Wie geht es mit dem Seniorenzentrum weiter, wenn das Diakonische Werk in Ebern den Neubau bezieht?
Die Verantwortlichen des Diakonischen Werkes setzen auch bei Umsetzung der Neubau-Pläne im Mannlehen auf den Altstadt-Standort des Seniorenzentrums St. Elisabeth, wo am Samstag, 19. November, das 25. Jubiläum gefeiert wird. Mit dieser Erklärung begegnet Diakonie-Geschäftsführer Dr. Norbert Kern Spekulationen, die bewährte Einrichtung, in der eine Generalsanierung ansteht, könnte komplett aufgegeben und das Gelände möglicherweise als Heimstatt für die Landesbaudirektion genutzt werden. Das Gegenteil ist der Fall: "Wir bauen unsere Angebote für Senioren in
Ebern noch aus", erklärte Dr. Kern auf Anfrage gegenüber unserem Portal.
Wie Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) in der letzten Stadtratssitzung darlegte, hänge man mit dem Neubau etwas hinter den Zeitplänen zurück.
Eigentlich sollte noch im Herbst eine Versammlung für die Anwohner in der Mannlehen-Siedlung stattfinden, die nun aber ins Frühjahr verschoben wurde. Der Grund: Es sind noch Abstimmungen mit diversen Behörden notwendig.
Zahl der Pflegeplätze konstant
Des Weiteren muss der Plan, mit dem der Bamberger Planer Klaus Gick den Architektenwettbewerb im Juli gewonnen hat - er war auch schon am sozialpsychiatrischen Zentrum an der Eiswiese tätig - etwas abgespeckt werden. Norbert Kern dazu: "Wir planen im Baugebiet Mannlehen nach wie vor ein Modellprojekt 'Jung und Alt'. In diesem Bau sollen 60 bis 63 stationäre Pflegeplätze (in drei Wohngruppen) angeboten werden. In St. Elisabeth bieten wir aktuell 64 stationäre Plätze an, so dass es faktisch zu keiner Platzzahlveränderung kommt.
"
Ergänzt werde dieser Bereich um eine Kindertagesstätte (Krippe und Kindergarten) analog der Bedarfsbestätigung der Stadt Ebern. "Wir gehen von 50 Plätzen aus."
Die Bedarfsanerkennung hat der Stadtrat mittlerweile abgesegnet, fehlt noch die Zustimmung aus dem Landratsamt in Haßfurt. "Von dort gab es schon positive Signale", sagte der Bürgermeister im Stadtrat.
Wie geht's in der Innenstadt weiter, wo nach 25-jähriger Nutzung mehrfach die Rede von einer anstehenden Generalsanierung gewesen war und zunächst auch dort Erweiterungsmöglichkeiten geprüft worden waren? Die Verhandlungen mit den Eigentümern umliegender Anwesen wurden aber längst abgebrochen, als der Neubau konkret wurde.
Langfristig gebunden
Das Areal in der Kapellenstraße (St. Elisabeth) ist langfristig per Erbpacht ans Diakonisches Werk gebunden, führt Dr. Kern aus.
"Wir planen hier ergänzende Angebote im sozialen Bereich. Konkret haben wir schon Planungen für eine Tagespflege und das Schaffen von seniorengerechten Wohnungen vorgestellt. Dies bietet sich insofern an, als die gesetzlichen Neuerungen genau in diese Richtung gehen. Auch sind rollstuhlgerechte Wohnungen für gehbehinderte Menschen, Personen mit Rollator usw. mit einer guten Infrastruktur gewünscht."
Diese gute Infrastruktur sei mit der Küche in St. Elisabeth genauso gegeben wie die hauseigene Wäscherei oder Mitarbeitende in der Reinigung.
Die Tagespflege werde - so die Empfehlungen der Arbeitsgemeinschaft der Pflegekassen - zwischen 12 und 20 Plätzen konzipiert.
Die Anzahl und Lage der neu zu gestalteten Wohnungen sei noch nicht vorgenommen, beschreibt der Geschäftsführer den Sachstand zu einem Zeitpunkt, da in einem einstigen Kompaniegebäude in der früheren Kaserne ebenfalls eine
Einrichtung der Tagespflege ihren Betrieb aufnimmt.
Mehr Arbeitsplätze
Dennoch setzt das Diakonische Werk auf den Ausbau der Altenhilfe in Ebern, womit auch einem weiteren Gerücht der Boden entzogen werde. Geschäftsführer Kern: "Es wird keinen Personalabbau geben, sondern - im Gegenteil - einen höheren Bedarf an Pflegekräften (Fach- und Hilfskräfte) und an hauswirtschaftlichen Kräften, weil die Anzahl der zu versorgenden älteren Menschen zunimmt. Ich versichere den Bürgern in Ebern und Umgebung, dass die Angebote für Senioren ausgebaut werden sollen, um in umfassender Form allen älteren Menschen in allen Lebenslagen individuell zugeschnittene Angebote unterbreiten zu können."