis dahin exzellente Hildenbrand jedoch machtlos (57.). Da bis zur Schlusssirene nichts mehr passierte, musste das in dieser Saison in den Landesligen eingeführte Penaltyschießen über die Aufteilung der drei Punkte entscheiden. David Franek war es schließlich, der als einziger der insgesamt sechs Schützen auf beiden Seiten gegen seinen Ex-Kollegen Timo Jung im Schweinfurter Gehäuse verwandelte und zwei wertvolle Zähler für seine Mannschaft sicherte.

Trainer Thür lobt die Schiedsrichter

"Das war wirklich ein super Spiel", bilanzierte Lubos Thür, der auch für den oftmals kritisierten Unparteiischen Sven Braun und dessen Kollegen Markus Schmidt lobende Worte parat hatte: "So muss das sein. Spiel laufen lassen und korrigieren. Das ist alles", lautete sein Urteil über eine "tadellose Leistung". Sein Gegenüber Stephen Heckenberger war verständlicherweise mit dem Resultat alles andere als einverstanden. "Aus meiner Sicht überhaupt nicht", beantwortete der Coach der "Mighty Dogs" die Frage nach einem gerechten 2:2 am Ende der regulären Spielzeit. "Wir waren in den ersten zehn Minuten klar besser, haben konzentriert gespielt." Danach habe diese Konzentration nachgelassen und "wir sind nicht mehr richtig ins Spiel hineingekommen."