Eine neue Marktsatzung sowie neue Marktgebühren legte Eberns Stadtrat in seiner Sitzung am Dienstagabend fest.
Wie genau manche Stadträte in den Haushaltszahlen herum fieseln, zeigte sich bei der Stadtratssitzung am Dienstagabend bei der Debatte über die künftigen Standgebühren bei den Märkten im Verlauf eines Jahres. Besonders die Rechnungsprüfer stecken da ihre Nase ganz tief in die Materie. So etwa bei den Abrechnungen zum Weihnachtsmarkt.
Denn dabei zahlt die Stadt kräftig drauf, wie Bürgermeister Hennemann vorrechnete. Insgesamt verzeichne die Stadt bei allen Märkten im Jahr 3700 Euro an Einnahmen, aber 14 000 Euro an Ausgaben, wobei der Einsatz der Bauhof-Mitarbeiter mit 13 000 Euro beziffert wurde.
Was Werner Freibott (SPD) als Rechnungsprüfer nachdenklich stimmte, ob man denn das Aufhängen der Weihnachtsbeleuchtung in den Posten Weihnachtsmarkt reinrechnen müsse?
Teure Grillhähnchen
Argusaugen bewies Freibott auch bei einer anderen
Rechnungsposition: "Der Hähnchenbrater am Wochenmarkt zieht viel Strom. Warum wird das nur pauschal verrechnet?"
Den Mehraufwand beim Weihnachtsmarkt fand Fabian Weber (CSU) gerechtfertigt, da viele heimische Gruppen beteiligt seien. Deswegen frage er sich, so Weber, ob über die vorgeschlagene Erhöhung der Standgebühr - von 2,50 auf 3,50 Euro je Meter - die Vereine nicht über Gebühr belastet werden. Ein Ansatz, den auch Irene Jungnickl unterstützte: "Wir sollten unsere Vereine besser behandeln."
Dieter Gerstenkorn (CSU) plädierte im Gegensatz zu Thomas Limpert (FW), der "etwas mehr anziehen" wollte, für eine moderate Anhebung. "Sind wir doch froh, dass noch Fieranten zu uns kommen.
Die sollten wir nicht mit einem saftigen Aufschlag abschrecken."
Eine Einschätzung, wie sie auch Bürgermeister Hennemann vorgetragen hatte.
Mittelaltermarkt verankert
In der Marktsatzung verankert wurde auch das Mittelalterfest als Spezialmarkt, bei dem die Stadt zuletzt auch 8500 Euro draufzahlte. Diese Summe hält Hennemann aber für gerechtfertigt, weil "wir wollen, dass in der Stadt was los ist und für den Tourismus".
Deswegen auch der komplette Verzicht auf Gebühren beim Mittelaltermarkt. "Wir können doch nicht einen Schmied als Attraktion mit Geldzahlungen nach Ebern locken, um ihm dann eine Standgebühr abzunehmen."
Aus dem neuen Satzungsentwurf las der Bürgermeister den für Fieranten positiven Ansatz heraus, dass beim Buchen aller vier Jahrmärkte ein Rabatt gewährt wird.
Zudem werde dieses Geld überwiesen und müsse nicht am Marktsonntag vor Ort einkassiert werden.
Die neue Marktsatzung wurde letztlich samt Aufnahme des Mittelaltermarktes und den neuen, leicht angehobenen Sätze ohne Gegenstimme beschlossen. Sie tritt erst im nächsten Jahr in Kraft.
Neuer Kindergarten
Die neue Kindergarten, der nahe dem Angerbach in der Mannlehen-Siedlung entstehen soll, sieht 35 Regel- und 15 Krippenplätze vor. Diesem Bedarfsplan des Diakonischen Werkes Bamberg stimmte der Stadtrat einhellig zu und "das wird auch im Landratsamt so gesehen", fasste Bürgermeister Hennemann erste Vorgespräche zusammen.
"Reicht das überhaupt?", warf Werner Freibott ein, da Verwaltungs-Chef Ernst Haßler angemerkt hatte, dass "wir aktuell viele Kinder aus dem Stadtgebiet in Kindergärten außerhalb untergebracht haben". Der Bürgermeister verwies dazu auf das ausgewählte Gelände. "Eine Erweiterungsoption wird schon mit angedacht."
Zum Verfahren generell führte er aus, dass "wir eigentlich weiter sein und in einer Anliegerversammlung informieren wollten". Aber: "Die Abstimmungen mit den zuständigen Behörden ziehen sich."
Anlieger-Info im Frühjahr
Zwar sei ein Architekt ausgewählt worden, aber dessen Konzept werde abgespeckt, da weniger Betreuungsplätze vorgesehen werden (60 statt 75). "Bis zum Dezember soll dieses pädagogische und betreuerische Konzept in einen Baukörper umgesetzt werden.
Danach folgen die Gespräche bei der Regierung von Unterfranken, in den Staats- und Bundesministerien in München und Berlin, da Zuschüsse für ein Sonderprojekt "Alt und jung" beantragt werden. Eine Bürgerinformation plant Hennemann dann im Frühjahr.