Bei den Narren in Rentweinsdorf schwingen Andrea und Thomas Schrempf das Zepter. Die Karnevalsgesellschaft will mit dem Traumschiff "MS Rentweinsdorf" durch die Jubiläumssaison schippern.
25 Jahre besteht die "Rentweinsdorfer Karnevalsgesellschaft". Zum Auftakt der Faschingssaison am Abend des 11.11. präsentierte sie im Rathaus ihr neues Prinzenpaar Andrea I. und Thomas II., das im Jubiläumsjahr die Narren zu einer großen Reise auf dem Traumschiff "MS Rentweinsdorf" einlud.
Unter den Klängen des Narrhalla-Marsches zog Sitzungspräsident Dieter Fürth mit seinem Sechserrat-Rat und der Prinzengarde mit ihrer Leiterin Silvia Haagen-Kaim in den Gemeindesaal ein. Zahlreiche Bürger und Faschingsnarren jubelten den Aktiven zu.
Auch Dieter Fürth, die rheinische Frohnatur, kann in diesem Jahr sein 25. Jubiläum feiern, denn er ist von Anfang an dabei, 24 Jahre davon als Sitzungspräsident. Bei ihm schien es kein Wunder, dass er von Anfang an das Faschingstreiben in der Marktgemeinde unterstütze. Schließlich ist er geborener Düsseldorfer und vor 36 Jahren nach Rentweinsdorf gekommen.
Den Pep vermisst "Ich bin in der ersten Faschingssitzung dabei gewesen, aber da sah ich im Saal fast lauter ältere Herrschaften. Es hat einfach der Sitzung etwas an Pep gefehlt. Deswegen habe ich das nächste Mal dann die Führung übernommen", erinnert er sich. Für einen Rheinländer war das natürlich eine besondere Herausforderung. "15 Jahre lang stand ich auch in der Bütt. Aber als Sitzungspräsident durch das Programm führen und dann noch Soloauftritte wurden mir im Laufe der Zeit doch zu viel. Allerdings bin ich ja beim Auftritt des Sechser-Rates dabei."
Natürlich hielt der Präsident auch bei diesem Faschingsauftakt das Zepter in der Hand, zumindest im übertragenen Sinn. Denn mit diesem Zeichen der macht kamen auch bisherige Prinzenpaar Lena I. und Alexander I. noch einmal ins Rampenlicht. Die Narren dankten ihnen mit großem Beifall für die "hervorragende Herrschaft" während der abgelaufenen Saison. Schließlich sei es ja gar nicht so einfach, immer wieder ein Prinzenpaar krönen zu können.
Mit Mini-Prinzen genarrt Zur Überraschung präsentierte Sechserrat Ludwig Bock plötzlich ein ganz junges Prinzenpaar, nämlich Prinzessin Ines und Prinz Moritz. Sie waren dazu noch Zwillinge im Alter von 9 Jahren. Mit Stolz sagten sie: "Der Willi will in der Gemeinde eine große Kinderschar. Darum sind wir zwei jetzt euer neues Prinzenpaar - Prinzessin die I. und Prinz Moritz der I."
Als aus dem Sechserrat Protest laut wurde: "Stopp, stopp, so geht das nicht. Ihr müsst 18 Jahre alt sein." Konterten die beiden "sind wir doch. Am Sonntag werden wir neun Jahre. Und 9 + 9 ist 18. Hast du in der Schule nicht aufgepasst?"
Als man ihnen erklärte, dass das zwar stimme, aber ja jede Hoheit 18 Jahre alt sein müsste, bedauerten sie: "Schade! Dann holen wir doch unsere Eltern herein!" Somit war die Überraschung wirklich perfekt, als Prinzessin Andrea I. und Prinz Thomas I. (Schrempf, die Inhaber eines Lebensmittelmarktes in Ebern-Sandhof) den Saal betraten.
Mit restlosem Einsatz Sie überraschten gleich mit ihrem Prolog: "Man glaubt es kaum, nun ist es wahr. Die Schrempfen von Rewe sind Euer neues Prinzenpaar. Nun stehen wir hier im Rampenlicht und nahmen an die närrische Pflicht." Dabei unterstrichen sie deutlich ihre Macht und ihre Regentschaft in den nächsten Wochen. "Das Zepter, ein Symbol der Macht, werde ich schwingen mit aller Kraft. Denn über die ganzen Tage, die tollen, gehen wir mit Euch Narren in die Vollen." Dabei erklärte Prinz Thomas I den Zusatznamen Andrea I. und Thomas II. "von Rewe". Diese vier Buchstaben bedeuteten für ihn" Rewe - Restloser Einsatz Wird Erwartet."
Das neugierige Narrenvolk wollte auch wissen, wie sie sich beide kennen gelernt hatten, worauf Andrea I. meinte "Wir waren einmal in der Disco, dort haben wir uns kennen gelernt und waren dann nie mehr drin."
Die neuen Majestäten erhielten vom alten Prinzenpaar Krone und Zepter und forderten alle Narren auf, mit ihnen am 14. und 15. Februar aufs Traumschiff und auf große Fahrt zu gehen. Der Marktsaal von Rentweinsdorf werde aus diesem Anlass in das Traumschiff "MS Rentweinsdorf" verwandelt.
"Schwamm drüber" Natürlich brauche es dazu entsprechend Geld, weswegen Bürgermeister Willi Sendelbeck (SPD) nicht verschont wurde, seine Geldkassette herauszurücken.
Ihm kam, wie er frotzelte, die Aufschneiderei mit diesem großen Motto doch etwas übertrieben vor und er hätte viel lieber das Motto "Schwamm drüber" gehabt. Womöglich spielte er darauf an, dass seine 20-jährige Bürgermeistertätigkeit demnächst endet. Zu einer neuerlichen Kandidatur hatte er sich bislang noch nicht bekannt. Trotzdem übergab er die Geldkassette und wurde großzügig, indem er Geldscheine und sein Konterfei in die Menge streute - also doch eine Art Vorwahlkampf?.
Sitzungspräsident Dieter Fürth wies noch darauf hin, dass das Treffen der Akteure am 29. Dezember um 19 Uhr im FFW-Schulungsraum stattfindet.
Der Vorverkauf für die Büttensitzungen ist schon am 14. Dezember ab 13 Uhr im Marktsaal.