Runde Sache auf altem Pflaster in Königsberg

2 Min
Ein Daimler Straight Aigth (Baujahr 1937) fährt auf den Marktplatz.
Ein Daimler Straight Aigth (Baujahr 1937) fährt auf den Marktplatz.
Durch das Stadttor rollt der Rally AZ auf den Marktplatz in Königsberg.
Durch das Stadttor rollt der Rally AZ auf den Marktplatz in Königsberg.
 
Schräg hintereinander sitzen Peter und Kerstin Finkemeier im Rally AZ.
Schräg hintereinander sitzen Peter und Kerstin Finkemeier im Rally AZ.
 
Der Rally AZ und andere Vorkriegsmodelle auf dem Königsberger Marktplatz.
Der Rally AZ und andere Vorkriegsmodelle auf dem Königsberger Marktplatz.
 
Der Bentley ist ein Rechtslenker.
Der Bentley ist ein Rechtslenker.
 
180 Liter Sprit fasst der Tank des Bentley.
180 Liter Sprit fasst der Tank des Bentley.
 
Angesichts solcher Auspfuffrohre erübrigt sich jede Diskussion über Abgaswerte.
Angesichts solcher Auspfuffrohre erübrigt sich jede Diskussion über Abgaswerte.
 
Der Fiat 520 L (Baujahr 1927) und ein Invicta S-Type (Baujahr 1932, rechts)
Der Fiat 520 L (Baujahr 1927) und ein Invicta S-Type (Baujahr 1932, rechts)
 
Eines der kleinsten Fahrzeuge im Teilnhemerfeld: ein Fiat Topolino (Baujahr 1948)
Eines der kleinsten Fahrzeuge im Teilnhemerfeld: ein Fiat Topolino (Baujahr 1948)
 
Auf dem Marktplatz standen die historischen Fahrzeuge.
Auf dem Marktplatz standen die historischen Fahrzeuge.
 
Ein Jaguar SS100 (Baujahr 1938)
Ein Jaguar SS100 (Baujahr 1938)
 
Eleganz auf den Straßen: ein Rolls-Royce Hooper Coach (Baujahr 1957).
Eleganz auf den Straßen: ein Rolls-Royce Hooper Coach (Baujahr 1957).
 
Echte Sportwagen müssen knallrot sein: drei Porsche und ein Ferrari und dahinter noch ein orangefarbener Porsche.
Echte Sportwagen müssen knallrot sein: drei Porsche und ein Ferrari und dahinter noch ein orangefarbener Porsche.
 
Bereit zur Weiterfahrt auf dem historischen Königsberger Marktplatz: Vorneweg der Rally AZ (Baujahr 1924) mit Peter und Kerstin Finkemeier, dahinter der Bentley (Baujahr 1929) mit Hans Böck und seiner Ehefrau sowie ein Fiat 520 L Competizione (Baujahr 1927). Fotos: Klaus Schmitt
Bereit zur Weiterfahrt auf dem historischen Königsberger Marktplatz: Vorneweg der Rally AZ (Baujahr 1924) mit Peter und Kerstin Finkemeier, dahinter der Bentley (Baujahr 1929) mit Hans Böck und seiner Ehefrau sowie ein Fiat 520 L Competizione (Baujahr 1927).  Fotos: Klaus Schmitt
 
Der zwei Tonnen schwere Bentley (Baujahr 1929)
Der zwei Tonnen schwere Bentley (Baujahr 1929)
 
Ein MG C-Type (Baujahr 1932)
Ein MG C-Type (Baujahr 1932)
 
Vor dem Regiomontanusbrunnen stehen die ältesten Fahrzeuge der Oldtimer-Rallye.Vor dem Regiomontanusbrunnen stehen die ältesten Fahrzeuge der Oldtimer-Rallye.
Vor dem Regiomontanusbrunnen stehen die ältesten Fahrzeuge der Oldtimer-Rallye.Vor dem Regiomontanusbrunnen stehen die ältesten Fahrzeuge der Oldtimer-Rallye.
 
Am Königsberger Rathaus und nahe der Marienkirche haben diese Oldtimer geparkt, vorne eine Mercedes Benz 230 (Baujahr 1938)
Am Königsberger Rathaus und nahe der Marienkirche haben diese Oldtimer geparkt, vorne eine Mercedes Benz 230 (Baujahr 1938)
 
Historische Fahrzeuge auf historischem Pflaster
Historische Fahrzeuge auf historischem Pflaster
 
Die Kühlerfigur des Rolly-Royce zog die Blicke auf sich.
Die Kühlerfigur des Rolly-Royce zog die Blicke auf sich.
 

