Im Rückspiel der Eishockey-Landesliga Nordost gegen den EC Bad Kissingen gab es für den ESC Haßfurt erneut nichts zu erben. Mit 2:7 (1:1, 0:3, 1:3) hatten die "Hawks" auf eigenem Eis das Nachsehen. 600 Zuschauer sahen die Begegnung in Haßfurt.
"Wir waren im eigenen Drittel oft zu unkonzentriert, es hatte nicht jeder seinen Mann, und im zweiten Drittel hatten wir zu viele Breaks. Leider verliert man dann so ein Spiel", fasste ESC-Verteidiger Frederic Rambacher nach dem Schlusspfiff zusammen. "Kissingen hat super Leute, die knipsen die Dinger vor dem Tor - da kannst du fast nichts machen", sagte Rambacher und verwies vor allem auf die vorentscheidenden Szenen zu Beginn des zweiten Abschnittes.
Beim Stand von 1:1 nach einem durchaus offenen Spiel, in dem ESC-Neuzugang Michael Rister die schnelle Führung durch Kissingens Alexander Andrusovich (3.) 37 Sekunden vor der ersten Pause nach einem tollen Alleigang wieder wettgemacht hatte (20.), hatten die Hausherren sogar eine der wenigen Überzahlsituationen.
Einen individuellen Fehler nahm erneut Andrusovich aber dankend an und schloss einen Konter eiskalt ab (22.). Jan Pantkowski (26.) sowie Kapitän Sven Kaufmann (36.) stellten dann bis zum Drittelende die Weichen endgültig auf zweiten Derbysieg und somit Erhalt der Tabellenführung für Kissingen.
Martin Stelcich setzt den Schlusspunkt Auch im Schlussabschnitt bemühten sich die "Hawks vor der bislang besten Saisonkulisse von knapp 600 Zuschauern zumindest um Ergebniskosmetik. Doch in Sachen Kaltschnäuzigkeit hatten an diesem fairen Derbyabend - es gab insgesamt nur zwölf Strafminuten - die Kurstädter klare Vorteile. Der lettische Ex-Nationalspieler Roman Nikitin nutzte eine von nur zwei Überzahlsituationen zum 1:5 (43.), ehe Sven Kaufmann (44.) sowie Jan Pantkowksi (46.) das Ergebnis in die Höhe schraubten.
Wenigstens sorgte ESC-Angreifer Martin Stelcich für den Schlusspunkt und markierte zehn Minuten vor dem Ende das 2:7 (50.). "Da ziehe ich den Hut vor der Mannschaft. Sie hat bis zum Ende alles gegeben", lobte Rambacher den Einsatz der "Hawks", die gegen einen Gegner das Nachsehen hatten, der mit seinen Topspielern diesmal viel weniger zuließ als noch eine Woche zuvor.
"Die Jungs haben gekämpft, da kann man gar nicht sagen", gab ESC-Trainer Lubos Thür dem Geburtstagskind Rambacher (er wurde 24) recht. "Heute hat man halt ziemlich den Unterschied zwischen Oberligaspielern und unserer Mannschaft gesehen. Wir sind leider noch nicht so weit wie die Spieler des Gegners."
Torwart Hildenbrand verletzt Unterdessen feierte David Franek nach wochenlanger Zwangspause zwar ein viel versprechendes Comeback.
Nach nur wenigen Trainingseinheiten fehlte dem Deutsch-Tschechen freilich noch die Spritzigkeit, die ihn vor seiner Verletzung ausgezeichnet hatte. Und ESC-Torhüter Martin Hildenbrand, der nach seiner abgelaufenen Sperre wieder zwischen den Pfosten stand, verließ nach dem 1:7 nicht aus Frust wegen des insgesamt 100. Gegentreffers der "Hawks" in der laufenden Saison die Eisfläche. Vielmehr verletzte er sich bei einer unglücklichen Aktion so an der Fanghand, dass er diese trotz Pausenbehandlung nicht mehr richtig bewegen konnte. Ob sich Hildenbrand eine Quetschung zuzog oder sich ein Nerv eingeklemmt hat, war noch nicht geklärt.
Ob bei den "Hawks" das Motto "Neues Jahr, neues Glück" gilt, wird sich dann am kommenden Freitag erstmals zeigen. Beim ersten Heimspiel im Jahr 2015 kommt es am 2. Januar um 19.30 Uhr zum erneuten Derby mit den "Mighty Dogs" des ERV Schweinfurt.