4. Predigt
Mit einer kurzen Predigt begleitete der Geistliche das Hirtenwort des Bischofs - an diesem Sonntag zu einem sehr ernsten Thema, nämlich dem sexuellen Missbrauch in der Kirche. Die eindringlichen Worte des Bischofs fanden bei der Predigt (und später auch bei den Fürbitten) leider aber nur einen durchschnittlichen Widerhall. Die Aussagen blieben blass. Bedauern über diese Vorfälle? Nicht wirklich zu spüren. Die Frage der Entscheidung zu einem Ja oder einem Nein trifft dieses Thema nicht im Kern.
5. Kommunion/Abendmahl
Die Kommunion verläuft fließend, nach einer ohne Hast erfolgten Zeremonie betreuen drei Gottesdiensthelferinnen und der Priester die Gläubigen bei der Wandelkommunion. Derweil spielt die Orgel dezent im Hintergrund. Es ist ein ausgezeichnetes, unaufdringliches Spiel, das die Besinnung fördert. Es ist genug Zeit für meditative Gedanken.
6. Segen
Mit einem feierlichen und freundlichen Segen wurden die Gläubigen nach einem nicht allzulangen Gottesdienst in den Tag entlassen. Sehr schön und angemessen nahmen sich der Geistliche und die Ministranten - wie schon beim Intro - die Zeit, wieder durch das Gotteshaus über den Hauptgang und dann zurück zur Sakristei zu schreiten.
7. Ambiente
Die große von außen so dunkle Laurentiuskirche überrascht mit einem überaus aufgeräumten Inneren. Die Sanierung vor zwölf Jahren hat wohltuend klare Linien, helle Wände und ein Interieur geschaffen, bei dem jeder Heilige, jedes Bild am richtigen Platz zu stehen scheint. Das Raumklima ist dank einer neuen Heizung sehr angenehm. Die Kirche wölbt sich groß über die Menschen und wirkt dabei gleichzeitig noch überschaubar.
8. Kirchenbänke
Relativ moderne Kirchenbänke nehmen die Gläubigen bei den Gottesdiensten auf, gepolstert nicht nur die Sitze, sondern auch die Kniebänke. Und zwar so, dass man tatsächlich ohne große Schmerzen knien kann.
9. Beleuchtung
Die Kirche ist sehr gut ausgeleuchtet. Hier kann man die Heiligenbilder schön studieren, das Licht ist angenehm für die Augen. Die Kerzenbeleuchtung ufert nicht aus.
10. Sinne
Der Sonntagmorgen in der Laurentiuskirche schont die Sinne: Der Gottesdienstbesucher taucht in eine angenehme ruhige Umgebung ein, in der nichts stört. Dazu trägt sicherlich das dezente, aber umso perfektere Orgelspiel bei. In dieser geordneten Atmosphäre gibt man sich gerne den Friedensgruß. Auch die Kinder verhalten sich in dieser Kirche und bei diesem Gottesdienst angemessen.
Warum ein Gottesdiensttest?
Die Ergebnisse unserer Gottesdiensttests, das wissen wir, sind rein subjektiv. Warum dann dieser Test? Weil wir glauben, dass es eine Diskussionsbasis braucht, um Kirche und Bürger wieder näher zusammenzubringen. Und weil wir denken, dass Kirche und Glaube nicht weiter auseinanderdriften sollten. Wir freuen uns deshalb auf den Dialog mit Kirchenvertretern, Gläubigen und allen Menschen, die uns ihre Meinung zu diesem wichtigen Thema mitteilen wollen. Schreiben Sie uns: redaktion@infranken.de. Zum Abschluss der Testserie werden unsere beiden Experten Martin Stuflesser und Martin Nicol am 1. November Bilanz ziehen.
Alle Berichte unserer Serie finden Sie auf unserer Übersichtsseite zum Gottesdiensttest. Dort finden Sie auch ausführliche Infos.