Der Eberner Stadtrat will die Planungen für ein Dorfgemeinschaftshaus in Unterpreppach weiter verfolgen. Die Frage ist, ob und wann es finanziert werden kann.
Es wäre ein großes Projekt für die Stadt Ebern, wenn in Unterpreppach anstatt des bisherigen Feuerwehrhauses (mit Musikprobenheim darin) ein Dorfgemeinschaftshaus entstehen würde. Geschätzte Gesamtkosten: 1,7 Millionen Euro. Allerdings liegt die Verwirklichung noch in weiter Ferne, und es ist überhaupt fraglich, ob es in absehbarer Zeit realisiert werden kann.
Einig waren sich alle Fraktionen des Stadtrates in der Sitzung am Donnerstagabend, dass das derzeitige Feuerwehrgerätehaus nicht mehr den Erfordernissen entspricht. Es ist allerdings ein "steiniger Weg", das neue Projekt anzugehen und zu verwirklichen, wie Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) während der Diskussion mehrmals deutlich machte. "Ohne kräftige Zuschüsse können wir es uns gegenwärtig aufgrund unserer finanziellen Situation nicht leisten, und selbst wenn die Zuschüsse entsprechend fließen sollten, müssen wir beraten, ob wir das angehen wollen", sagte er.
Hennemann erläuterte die bisherigen Gedanken zum Neubau eines Dorfgemeinschaftshauses. Die vorliegende Planung sei mit den Vereinsvertretern, dem Kreisbrandrat und den Verantwortlichen des Amtes für ländliche Entwicklung (ALE) abgesprochen. "Bei einem Termin beim ALE am 10. September wurde uns eine grundsätzliche Förderung in Aussicht gestellt, aber eine konkrete Aussage über die Höhe konnten wir nicht bekommen. Das ist erst möglich, wenn eine Baugenehmigung vorliegt", erläuterte der Bürgermeister. Glücklich wäre die Stadt laut Bürgermeister, wenn die Förderung 80 Prozent oder gar 90 betragen würde. Der Gebäudebereich, der ausschließlich von der Feuerwehr genutzt wird, könne nicht über das ALE gefördert werden.
"Es macht Sinn, wenn wir einen Ersatzneubau erstellen würden, der von allen genutzt werden kann und wo wir mit einer maximalen Förderung rechnen könnten", sagte Hennemann. Durch einen Neubau könne die Dorfmitte neu gestaltet und aufgewertet werden, der Spiel- und Festplatz könne angepasst werden. Einen Vorentwurf gibt es schon. Diesen stellten die Architekten Harald Schmidt und Mario Walter vom Architektenbüro Schmidt & Walter aus Breitengüßbach vor.
Ein Mehrzweckraum könnte in dem Neubau entstehen, und vom jetzigen Feuerwehrgerätehaus in Richtung Ruppach gesehen könnte der Neubau näher an das ehemalige Forsthaus herangerückt werden, so dass rechts von dem Neubau eine große Fläche für Feste vorhanden wäre. Neubau, Kinderspielplatz und der Festplatz für etwa 750 Personen würden eine Einheit bilden.
Stadträtin Gabriele Rögner (CSU) sah alles noch als "unausgegoren" an. Sie schlug deshalb vor, die Entscheidung zurückzustellen, weil noch zu wenige Fakten vorhanden seien und ein Einsparungspotential geprüft werden sollte. Das rief die Stadträtin von Unterpreppach, Karin Kaiser (SPD), auf den Plan. "Wir sollten uns heute dafür entscheiden, dass es mit der Planung weitergeht. Es zieht sich ja schon über viele Jahre hin, und wir sollten den Beschluss wie vorgeschlagen treffen."
Stadtrat Manfred Fausten (CSU) schlug ebenso wie sein Kollege Fabian Weber (CSU) vor, erst einmal diese Planung den Bürgern vorzustellen, bevor sich der Stadtrat auf etwas festlege. "Wir können doch erst auf die Bürger zugehen, wenn wir den Beschluss gefasst haben, und diesen dann mit ihnen diskutieren", hielt der Bürgermeister entgegen, wofür er Zustimmung von Stadtrat Klaus Schineller (EAL) erhielt. Auch Stadtrat Markus Fausten war dafür, nicht alles "weiter zu verschleppen." Stadträtin Irene Jungnickl (SPD) wollte wissen, was der Vorentwurf die Stadt bisher gekostet hat. 31 700 Euro gab Hennemann an.