Die Oldtimer-Rallye "Sachs-Franken-Classic" führte quer durch den Landkreis Haßberge. Dabei gab es ein unerwartetes Kompliment.

Historische Fahrzeuge vor historischer Kulisse - besser hätte es nicht passen können. Auf dem alten Pflaster des Marktplatzes in Königsberg machten am Samstag 160 Oldtimer Station, deren Besatzungen an der 17. Tour "Sachs-Franken-Classic" teilnahmen. Die Kulisse bildeten die alten Fachwerkhäuser mit dem Rathaus und dem Regiomontanusbrunnen. Um den Mathematiker und Astronomen aus Stein herum standen die Vehikel, die einen großen Teil der Automobilgeschichte darstellen. Teilweise über 90 Jahre haben die Autos auf dem Buckel. Am Ende blieb der eine oder andere Ölfleck auf dem Pflaster zurück.

Zum 17. Mal wurde die Oldtimer-Rallye "Sachs-Franken-Classic" ausgetragen. Sie zählt mittlerweile zu den renommiertesten Ausfahrten dieser Art in Deutschland. Start- und Zielpunkt ist immer Bad Kissingen.
Drei Ausfahrten (jeweils eine am Freitag, Pfingstsamstag und Pfingstsonntag) mit einer Streckenlänge von insgesamt 500 Kilometern standen auf dem Programm. Eine davon, die Tour am Pfingstsamstag, führte quer durch den Landkreis Haßberge.

In Königsberg machten die Fahrer und ihre Beifahrer eine Frühstückspause und wurden mit einer Wertungsprüfung auf die weitere Reise geschickte. Zwei weitere Prüfungen absolvierten die Teams auf dem Marktplatz in Zeil und vor dem Rathaus in Eltmann. Überall auf der Strecke standen Automobilfans an der Strecke und bewunderten die historischen Fahrzeuge, deren Handhabung teilweise Schwerarbeit für die Fahrer ist.

Für Hans Böck aus Dachau zum Beispiel. Er hatte seinen zwei Tonnen schweren Bentley aus dem Baujahr 1929 auf den Marktplatz gesteuert. Der Rechtslenker hat einen Hubraum von 4500 Kubikzentimetern und einen Tank mit einem Fassungsvermögen von 180 Litern. 20 bis 22 Liter auf hundert Kilometer braucht der Wagen, verriet sein Besitzer, der mit seiner Frau Susanne Böck die Fahrt durch die fränkische Landschaft genoss - trotz des Regens, der zeitweise vor allem den Besatzungen zu schaffen machte, die kein Verdeck hatten.

Direkt vor ihm am Regiomontanusbrunnen hatte Peter Finkemeier aus dem Landkreis Herford in Ostwestfalen seinen Oldtimer abgestellt. Der 63-Jährige ist seit 15 Jahren stolzer Besitzer eines Rally AZ, Baujahr 1924, mit 40 PS. Von diesem Auto gibt es nach seiner Schätzung vielleicht noch fünf Stück in Deutschland. Das Besondere: Fahrer und Beifahrer sitzen nicht nebeneinander, sondern schräg versetzt hintereinander. Ist das angenehm? Das sei sehr entspannt, und jeder habe seine Freiheiten, bestätigten Peter Finkemeier und seine Frau Kerstin, die als Beifahrerin mit von der Partie war. Das Team nahm zum zweiten Mal an der "Sachs-Franken-Classic"-Ausfahrt teil. Für sie ist die Oldtimer-Rallye eine "wunderschöne Veranstaltung", die sie durch eine "schöne Gegend" führt.

Peter Finkemeiers Rally AZ war eines der ältesten Autos im Feld. Insgesamt hatten über 180 teams gemeldet. Am Samstag, dem zweiten Tour-Tag, waren aber nur noch 160 dabei, wie aus den Reihen der Veranstalter beim Stopp in Königsberg zu erfahren war. Einige alte Autos hatten offenbar schlapp gemacht. An den Straßen dürfte es nicht gelegen haben. Die Fahrbahnen in Franken seien wunderbar, lobte Rally-AZ-Pilot Peter Finkemeier den Ausbauzustand. Im Gegensatz zu Straßen in seiner Heimat in Ostwestfalen. Dort sei "alles kaputt".