Müllplatz "schickt" Abdeckung ins Tal

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Plötzlich war aus Richtung Heubach (im Hintergrund) wieder ein brauner Fleck auf dem Losberg erkennbar: Vermutlich nach starken Regenfällen lösten sich rund 450 Kubikmeter Erdreich, das den südwestlichen Bereich der einstige Mülldeponie abdeckte. Ansonsten ist war die künstliche Lichtung durch Ansaat bzw. Anflug von Samen als Bienenweide und Äsungsfläche längst wieder begrünt gewesen. Foto: Ralf Kestel
Plötzlich war aus Richtung Heubach (im Hintergrund) wieder ein brauner Fleck auf dem Losberg erkennbar: Vermutlich nach starken Regenfällen lösten sich rund 450 Kubikmeter Erdreich, das den südwestlichen Bereich der einstige Mülldeponie abdeckte. Ansonsten ist war die künstliche Lichtung durch Ansaat bzw. Anflug von Samen als Bienenweide und Äsungsfläche längst wieder begrünt gewesen. Foto: Ralf Kestel
 
 
Als kahle Narbe im Losbergwald präsentierte sich das Areal der einstigen Mülldeponie unmittelbar nach der Sanierung aus der Vogelperspektive. Archivfoto: Volker Kuhn
Als kahle Narbe im Losbergwald präsentierte sich das Areal der einstigen Mülldeponie unmittelbar nach der Sanierung aus der Vogelperspektive. Archivfoto: Volker Kuhn
 

Die frühere Deponie auf dem Losberg bei Ebern sorgt schon wieder für Ärger. Rund 450 Kubikmeter der Abdeckschicht rutschten ins Tal. Eine Gefahr bestand aber nicht.

Der Berg ruft, lautet das Motto vieler Familien angesichts des sommerlichen Wetters und des Freibads hoch oben am Losberg. Der Berg rutscht, hallte es es dieser Tage durch das Bauamt der Verwaltungsgemeinschaft, da die nur wenige Meter oberhalb des Freibades liegende Mülldeponie Teile ihre Abdeckung in Richtung Tal schickte.

Über den Böschungsrutsch informierte Bauamtsleiter Martin Lang bei der letzten Bauausschuss-Sitzung. Er gab aber gleichzeitig auch Entwarnung. "Die Gefahr ist abgewehrt."

Rund 450 Kubikmeter Erdreich hatten sich in Richtung Tal gelöst, wo außer einem Wald keine Unterlieger zu Schaden gekommen wären. Mit einem 30-Tonnen-Raupenaagger wurde das abgängige Erdreich wieder zurück auf die Anhöhe gehievt.
"Das hat bisher über 6000 Euro gekostet", bilanzierte Lang die "dringliche Anordnung" im Verwaltungsjargon, da der Auftrag ohne Zustimmung eines Stadtratsgremiums erteilt worden war.
"Da kommt aber noch ein größerer Kostenblock nach", wagte der Bauamtsleiter schon einen vorläufigen Kassensturz.

Wie es zu dem Hangrutsch gekommen ist, blieb laut Lang bislang noch unklar. "Vermutlich durch Regen", mut
maßte er. Denn es löste sich die Schicht, die die Plane abdeckt, mit der die einstige Müllhalde nahe dem früheren Wildschweingatter vor eindringendem Wasser geschützt werden soll.

Ob das abgesackte Erdreich wieder eingebaut wird oder Material der Hallenbad-Baustelle verwendet wird, soll noch abgeklärt werden.

Die Stadt bleibt jedenfalls nicht allein auf den Kosten sitzen. Denn die Mülldeponie war zuletzt auch noch vom Landkreis Ebern genutzt worden, weswegen dessen Rechtsnachfolger, das Landratsamt in Haßfurt, neben der Stadt ebenfalls in der Pflicht steht, wie dies auch bei der Sanierung bzw. Abdeckung der Halde in Jahren 2006/2007 schon der Fall gewesen ist.

Damals war das Areal oberhalb des Schwimmbades am einstigen Wildschwein-Gehege derart modelliert worden, dass kein Regenwasser mehr durch den schlummernden Müll sickert, und dennoch anfallendes Sickerwasser aufgefangen und kanalisiert wird. Die Sickerwassermenge ist nach der Sanierung stetig zurückgegangen.

Diese Maßnahme hatte 350 000 Euro gekostet, wofür es auch einen Zuschuss des Freistaates gab.
Die Frage bei der Bauausschuss-Sitzung, ob noch Gewährleitungsansprüche bestehen, verneinte Martin Lang.