Sonja Förtsch aus Ebelsbach betreut die beiden Herzsportgruppen der Volkshochschule. 50 Teilnehmer nutzen das Angebot, unter Aufsicht der Fachärztin Christa Roth vom Krankenhaus Ebern zu trainieren.
Beim Herzsport steht die Bewegungs- und Sporttherapie im Mittelpunkt. Teilnehmer lernen ihre Belastung für ihren Alltag, den Beruf und die Freizeit richtig einzuschätzen. Mobilisation, Koordination, Stabilisation sowie Flexibilität spielen im Alltag für Herzpatienten ebenso eine große Rolle wie das Ausdauertraining. "Das ist wie bei jedem anderen Sport", erklärt Sonja Förtsch, ausgebildete Pilates-, Fitness- sowie Ernährungs- und Herzsporttrainerin aus Ebelsbach.
Um dies auch regelmäßig trainieren zu können hat die Volkshochschule (VHS), der Träger der Herzsportgruppen im Landkreis, 23 neue Gymnastikmatten angeschafft. "Die sind für uns eine große Bereicherung, da wir jetzt immer unabhängig von den Teilnehmern auch Wirbelsäulen-, Mobilisations- und Kräftigungsgymnastik auf der Matte trainieren können", macht die 43-Jährige deutlich, die sich seit knapp zwei Jahren sogar
über zwei Herzsportgruppen mit insgesamt 50 Teilnehmern zwischen 43 und 80 Jahren aus weiten Teilen des Landkreises kümmert.
Einmal wöchentlich kommen sie im Bürgersaal der Gemeinde für 90 Minuten zusammen, um den ganzen Körper zu trainieren. Gymnastische Übungen stehen dann ebenso auf dem Programm wie Ausdauer, Kräftigung, Spiele sowie Entspannung und Gruppengespräche.
"Herzsport ist für Menschen mit chronischen Herz-Kreislauferkrankungen, die sich regelmäßig mindestens einmal die Woche auf ärztliche Verordnung hin unter Betreuung eines Herzsportgruppenarztes und einer Herzsport qualifizierten Sporttherapeutin treffen", bringt es Sonja Förtsch auf den Punkt.
Seit knapp zwei Monaten nimmt auch Hanne Koch aus Dörflis das Angebot in Ebelsbach wahr. Sie hält Herzsport für "unheimlich wichtig.
Hier erhält man unter fachkundiger Anweisung die Fitness zurück, die man für die weiteren Aktivitäten im Berufs- sowie Alltagsleben benötigt", sagt die 54-Jährige, die im vergangenen Jahr in der Nacht zum Buß- und Bettag in Würzburg zunächst einen leichten Schlaganfall erlitt. Zwei Tage später bekam die Hauswirtschafterin auch noch einen Herzinfarkt. "Dieser trat glücklicherweise im Juliusspital auf und durch eine Notoperation konnte mir hier schnell geholfen werden." Hanne Koch empfindet zudem den "Austausch mit Gleichgesinnten sehr hilfreich, um Probleme zu bewältigen."
Um die vor den Einheiten notwendige Puls- und Blutdruckmessung kümmert sich unterdessen Ärztin Christa Roth vom Krankenhaus in Ebern, die bei jeder Stunde die fachärztliche Unterstützung gewährleistet und sich auch aktiv beteiligt.
Auch Fragen und Sorgen werden während der Stunde mit ihr besprochen und in einem privaten Gespräch geklärt.
Interessierte sind eingeladen, einmal unverbindlich vorbeizukommen, um sich die 90 Minuten Herzsport einmal anzuschauen. Die Stunden finden immer mittwochs um 18 und 19.30 im Bürgersaal Ebelsbach statt. Bei schönem Wetter ist das Training gelegentlich auch im Freien.Einen Appell hat Hanne Koch derweil noch: "Bitte vergesst nicht, den notwendigen Ausgleich des harten Berufs- und Familienlebens zu suchen. Sport und jeglicher Ausgleich im Alltag hilft, denke ich, hier vorzubeugen", macht sie deutlich. Sie hat jedenfalls ihr Leben beziehungsweise ihren Lebensstil geändert. "Lieber sich Zeit jetzt nehmen für Freizeit und Freunde, nicht erst wenn einem das Schicksal eingeholt hat. Gesundheit ist unser wichtigstes Gut."