Diese Woche sollen die Temperaturen auf bis zu 32 Grad klettern. Höchste Zeit also, sich ein paar Strategien gegen die Hitze auszudenken.
Was haben wir gejammert: "Das ist kein richtiger Sommer!", "Es ist zu kalt!", "Es ist zu nass!" Und jetzt? - Ist es vielen zu heiß. Gut, eigentlich hauptsächlich denen, die (draußen) arbeiten. Und den Menschen, die krankheitsbedingt unter übermäßiger Hitze leiden.
Die Besucher des Eltmanner Freibads dagegen sahen gestern durchwegs zufrieden aus. Simone Greubel aus Trossenfurt zum Beispiel ließ am Beckenrand die Beine ins Wasser baumeln, während eine Hand voll älterer Damen im Becken ihre Bahnen zogen. "Ich habe heute frei, meine Tochter ist im Kindergarten und die Hausarbeit ging heut schnell. Also habe ich beschlossen, mal wieder ins Freibad zu gehen", erzählt sie.
Aber auch wenn der Besuch des Freibads zeitlich nicht klappt, weiß sie sich bei der Hitze zu helfen. "Ich sprühe mir gerne ein kühlendes Bodyspray auf die Arme und gestern haben wir Himbeeren eingefroren und dann gelutscht", sagt sie. Ein Planschbecken im Garten sei mit einer kleinen Tochter ohnehin Pflicht.
Von eisgekühlten Himbeeren und Planschbecken können die Siebtklässlerinnen der Realschule Eltmann zu diesem Zeitpunkt nur träumen. Die Sportlehrerin Gudrun Gasiew hat sie auf den kleinen Sportplatz oberhalb des Eltmanner Schwimmbads zum Wurftraining geschickt. Am Mittwoch nimmt die Schule an den Bundesjugendspielen teil. "Und das Werfen ist bei vielen Mädels ein Schwachpunkt", sagt Gasiew. Die Pädagogin hat darauf geachtet, für die Mädchen ein schattiges Plätzchen zu finden. "Und nach dem Training dürfen alle ihre Füße im kleinen Becken abkühlen", sagt sie. Also doch ein bisschen Planschen.
Was noch tun, im Sommer? Na klar: Eisessen ist da für viele Menschen eine willkommene Entspannungs- und Genussmöglichkeit. Der Gastronom Heinrich Albert bietet in seinem Eiscafe Las Palmas in Ebelsbach auch gerne ausgefallene Sorten an - zum Beispiel "Silvaner", "Praline" oder "Zimt". "Die meisten Gäste nehmen aber Vanille, Schoko oder Erdbeere", erzählt er lachend. Trotzdem: Eismachen ist eine Leidenschaft des 66-Jährigen und bisher ist er mit der Saison sehr zufrieden.
Kreislaufprobleme
Dass die Hitze aber, gerade wenn sie sich über mehrere Tage oder Wochen hält, ziemlich belastend sein kann für den Kreislauf, davon weiß Wolfgang Brühl zu berichten: "Wir haben im Sommer mehr Einsätze wegen Hitze als im Winter wegen Glatteis", sagt der Rettungsassistent des Rot-Kreuz-Kreisverbands Haßberge. Meistens sei das Problem, dass die Menschen zu wenig trinken, gerade wenn sie sich bei schönem Wetter zu längeren Wanderungen auf den Weg machen. Am Donnerstag zum Beispiel (Fronleichnam) waren wieder mehrere Wandergruppen unterwegs. Drei Personen bekamen Kreislaufprobleme und sind kollabiert, weil sie lange in der Sonne unterwegs waren, aber nicht genügend Flüssigkeit zu sich genommen hatten, sagt Brühl.
Bei hohen Temperaturen und körperlicher Anstrengung schwitze man viel Wasser und auch wichtige Salze aus dem Körper, der Flüssigkeits- und Elektrolytehaushalt gerät aus dem Gleichgewicht. Wenn die Sanitäter das bei Einsätzen feststellen, bekommen die Betroffenen eine Infusion, um den Flüssigkeits- und Mineralienverlust wieder auszugleichen. Brühl empfiehlt, bei längeren Wanderungen ausreichend Flüssigkeit mitzunehmen, am besten isotonische Getränke - eben wegen der Mineralstoffe. Zudem sollten Wanderer und Radler immer wieder Pausen einlegen und schattige Plätze aufsuchen.
Text von Katja Müller und Andreas Lösch