Die einen hatten ihr Tempo unterschätzt, einer den Drogenkonsum. Beim überregionalen Aktionstag der Polizei entlang der B 279 setzte es viele Anzeigen.
Sechs Fahrzeugführer hatten keinen Gurt angelegt, zwei das Handy während der Fahrt am Ohr. Der Fahrer eines Kleintransporters musste die vorher ungesicherte Ladung komplett umschlichten. Der Schnelltest auf Drogenkonsum überführte einen jungen Mann, der sein Auto stehen lassen und in ein Dienstfahrzeug umsteigen musste, das ihn zur Blutentnahme brachte. Spitzenreiter der Temposünder war ein Thüringer mit 126 km/h auf der an der Rehbergkuppe zwischen Maroldsweisach und Ermershausen.
Wenn von einem "vollen Erfolg" die Rede ist, dürften etliche der Betroffenen anderer Meinung sein. So der Nürnberger Audifahrer, der mit dem Handy am Ohr und unsicherer Fahrweise gen Heimat düste. Oder die NES-Mercedes-Fahrerin, die da meinte in der 70er-Zone noch schnell eine ganze Autoschlange vor sich überholen zu müssen. Sie alle gerieten, wie viele andere auch, am Dienstag ins Visier der elf Polizeiposten, die entlang der B 279 den zweiten überregionale Aktionstag durchführten.
Es ging nicht um Kleinigkeiten. Zwar wurde der Bankräuber aus Saal/Saale vom Vortag nicht gefasst. Auch der Autodieb, der am Montag einen Mercedes bei Fulda geklaut und nahe Hafenpreppach in den Graben gesetzt hatte, ging den Beamten zwischen Bad Neustadt und Sendelbach nicht ins Netz.
Aber aus dem Verkehr gezogen wurde ein junger Mann aus dem Raum
Ebern, der schon am Vormittag typische Anzeichen für Drogenkonsum zeigte. Sein Auto blieb stehen, er musste mit der Streife zur Blutentnahme. Anzeige mit Bußgeld und Fahrverbot folgen, laut Polizeibericht.
So geschehen am Planplatz in Rentweinsdorf. Wurde damit ein Einheimischer erwischt, galt dem Fernverkehr ebenso eine besondere Aufmerksamkeit. So fiel dem "scharfen Augen des Gesetze", einem Beamten in Zivil am Ortseingang von Rentweinsdorf, nicht nur eine mobile Altenpflegerin mit Handy in der Hand auf, sondern auch die Fahrerin eines VW Golf mit polnischer Zulassung auf, der die Gurtpflicht anscheinend nicht bekannt gewesen war.
Dem überregionalen Verkehr war eine Schwerlastkontrolle gewidmet - zunächst in Todtenweisach (in Richtung Norden), später bei Sendelbach (in Richtung Süden), wobei am Dienstag extrem viele Laster unterwegs gewesen waren. "Besonders nördlich von Pfaffendorf vor der Kreuzung mit der B 303 ist das schön auffällig, dass die B 279 als Ausweichstrecke zur Autobahn genutzt wird", meint Tobias Kern, der Verkehrssachbearbeiter der PI Ebern, der den Begriff "Mautflüchtling" aber nicht in den Mund nimmt.
Für die die B 279 demnächst weniger interessant werden dürfte, da im September die Fahrbahn zwischen Pfarrweisach und Pfaffendorf ausgebessert wird, was zu Ampelregelungen, aber auch Vollsperrungen führt.
Lag in Todtenweisach und bei Sendelbach das Augenmerk auf den Brummis, wurde in Sendelbach und zwischen Ermershausen und Maroldsweisach am Rehberg durch den Laser gespäht, um Raser zu überführen.
"Andrang" in Rentweinsdorf
Alle Hände voll zu tun, hatte die Polizeiabordnung in Rentweinsdorf, um die entsprechenden Vernehmungen bei erkannten Verfehlungen abzuarbeiten. So fiel ein Kleintransporter auf, für dessen Fahrer Ladungssicherung ein Fremdwort zu schein schien. Die Pakete mit Weinflaschen standen jedenfalls locker auf einer Palette herum und die inseitigen Dellen der Klapptür zum Laderaum verrieten, dass nicht wenige schon dort hingerumpelt waren. Der Fahrer musste tüchtig umschlichten. Eine Anzeige folgt dennoch.
Bei zwei Kontrollstellen wurde der Schwerverkehr unter die Lupe genommen. Insbesondere wurden die Daten
aus dem Massenspeicher des Lkw und Fahrerkarte ausgewertet. Festgestellt wurde ein Verstoß gegen die Lenk- bzw. Ruhezeiten. Der Fahrer und der verantwortliche Disponent werden zur Anzeige gebracht.
Ausländer-Lkws fallen auf
Weiter bestätigte sich, so ein Beamter, dass insbesondere ausländische Lkw-Lenker es mit der Höchstgeschwindigkeit nicht so genau nehmen. Dreimal wurden Geschwindigkeiten bis zu 92 km/h festgestellt (erlaubt sind 60 km/h). Von allen drei Fahrern wurde an Ort und Stelle das Bußgeld zuzüglich Gebühren und Auslagen kassiert, um die Durchführung des Verfahrens sicherzustellen.
An zwei weiteren Kontrollstellen wurde mit der Laserpistole die Geschwindigkeit des Verkehrs überwacht. Am Vormittag gab es bei Sendelbach drei Beanstandungen. Schnellster ein Pkw mit 97 km/h bei erlaubten 70 km/h. Am Nachmittag wurde bei der Rehbergkuppe zwischen Maroldsweisach und Ermershausen gemessen. Die neu ausgebaute Strecke lud ganz offenbar drei Autofahrer dazu ein, zu schnell zu fahren. Schnellster war ein Mann aus Thüringen mit 126 km/h bei erlaubten 100 km/h.
Die Aktion fand erneut in Zusammenarbeit mit den Kollegen in Bad Neustadt und Bad Königshofen und der Verkehrspolizei-Inspektion Schweinfurt statt.
Bei einer weiteren Großaktion im September sollen sich sogar die oberfränkischen Kollegen aus Bamberg beteiligen. So wurde der Schwerverkehr auch in Saal kontrolliert. Laser-Posten standen in Bad Königshofen wie auch an der Auffahrt von der Autobahn nahe Rödelmaier. Die Verkehrs-Polizeiinspektion Schweinfurt war zudem mit drei Fahrzeugen im Einsatz.
Mit diesen Aktivitäten will die Polizei die Raser erwischen und damit das Unfallrisiko zu minimieren. Zugleich soll auch die Aufmerksamkeit der Autofahrer für den Straßenverkehr gesteigert und damit die allgemeine Sicherheit im Straßenverkehr verbessert werden.